FOTO: SHUTTERSTOCK SUP oder nicht SUP? AUSGABE 2/2019 Die Crux mit den Brettern an Bord, die bei Flaute die Welt auf dem Wasser bedeuten. Was hältst du von diesen SUPs? Ist es sinnvoll, die an Bord zu haben? Die aufblasbaren oder besser die schönen aus Holz?“ Die wettergegerbte Seglerin mir gegenüber bei einem Weihnachts-Seglertreffen mitten im 7. Wiener Gemeindebezirk starrte mich entgeistert an: „Meinst du SUP-Boards?“ Oh, ich denke, es ist an der Zeit, mich für die Tullner Bootsmesse besser zu informieren. Nicht, dass ich die große Wassersportlerin wäre wie mein Skipper, der von Jugendjahren an auf Wellen surft oder diese überspringt. Er hat sämtliche Board-Marken seit den 1980ern getestet – auf der Alten Donau genauso wie auf den vom Passat umtosten Inseln vor Venezuela, bretterte über den Neusiedler See ebenso wie vor der stürmischen Küste Fuerteventuras. Der diverse Surfsegelausmaße so gut kennt wie ich Pasta-Sorten, berühmte Surfer beim Vornamen nennt „… ach, der Josh (Stone) … ein Traum der Robby (Naish) … thumbs up for Kelly (Slater) … Stand up paddeling? Laird (Hamilton), sonst keiner!“ Sofort zoomt er sich ins Internet und zeigt mir, wie Laird Hamilton die Teahupoo-Welle 2009 stand up-paddelt. Eigentlich dachte ich eher an den Ottensteiner Stausee oder an Kroatien bei null Wind … „Ach so“, grummelt der Skipper und verzieht sich in seine Werkstatt, um die Kitesegel zu flicken. SUP-Paddeln entstand vor etwa zwölf Jahren in Kalifornien (wo sonst?), aber wahrscheinlich um einiges früher auf Hawaii, wo die einheimischen Surf-Haudegen auch wellenlose Tage nützen woll- 10 OCEAN WOMAN 2022
Surfer auf Huahine, eine der Gesellschaftsinseln im Pazifischen Ozean. Platzsparender sind aufblasbare Boards. Stand Up Paddling entstand vor etwa 12 Jahren in Kalifornien, aber wahrscheinlich schon um einiges früher auf Hawaii. FOTO: SHUTTERSTOCK 3. Die Kinder sind beschäftigt – ohne Benzinverbrauch. Denn die neueste Freizeitbeschäftigung vieler Kinder auf Charterbooten ist: mit dem Dingi Kreise ziehen, bis der Kanister leer ist – vorzugsweise um Nachbarschiffe. 4. Für die Misanthropen in der Chartercrew ein wunderbares Fluchtfahrzeug. 5. Für die Abenteurer das ideale Forschungsfahrzeug. 6. Für Faule ideal zum In-der- Sonne-braten und stabiler als jede Luftmatratze. 7. Für Sportliche das ideale Workout – wenn man richtig paddelt. Dazu finden sich im Netz zahllose Tutorials: Bauchmuskel, Oberschenkel, Oberarme … 8. Für Achtsame. Das Yogatraining auf dem Brett. Mein Lieblings- Tutorial – von der netten Lena auf dem Wolfgangsee vorgezeigt. Und im echten Leben gesehen in Rovinj in der Bojen-Bucht. Ein Wahnsinnsanblick. 9. Platzsparend. Es gibt wie schon erwähnt aufblasbare Boards. ten. Aber der bereits mehrmals erwähnte Laird (hoffe, es ist okay, wenn auch ich den Vornamen verwende) wollte Abwechslung in sein wildes Surferleben bringen. Als Waterman (höchste Auszeichnung für einen hawaiianischen Surfer) immer auf der Jagd nach Riesenwellen, ging ihm die Beschäftigung an wind- und wellenlosen Tagen aus und er suchte sich dafür eine neue Beschäftigung. Ein überdimensionales Board und ein Paddel dazu – fertig. Schon damals – teilweise hämisch verlacht von den Kollegen der Surfer- Weltrangliste – war ihm klar: Das Teil würde sich durchsetzen. Denn was will der Durchschnitts-Meeres-/See-Urlauber? Gemütlichkeit, leichten Sport, nicht zu viel Abenteuer, keine Gefahr und flaches Wasser. All dies erfüllt ein SUP. UND WAS GEHT DAS UNS SEGLERINNEN AN? Vorteile eines SUP-Boards an Bord: 1. Vor Anker braucht man das Dingi nicht ins Wasser hieven, vom Beibootmotor gar nicht zu reden. 2. Der Hund kann sofort Gassi gepaddelt werden. GIBT ES EINES AUF DER RISHO MARU, UNSEREM KATAMARAN? Nein – noch nicht. Ich bin noch am Diskutieren, weil sich laut Skipper trotz E-Reader zu viele Bücher an Bord befinden. Zum Beispiel in der Koje mit den drei Surfsegeln, den zwei Gabelbäumen, vier Surfmasten und dem Kitesurfsack. Die zwei Boards finden an der Reling Platz. In der Werkstatt ist die Tasche mit den Neopren-Outfits und die Fischer ausrüstung. Einfach kein Platz für mein SUP. Na ja. Dann geh ich eben schwimmen – sorry, Laird! OCEAN WOMAN 2022 11
Thailändisch: Ankernde Yachten und
FOTOS: WOLFGANG SLANEC Tänzerin im
Damen der Meere 64 OCEAN WOMAN 2022
Ann Davison. 1952 mit 23-Fuß-Boot
Piepser, Pogos und AUSGABE 2/2020 S
Die schönste Zeit im Ja FOTO: SHUT
Pension Schöler jazz/pop/chanson A
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