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OCEAN7-BUCH KARLA SCHENK

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Karla Schenk ist eine der letzten großen Vertreterinnen einer Abenteurergeneration, die mutig, entschlossen und voller Neugier die Welt abseits ausgetretener Pfade für sich erobert hat. Sie hat die Welt umsegelt, hat sich unter Segel durch die Roaring Forties mit Kap Hoorn-Umrundung gekämpft und ist mit einem kleinen, einmotorigen Sportflugzeug nonstop mehrfach über den Atlantik geflogen. Karla, diese außergewöhnliche Persönlichkeit, ist mit Seglerlegende Bobby Schenk verheiratet. Eine außergewöhnliche, sehr moderne Biografie einer großartigen Frau, geschrieben von Alexandra Schöler-Haring.

Von Insel zu Insel, von

Von Insel zu Insel, von Fete zu Fete Die erste Reise der Schenks führt von den Marchesas zu den Tuamotus, dem Atoll Manihi, weiter nach Französisch-Polynesien, Tahiti, Moorea, Huahine. Die Leute sind überall unglaublich gastfreundlich. Ein köstliches Erdofenschwein nach dem anderen wird verzehrt, eingewickelt in Bananen- und Kokosblätter. Deftiges, kartoffelähnliches Tarogemüse, milde Kochbananen, duftender, spinatähnlicher Island Cabbage. Gegessen wird auf dem Boden, mit den Fingern, von Bananenblättern. Mangosaft wird gereicht. Hühnchen mit Tapioka. Zu Ukulele-Klängen bewegen sich die kräftigen Körper der Dorfschönen mit unglaublicher Grazie. Oft legt Karla sich satt und glücklich einfach in den Sand und schläft ein. Schließlich Moorea. „Das Moorea“ vom Foto der Susan Hiscock. „Die einsame Schönheit“, nennt Karla die Zauberinsel. Die Legende sagt, Moorea sei die Rückenflosse eines großen Fisches. Noch behält Moorea das Geheimnis für sich, dass irgendwann in ferner Zukunft in einer der schönsten Buchten zwei sehr bekannte Seglerpersönlichkeiten ein Grundstück besitzen werden. Bebe meets Karla Karla sitzt zu Hause in Fürstenfeldbruck und erinnert sich an Bebe. Die Bekanntschaft mit Bebe hätte sie sich gern erspart – oder vielleicht auch nicht. Vor einigen Jahren gesteht sie, nachdem sie im israelischen Ashkelon das Einlaufen einer entmasteten Yacht mit Segelfreund Thomas beobachtet: „Das klingt jetzt vielleicht blöd und überheblich, aber ich hätte so etwas auch gerne einmal erlebt. Ich habe leider nie erfahren müssen, wie man mit einer solchen Notsituation am besten umgeht. Bei uns ist immer alles glatt gegangen. Ich wäre gerne auf diesem Schiff gewesen, bei dem der Mast ging. Ich hätte gerne auch einmal eine solche Situation bewältigt.“ Hurrikan Bebe raste am 24. Oktober 1972 über Fidschi. 20 Tote, tausende Obdachlose, eine Insel, die erst kurz zuvor ihre Unabhängigkeit erhalten hatte, stürzte in einen tiefe Krise. Karla und Bobby wollen eigentlich die Hurricane 40

Season in aller Ruhe auf Fidschi verbringen. Sie waren in Suva, der Hauptstadt, eingelaufen und es gefiel ihnen richtig gut! „Ein großer Ankerplatz, dahinter das sichere Hurricane-Hole, ein netter Yachtclub mit Bar und eine hübsche kleine Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Seglerherz, was willst du mehr! Ach ja, und ein deutscher Fleischer, der Tartar für uns zubereitete – das hat Seltenheitswert in den Tropen, wo doch Fleisch hochverderblich ist. Was Fahrtenseglerleben ausmacht, spielt sich genau an solchen Plätzen ab!“ Leute treffen, auf dem Schiff „herumpütschern“, essen gehen, da ein Sundowner, dort ein Five O‘Clock Tea, einkaufen, Landausflug, leben, lieben, glücklich sein wie im Garten Eden. Doch dann zeigte das Paradies seine Zähne. Aus einer tropischen Störung wird ein Tropical Storm, dann ein Zyklon und schließlich ein ausgewachsener Hurrikan. Im Hurrican Hole mit drei Ankern verspannt harrt die Thalassa ihrem Schicksal. Noch liegen sie dort gemütlich mit einigen wenigen Schiffen. Platz genug. Kein Stress. Doch dann nähert sich Bebe plötzlich als stärkster Wirbelsturm aller Zeiten mit 270 km/h Windgeschwindigkeit. Fischtrawler, Ausflugsschiffe, Berufsschifffahrt drängeln in das Hurricane Hole. Das Gefährlichste dabei: Viele Schiffe sind ohne Besatzung! „Die Yachties waren Amerikaner. Sie wussten von Kindheit her, was ein Wirbelsturm bedeutet. Sie legten ihre Schiffe vor Anker und gingen ins Hotel. Die Skipper der Berufsschifffahrt hatten das große Los gezogen. Sie verließen ihre Schiffe. Ihnen konnte nichts passieren. Die Schiffe waren versichert. Fertig, basta!“ Einige Segelboote haben Glück, mit wenig Tiefgang können sie Zuflucht im Fluss finden, der von der Bucht abzweigt. Nicht so Thalassa. Der Sturm tost und kreischt. Kein Wort kann man verstehen. Eine vorbeitreibende Fähre reißt den Anker der Thalassa aus, mit Müh’ und Not kriegen Karla und Bobby das Schiff wieder frei und stoppen die Irrfahrt. Wird das Auge des Jahrhundert-Hurrikans über sie hinwegziehen? Alles geht glatt. Der Sturm schwächt sich durch den starken Regen ab, der Fluss schwillt an und die Thalassa findet Unterschlupf in dessen stillen Wasser; erleichtert Seite am Seite mit anderen Yachties. „Wow! Es gab eine Riesen-Hurricane Relief-Party, bis wir einschliefen!“ 41

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