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OceanWoman Band 2 (2022)

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  • Weltumseglerin
  • Alexandra schöler
  • Risho maru
  • Segeln
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Von der Schleiferin auf Curacao über die Küchenhilfe auf den Tuamotus bis zur Skipperin bei Sturm über Neukale­donien. Nach dem großen Erfolg der OceanWoman Sonderausgabe 2018 ist 2022 der zweite Band erschienen. Diesmal mit einem Best-of 2018–2022 der Berichte unserer OceanWoman-Kolumnistin Alexandra Schöler. Mit vielen neuen und unterhaltsamen Geschichten aus der Welt der Langfahrtsegler – abenteuerlich, erheiternd und auf bewegende Weise den Horizont erweiternd.

FOTO: SHUTTERSTOCK 28

FOTO: SHUTTERSTOCK 28 OCEAN WOMAN 2022

Her mit den knusprigen Baguettes Es war eine lange, schwierige Überfahrt von Neuseeland nach Neu kaledonien, in schlechtem Wetter, im Sturm. Der Kapitän grippekrank in der Koje, die Bordfrau führte das Schiff … Bon Appetit! Man könnte wieder einmal über das Essen schreiben. So mancher könnte jetzt denken, eine Weltumsegelung macht dick. Möglich. Wären da nicht immer wieder diese Überfahrten gewesen. Segeln ist Sport! Die Überfahrt zwischen Neuseeland und Neukaledonien bewies das so richtig. Wir hatten Sturm. Wir waren zu spät losgefahren, hatten das berühmte Wetterfenster um ein paar Tage verpasst; oder es uns … Wellen? Naja – sieben Meter? Oder mehr? In jedem Fall auch eine Story wert, mit grippekrankem Kapitän und Gegenwind. Peter meinte dann beim ersten Café au lait in Neukaledonien: „Diese Fahrt war deine Meisterprüfung!“ Wir waren auf der Île des Pins im Süden Neukaledoniens gelandet, einem Tropentraum. Puder - zuckerstrand, Traum landschaft, Türkiswasser. Die ersten Tage verbrachten wir mit Strandläufen, Lagerfeuer, Markt gehen, Land kennenlernen. Bananen, die wie Bananen schmecken und Passionsfrüchte vom Baum. Die schönen Ausleger-Kanus der Einheimischen zogen über die glitzernde Lagune und schon war die schlimme Überfahrt vergessen. Wir spinnen, wir Segler! Wir holten uns am Morgen unsere Baguettes vom Bäcker, schmierten zu Mittag den Camembert drauf und genossen am Abend am Strand mit den Füßen im Sand ein Gläschen Vin aux rouge. Frankreich und Tropen – das ist einfach lässig, so wie Martinique in der Karibik. Ach, und diese buttrigen Croissant … Auf dem Weg nach Nouméa, der Hauptstadt der Insel, ging dann wieder ein Thunfisch an die Angel. Nette Abwechslung zum Kohle - hydrat-Überschuss! Dass nirgends das Paradies ist, wissen wir ja und spürten die sozialpolitischen Spannungen zwischen Ureinwohnern, „Kanaken“ genannt, und den Franzosen, als an einem quirligen Markttag mehr Polizisten als Kochbananen zu sehen waren. Und das heißt etwas in der Südsee! Am Tag darauf trampten wir ins Centre Culturel Tjibaou. Das grandiose Kulturzentrum, gebaut vom OCEAN WOMAN 2022 29

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