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ocean7 6/2024

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Gerne in die Ferne. Exotische Reviere im Aufwind – die besten Tipps unserer Experten aus der Charterbranche. Mallorca. 7 Orte zum Verlieben, präsentiert von Segelblogger Markus Silbergasser. Kroatien. Ein Törn zu den Pakleni-Inseln und rund um Vis ist für Kroatien-Kenner ja nichts Ungewöhnliches. Oder doch? E-Kat mit Dhau. Der kompakte E-Katamaran HopYacht 30 mit Solardach und Dhau-Segel als Fahrtenkat auch für Binnenreviere. Nordische Kombination. AX/E 22 und AX/E 25 – das elektrische Doppeldebüt der finnischen Motorboot­werft Axopar. Schatz an der Seine. Chris-Craft 17’ Deluxe Runabout – ein US-Juwel aus den 1940ern in Paris.

Skipper’s Diaries

Skipper’s Diaries Treue – meistens Martinique ILLUSTRATION: INGA BEITZ Das Türkis des Atlantiks schafft es nicht bis hierher. Aus dem Fenster im Korridor sehe ich den Yachthafen, die Segelschule und ein Stück der alten Uferstraße. Der Wind fegt böig über die Bucht und die winzigen Optimist-Bötchen bewegen sich wie Blattschneideameisen bei ihren schnellen Wenden unter den blendend weißen Segelchen. Wir segeln langsam den sechsten, südlichen Breitengrad entlang und haben inzwischen den einhundertfünfundzwanzigsten westlichen Längengrad erreicht. Langsam, weil – gemessen an der Größe des Pazifiks – jede Bewegung langsam ist. Mit unserer primitiven Zeitmaschine sind wir mitten im ozeanischen „Jetzt“. Im Kielwasser die lehrreiche Vergangenheit. An der Kimm die spannende Zukunft. Wir sind mitten im Hier und Jetzt der fliegenden Fische und der Delfine. Die Gedanken huschen hier und da und verrichten Wunder an Aufräumarbeiten. Leichte Kopfschmerzen und Übelkeit sind die Begleiterscheinungen. Es kann nicht die Seekrankheit sein. Etwa drei Jahre zuvor, an einem stillen, sonnigen Morgen, verspürt mein Körper plötzlich Lust, sich zu betätigen. Die Ruder sind schnell dran, eine Flasche Wasser, der ausgeblichene Strohhut – und los geht’s. Ich will etwa fünf Meilen weit zum benachbarten Städtchen rudern. Unser Dinghi hat eine schnittige Form, die Sonne ist sehr mild und so wird es eine knisternd neue Erfahrung. Wie die aus der Kindheit. Ein Lied summt sich für den ganzen Tag selbstständig in meinem Bewusstsein ein. Beflügelt und ziemlich erschlagen bin ich erst am Abend zurück. Mit drei karibischen Fläschchen Bier und einer Limette in der Tasche mache ich kurz Halt bei Freunden, um mit meiner enormen Leistung anzugeben … Sie haben Besuch. Ein älteres und erfahrenes Seglerpaar verstreut großzügig Stolz und Wissen in der sanften, abendlichen Stimmung. Ich geselle mein Glück dazu. „Sie sind also nach ‚Marin‘ und zurück gerudert?“, fragt mich der ältere Segler verwundert, als ob ich ,Tokio‘ gesagt hätte. „Aber es gibt doch einen Bus!?“ Ich weiß keine Antwort, falls er es als Frage gemeint hat, also ziehe ich nur die Schultern hoch. Er lässt nicht los: „Der Anhalter soll hier auch gut laufen …, nicht so gut wie auf Dominica. Aaaber …, waren Sie schon dort?“ Es lässt ihm offenbar keine Ruhe, also hakt er bald wieder nach: „Ich verstehe nicht, … aber …, Sie sollten sich doch einen Außenborder FOTO: SY MAOLIS VASSIL SVECHTAROV ist Bühnenbildner, Puppenspieler, Musiker, Autor, Weltumsegler. kolumne@ocean7.at Bücher, Musik, Projekte è www.sturetz.eu zu legen! Es gibt doch kleine Modelle, so drei, vier PS. Sind auch gar nicht teuer!“ Ich glaube, unser kantiges Dinghi hat er tagelang nicht in seine runde Schublade bekommen. TREU WIE TRÄUMER Salzwasserspritzer irren ab und zu bis ins Cockpit. Es dämmert. Die Windfahnensteuerung zieht selbstbewusst an der Pinne. Ich wage nicht, mich in ihre Arbeit einzumischen. Will nicht ihre Konzentration stören. Aus der Pantry duftet es nach Reis mit Linsen und einer Prise Geheimnis aus Ingas Gewürzschrank. Es ist das Jetzt der fliegenden Fische. Gerade hat einer den Fluchtgeschwindigkeitsrekord gebrochen. Ich weiß, es gibt tausend Wege zum selben Ziel. Davon ist unserer vielleicht der steilste, aber auch der einzige, den wir „unseren“ nennen können. Deshalb sind wir ihm treu geblieben. „Treu“ klingt als wenn jemand ansetzen würde, „Träumer“ zu sagen. Die Delfine schmunzeln. Hier sind wir also, gefangen von unserer Pflicht, das zu tun, was wir uns erträumt haben. 66 6/2024

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