YACHT CLUB AUSTRIA News November/Dezember 2024 Aus der Yacht Schwerelos wurde die „Mastlos“. YCA-SEGELN SPEZIAL Der Mast geht baden Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben … Text ALEXANDER BRINNICH | Fotos FRANZ A. SCHALK Die Crew W-NÖ-Bgld organisierte im August den Törn „Deutsche Ostseeküste mit Rügen“. Nach der Übernahme der Schwerelos und Herr Nilsson durch Franz und Frank im Yachthafen Hohe Düne/Warnemünde, der Verproviantierung und der Sicherheitseinweisung, folgte nur mehr das Abendessen. Der erste Schlag führte uns vor Barhöft auf Reede (vor Anker). FOTO: ERIC VALENNE GEOSTORY/SHUTTERSTOCK.COM Nis Randers-Beiboot Uwe. Steuerstand und Navigation. Ab dem nächsten Tag umrundeten wir Rügen mit Übernachtungen in Glowe, Lauterbach und Stralsund wo wir unter anderem das Museumsschiff Gorch Fock I besichtigten. Für Donnerstag hatte Frank als Highlight einen Besichtigungstermin mit dem Seenotkreuzer Nis Randers (SAR) auf Barhöft ausgemacht. Die vierköpfige Crew nahm sich viel Zeit für die 14 Neugierigen Stralsund mit Gorch Fock I. Besuch auf dem Seenotkreuzer Nis Randers. Gepflegter Motorraum, darin 2 x 2.000 PS. und beantwortete geduldig die zahlreichen Fragen. Wir verabschiedeten uns beeindruckt mit einer Spende und scherzten beim Abschied, dass wir uns hoffentlich nicht auf See in Not wiedersehen werden … EIN KNALL, EIN FALL Für unseren letzten Segeltag war Wind mit bis zu 15 Knoten angesagt, am Nachmittag zunehmend. Franz stand am Steuer, wir kreuzten gerefft gegen Wind und Welle und machten gute Fahrt, als es plötzlich einen Knall gab. Unmittelbar danach begann das Achterstag lose zu schlagen. Dann ging es Schlag auf Schlag – in den Wind, Motor an, der Versuch von Werner und Alois die Segel einzuholen scheiterte, der Baum schlug am Steuerstand (Bb) auf. Werner war kurz unter Baum und Segel eingeklemmt, Christiana und Fabian konnten sich unter Deck in Sicherheit bringen bevor Mast und Großsegel auf der Steuerbordseite seitlich vom Cockpit niedergingen. Trotz der Schrecksituation überprüften wir zuerst, ob noch alle an Bord und unverletzt waren. Glück im Unglück – alle da und bis auf blaue Flecken war keinem etwas passiert. Um unser Schiff auf Position halten zu können, setzten wir den Anker und vergewisserten uns, dass das Schiff nicht leck geschlagen 62 6/2024
YACHT CLUB AUSTRIA COMMODORE Gottfried „Titzl“ Rieser +43(0)664 3706027 gottfried.rieser@yca.at Warten auf Position 54° 23,19‘ N, 012° 23,41‘ E. war. Wir sicherten das gebrochene Vorstag mit Genua entlang der Reling mit Bändseln. Unterdessen musste unser Notfall von Land aus beobachtet worden sein, denn kurz da rauf kam ein Feuerwehrboot und bot Hilfe an. Auch unsere Partnercrew hatte mittlerweile gewendet und war zu uns zurückgekehrt, um zu helfen. Franz nahm unterdessen den Kontakt mit der Charterbasis und im Anschluss mit Bremen-Rescue (DGzRS) auf. UKW ging nicht mehr, nur noch Handfunk. Der Seenotrettungskreuzer Arkona traf über eine Stunde später ein, nach kurzer Auslotung der Lage wurde beschlossen, das Rigg nicht zu kappen, sondern am Boot zu sichern. Wir bekamen ein Funkgerät zur weiteren direkten Kommunikation mit dem Vormann der Arkona sowie eine Schlepptrosse mittels Wurfsack an Bord. Soviel zum Thema „Wir sehen uns hoffentlich nicht wieder“ – die Freude war dann doch groß! NICHT OHNE PROTOKOLL Nach dem Befestigen der Trosse mittels Hahnepot an beiden Bugklampen ging es mit drei bis vier Knoten gegen immer stärkeren Wind und Seegang im Schlepp nach Warnemünde. War nicht lustig für die Crew, aus Sicherheitsgründen unter Deck vier Stunden ausharren zu müssen. Am Ziel nahm uns die Arkona längsseits und bugsierte uns an den Kai. Von unserer Partnercrew wurden wir bereits erwartet, für Franz hieß Der Baum knallte auf den Steuerstand. es noch kurz ein Protokoll aufnehmen bei der Polizei, das war aber schnell erledigt. Trotz des traurigen Anblicks des Bootes waren wir heilfroh, dass kein Crewmitglied ernsthaft verletzt worden war, und räumten das Deck so gut wie möglich auf, da wir die Nacht noch an Bord verbringen mussten. Am Abend saßen wir noch lange zusammen und besprachen unseren Tag ausführlich. Ein Mastbruch ist keine Situation, die man trainieren kann, trotzdem reagierten wir besonnen und gut. Der Grund für den Bruch war vermutlich ein Defekt bei der Halterung des Vorstags am Mast. Eine genaue Inspektion konnten wir nicht machen, da Masttopp und Segel zum Teil unter Wasser lagen. Ausschließen können wir einen Fehler bei der Führung des Schiffes. Unsere Logbuchaufzeichnungen waren von Anfang bis zum Ende sehr genau und die Besegelung stets den Wetterbedingungen angepasst. Darüber hinaus war es für uns selbstverständlich, dass wir jeden Tag mit angelegten Rettungswesten ausliefen. Das traurige Ende in Warnemünde. „ Ein Mastbruch ist keine Situation, die man trainieren kann, trotzdem reagierten wir besonnen …“ FOTO: STUDIO46.AT FOTO: SABINE UNTERWEGER FOTO: TANJA GÜTTERSBERGER NAUTISCHES KOMPETENZ-ZENTRUM Generalsekretär Wolfgang Hurch +43(0)732 781086 wolfgang.hurch@yca.at AUSBILDUNG YCA-Ausbildungsleiter Gerald Truttenberger +43(0)664 2253313 gerald.truttenberger@yca.at CREW KÄRNTEN Crew-Commander Daniel Kirchmeier +43(0)664 2131805 daniel.kirchmeier@yca.at www.yca-crew-ktn.at CREW OBERÖSTERREICH Crew-Commander Thomas Hickersberger +43(0)676 3067224 thomas.hickersberger@yca.at CREW SALZBURG Crew-Commander Gabi Monz +43(0)699 11415177 gabi.monz@yca.at CREW STEIERMARK Crew-Commander Mike Hecker +43(0)676 6086035 mike.hecker@yca.at CREW TIROL UND VORARLBERG Crew-Commander Gabi Gunda +43(0)650 2602805 gabi.gunda@yca-tirol.at CREW WIEN, NÖ, BURGENLAND Crew-Commander Franz A. Schalk +43(0)664 2107472 franz.schalk@yca.at 6/2024 63
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