Aufrufe
vor 1 Jahr

ocean7-Special 50 Jahre Yacht Club Austria

  • Text
  • Legenstein
  • Seenomaden
  • Wolfgang hausner
  • Alpe adria challenge
  • Alpe adria sailing week
  • Gebirgssegler cup
  • Regatta
  • Nautisches kompetenzzentrum
  • Harald fereberger
  • Msvö
  • Jubiläum
  • Manfred piso
  • Max peterseil
  • Moni eisl
  • Clubtörn
  • Trainerausbildung
  • Christian schifter
  • Ingo kleinschmidt
  • Claus krieger
  • Bobby schenk
Aller Anfang war Tirol. Die Entstehungs- und Erfolgsgeschichte des Yacht Club Austria. Vielfalt ist Trumpf. Vom A-Schein bis zum Yacht Master in Theorie und Praxis: das Portfolio des YCA. Mitglied Nr. 112. Wer hat den ältesten Verbandsschein im Club? Ikonen der Meere. Die ruhmreichen Botschafter des YCA sind mit allen Wassern gewaschen. Segeln Spezial. So kommt man im Verband zu seglerisch anspruchsvollen Törns in spannenden Revieren. Im Regatta-Modus. Von der Alpe Adria Sailing Week über den Gebirgssegler Cup bis zur Alpe Adria Challenge auf hoher See.

YCA Historie

YCA Historie Bundesländern. In diesen Crews pulsiert das eigentliche Clubleben, hier wird die Aus- und Weiterbildung organisiert, hier werden die Crewabende, die Segler-Stammtische, die Clubtörns, die Spezial- Törns projektiert und durchgeführt, die Clubyachten betrieben und die Regatten organisiert. Bekannte Namen trugen den Yacht Club Austria durch diese Zeit: Philipp Schoeller, Bankier und Ehrenmitglied im IOC, Wolf In der Maur, Journalist, Herausgeber der „Presse“, ORF-Hörfunkund Fernsehintendant, und Harry Holzner, Gynäkologe, Sportflieger und Yachteigner. Nach dieser Konsolidierungsphase begann die sportliche Ära des Yacht Club Austria. Dabei hatten Hans Hofer-Straschik, Franz „Moni“ Eisl sowie Harald Fereberger als Commodore ihren Anteil. AUFSTIEG ZUM SPITZENSPORT An dieser Stelle lassen wir Gottfried Rieser, Ausbildungsleiter des YCA, zu Wort kommen: Franz Eisl – wir alle nannten ihn Moni – hat den Yacht Club Austria entscheidend geprägt: Er wurde 1986 zum Commodore gewählt und führte den YCA bis 1992. Mit Moni kamen die berühmten Regatta segler an die Spitze des YCA. Das war auch der große Coup des Moni Eisl: Er realisierte die Idee, eine Hochsee- Regatta für den Yacht Club Austria auszurichten. Das Besondere dabei war, dass auch Fahrtensegler einen Spinnaker fahren sollen, damit hat er die sportliche Seite des Hochsee-Segelns in den Vordergrund gerückt. 18. März 1972: Schöpferische Pause am Hechtsee vor der gründenden Generalversammlung. Ein weiterer Aspekt dieser Regatta war, dass eine Einheitsklasse zur Verfügung gestellt wurde, um sich unter gleichen Voraussetzungen an der Regattabahn zu matchen. Die Idee war so bestechend, dass im achten Veranstaltungsjahr bereits mehr als 70 Yachten zu Beginn des legendären Austria Cup an der Startlinie waren. Er hat damit dem Yacht Club Austria eine besondere Bedeutung gegeben und den Grundstein für die zahlreichen österreichischen Regatten in der Adria gelegt. Wir alle können uns noch gut an seine Erzählungen erinnern, wie er in Rom und in München bei den Olympischen Spielen sensationelle Platzierungen errungen hat, wie er 1977 und 1980 Weltmeister geworden ist und wie er mit dem spanischen König gemeinsam auf dem königlichen Schiff war …“ Über Harald Fereberger schreibt Rieser: Harry war von 1992 bis 1996 Commodore des Yacht Club Austria. Er setzte das Werk von Moni Eisl fort – die beiden waren seit Jahren ein erfolgreiches Team – sei es bei den Olympischen Spielen, bei Weltmeisterschaften oder bei Staatsmeisterschaften. Er war in seiner Zeit ein nahezu unschlagbares Phänomen in allen „ Claus Krieger war der Erste in Österreich, der sich um den Sport am Meer Gedanken machte und die Ausbildung auf solide Beine stellte.“ Max Peterseil, ehemaliger Vizecommodore und Crew-Commander Segelklassen, feierte unzählige Erfolge auf O-Jolle, Finn, FD, Star, Soling, Yngling, H-Boote und Drachen, zudem bei Offshore-Rennen wie dem Admiral’s Cup. Insgesamt 37 Staatsmeistertitel brachte er so nach Hause, dazu einige Europa- und Weltmeistertitel. Harry nahm an Segelbewerben der Olympischen Sommerspiele 1952, 1960 und 1972 teil. 1980 schreibt Harald Fereberger als dreifacher Weltmeister in den Klassen Drachen und Yngling Sportgeschichte. BOBBY SCHENKT EIN Mit Bobby Schenk als Commodore kam Mitte der 1990er-Jahre die Stunde der Wahrheit. Man muss vorausschicken, dass Bobby Schenk in seinem Zivilberuf Staatsanwalt und Richter in München war und Blauwassersegler par excellence ist – die YACHT hat Bobby Schenk in die internationale Liste der größten Segler aller Zeiten aufgenommen. Seine Bücher begeistern uns, er ist im deutschsprachigen Raum der führende Segelbuchautor. Und bei uns im YCA aktiver Ehrencommodore, eine große Ehre! In seinem Buch „Segeln lebenslänglich“ beschreibt er seine Ära als Commodore des YCA: Als Präsident war ich natürlich auch für das Finanzgebaren des Vereins verantwortlich, also versuchte ich, mir einen Überblick zu verschaffen. Das erwies sich allerdings als schwieriger als erwartet, denn man verwehrte mir unter allerlei Vorwänden den Einblick in die dazu nötigen Unterlagen. Mehr und mehr beschlich mich das Gefühl, dass es hier nicht ganz mit rechten Dingen zuging. 24 YCA-SPECIAL 2022

FOTO: GERNOT WEILER Commodore Christian Schifter führt seit 2008 das Ruder des YCA. Manfred Piso, lang jähriger Präsident des OeSV und Mitgründer des YCA. Der Pokal des Austria Cup, der von Franz Eisl ins Leben gerufenen YCA Hochsee-Regatta. Nicht, dass ich den Verdacht gehabt hätte, jemand würde sich persönlich bereichern wollen, aber da gab es diesen gewissen schlampigen Umgang mit Abgaben und Steuern, der mir den Schweiß auf die Stirn trieb. Meine österreichischen Kollegen sahen das alles ganz locker, meine penible deutsche Juristenseele hingegen geriet bei diesen „Zuständen“ gehörig aus dem Gleichgewicht. Einen Mitstreiter fand ich hingegen in einem YCA-Mitglied, Prof. Dr. Jirkoff, der als Präsident der Landesfinanz direktion in Linz Herr über mehr als 100 Hofräte war und sich mit der Materie natürlich bestens auskannte. Dass ich aber mit meinem Misstrauen gegenüber den steuerlichen Angelegenheiten nicht so arg danebengelegen haben kann, zeigt eine witzige, aber wahrheitsgetreue Episode: In meiner Verzweiflung rief ich eben diesen Prof. Dr. Jirkoff an, der übrigens nicht nur ein penibler, sondern auch ein feiner, humorvoller Herr war. Folgender Dialog entspann sich am Telefon: „Grüß Gott, Herr Schenk, ja, ich kenn Sie ja von Ihren Büchern, und Ihren Com- „ Mit Franz Eisl kamen die berühmten Regattasegler an die Spitze des YCA. Er realisierte die Idee, eine Hochsee- Regatta für den Club auszurichten.“ Franz „Moni“ Eisl, Commodore von 1986 bis 1992. Zitat von Gottfried Rieser puter hab ich auch.“ „Herr Professor, Sie wissen ja, ich bin Commodore des YCA.“ „Ich muss sagen, das hat mich schon sehr gewundert, dass Sie sich das angetan haben.“ „Herr Professor, ich bin ganz beunruhigt wegen der steuerlichen Situation im Verein; was soll ich Ihrer Meinung nach tun?“ Es folgte eine kurze Pause und dann: „Sofort zurücktreten!“ Gemeinsam deckten wir so manche Unregelmäßigkeit auf und machten gründlich Ordnung im Finanzressort. Zur Freude vieler kleiner YCA-Mitglieder, die sich an den „Missständen in Linz“ schon lange gerieben hatten, zum Ärger mancher Vorstandskollegen, die sich gehörig auf den Schlips getreten fühlten. Doch das „Volk“ war auf meiner Seite. Nach meiner ersten Amtsperiode, die zwei Jahre dauerte, wurde ich mit einer einzigen Enthaltung und ohne Gegenstimme wiedergewählt – eine Überwältigende Bestätigung meiner Arbeit, die mich die vielen schlaflosen Nächte beinahe vergessen ließ. Dass ich dies so durchgestanden hatte, habe ich aber auch der Generalsekretärin, der treuen Andrea Winterauer, dem Vizecommodore Peter Talas und einer Reihe weiterer Club- und Vorstandsmitglieder zu verdanken. Nach zwei weiteren Jahren entschied ich mich, nicht mehr zu kandidieren, und wurde von der Mitgliederversammlung zum Ehrencommodore des YCA ernannt – und das bin ich mit Stolz bis heute.

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy