Aufrufe
vor 3 Wochen

ocean7 6/2024

  • Text
  • Vis
  • Sms fasana
  • Axopar
  • Hopyacht 30
  • Best of boats
  • Guggenberger
  • Chris craft
  • Clipper round the world race
  • Conus thomae
  • Lapulapus
  • Cabrera
  • Mallorca
  • Kroatien
  • Motorboot
  • Belize
  • Guadeloupe
  • Seychellen
  • Segeln
  • Magellan
  • Wolfgang hausner
Gerne in die Ferne. Exotische Reviere im Aufwind – die besten Tipps unserer Experten aus der Charterbranche. Mallorca. 7 Orte zum Verlieben, präsentiert von Segelblogger Markus Silbergasser. Kroatien. Ein Törn zu den Pakleni-Inseln und rund um Vis ist für Kroatien-Kenner ja nichts Ungewöhnliches. Oder doch? E-Kat mit Dhau. Der kompakte E-Katamaran HopYacht 30 mit Solardach und Dhau-Segel als Fahrtenkat auch für Binnenreviere. Nordische Kombination. AX/E 22 und AX/E 25 – das elektrische Doppeldebüt der finnischen Motorboot­werft Axopar. Schatz an der Seine. Chris-Craft 17’ Deluxe Runabout – ein US-Juwel aus den 1940ern in Paris.

Chris-Craft 1947 17’

Chris-Craft 1947 17’ Deluxe-Runabout DER GRÜNDER Der brillante Chris Smith, Gründer des Familienimperiums im Jahr 1922, hörte nie auf, seine billigen Zigarren zu rauchen. ganz neue Käuferschichten erschloss. Die Motoren wurden sowohl von Ford als auch von Chrysler und bei späteren Modellen von der Hercules Engine Company geliefert. Dass man nicht ganz die strenge Arbeitsteilung wie in den Ford-Werken erreichte, lag am Material, das viel schwieriger zu bearbeiten war als Blech. Im goldenen Zeitalter des Holzbaus bei Chris- Craft dominierte das philippinische „Mahagoni“ – kein Mahagoni im strengen botanischen Sinne, sondern ein erstklassiges Edelholz, das die Werft massenhaft importierte. Die Welt hat sich seit den Chris-Craft-Girls in den 1930er-Jahren stark verändert, aber die Marke blieb ein starkes Symbol. PIONIER DES ERSCHWINGLICHEN Die ersten Serienboote wurden 1923 gebaut, und 1924 wurde das Unternehmen in Chris-Craft umgetauft. Im ersten Produktionsjahr zählte man 33 Boote, ein Jahr darauf waren es schon 48. Der Zuwachs wurde durch Werbekampagnen für das standardisierte 26‘ Runabout-Boot unterstützt, das Urbild des Freizeitboots für die folgenden Jahre. Bereits 1925 konnte ein Händlernetz, das ständig durch Werbeaktionen, Neuheiten und Messe-Auftritten unterstützt wurde, den Kunden eine erweiterte Produktpalette sowie die Möglichkeit der Ratenzahlung anbieten. Das Chris-Craft wurde bald für die obere Mittelschicht zu einem zweiten oder dritten „Auto“ für die Freizeit auf dem Wasser. Die Serienproduktion von Chris- Craft begann mit dem 26‘ Runabout, einem Modell, das mit seiner offenen Bauweise, dem geschlossenen Vorderdeck und vor allem der Verwendung von reichlich Edelholz einen eigenen Stil definierte und von dem mehrere Versionen in verschiedenen Modelllängen folgten. Eine Chris-Craft-Montagehalle in der ersten Fabrik in Algonac. Nach einer Auftragsdelle aufgrund der Wirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre, die Chris-Craft zwang, die Größe der Boote zu reduzieren, um sie erschwinglicher und trailerbar zu machen, waren im Jahr 1935 wieder die alten Verkaufszahlen erreicht. Das 17‘ Deluxe-Runabout wurde damals zum wichtigsten Modell, mit dem dann auch die Nachkriegsproduktion wieder einsetzte. Chris-Craft begann schon früh, in Europa präsent zu sein – wie hier auf der Pariser Bootsmesse 1931. Der Stoff aus dem die Träume sind: „philippinisches Mahagoni“, kein echtes Mahagoni, sondern ein feinkörniges Holz, das sich hervorragend für den Bootsbau eignet. Der Weltmarktführer war auch der letzte, der große Kreuzer aus Holz produzierte. VON DER HURRICANE ZUR ZÉBULON Unser 17‘ Deluxe-Runabout aus dem Jahr 1947, 5,20 m lang und 920 kg schwer, ist ein direkter, wenn auch modernisierter Erbe der beliebtesten Vorkriegsmodelle. Aus dem Original-Fabrikationsschein geht hervor, dass es am 22. Oktober 1946 unter der Seriennummer R-17-271 neu bestellt wurde. „ Das geniale Konzept bestand darin, den Komfort des Automobils, den die Kunden gewohnt waren, auf dem Wasser zu reproduzieren.“ 44 6/2024

Bei allen Chris-Crafts befindet sich das Steuerrad auf der rechten Seite, im Gegensatz zu den meisten europäischen Booten aus derselben Zeit. ren ist, aber auch auf den Neigungswinkel, mit dem er an der Propellerwelle befestigt wird.“ ZURÜCK ZU ALTER SCHÖNHEIT Das Boot wurde zum ersten Mal bei den „Elégances Nautiques“ am Lac du Bourget in den französischen Alpen im August 2016 vorgestellt. Dann begann der Besitzer der „Zébulon“ mit der Renovierung seiner Chris-Craft – nach einem sehr strengen Programm, das einem professionellen Werftprojekt würdig ist. „Ich hatte irgendwo gelesen, dass man nicht weniger als 2.000 Schrauben braucht, um ein Runabout dieses Herstellers zusammenzubauen. Zum Glück sind wir bei dieser Renovierung nicht so weit gekommen, denn das Boot war in einem wirklich guten Zustand.“ Alles begann mit dem Ausbau des Originalmotors und der gesamten Technik, bevor der Rumpf auf den Kopf gestellt wurde. Der Bootskörper wurde bis auf das blanke Holz entlackt, bevor er mit Die Lufthutze des 17’ Deluxe-Runabout ist kein Zubehör, das einen ästhetischen Effekt erzielen soll, sondern schützt die Fallstromvergaser des Motors. Chris-Craft-Enthusiasten haben Zugang zu den Original-Produktionsunterlagen über das Mariners’ Museum in Newport News, Virginia, das die Archive des Unternehmens verwahrt – ein Schatz für Forscher und Sammler. Eric Sarazin, der derzeitige Besitzer, kennt die Entwicklung des 17‘ Runabout-Deluxe-Modells genau: „Seine Struktur wurde 1947 verstärkt, um mehr Platz zu schaffen, 121 PS für den ,KB‘-Sechszylinder oder 131 PS für den ,KBL‘, anstelle der ursprünglichen 60- und 95-PS- Motoren. Das Deluxe-Runabout wurde bis 1950 produziert und dann nach der Auslieferung von 1.880 Einheiten durch die Riviera ersetzt.“ Von 1947 bis Ende 2001 blieb das Boot in den Vereinigten Staaten. Unter dem Namen „Hurricane“ war es an den Ufern des Lake Tahoe stationiert, bevor es im Frühjahr 2002 nach Frankreich importiert wurde. Heute heißt es „Zébulon“ und hatte nur einen französischen Vorbesitzer, bevor es Eric Sarazin im März 2015 kaufte. „Das Produktionsdatum deutet darauf hin, dass es sich um eines der ersten Exemplare handelt, die mit dem größten in diesem Jahr angebotenen Motor ausgestattet wurden, dem Hercules-Reihensechszylinder KBL mit 3,9 l und 131 PS. Nach Angaben des Herstellers betrug die Höchstgeschwindigkeit 34 Knoten, was für die damalige Zeit sehr schnell war. Heute erreiche ich, wenn der Motor gut läuft, 31 Knoten.“ Und der glückliche Eigner fügt hinzu: „Der KBL-Sechszylinder erforderte den Einbau einer ganz speziellen Lufthutze auf der linken Seite der Motorhaube. Diese schöne Form ist nicht einfach nur ein hübsches Accessoire, sondern auch unerlässlich, um die drei Zenith- Fallstromvergaser zu schützen. Dieser Motor sitzt ziemlich hoch im Motorraum, was auf den vorderen Vergasereinlass zurückzufüheiner Epoxidgrundierung und einem Antifouling versehen wurde. Nach dem Aufrichten wurde die Beplankung komplett überarbeitet, wobei zwischen den Planken Mahagoni-Latten eingefügt wurden. Der gesamte obere Teil des Rumpfes wurde gebleicht und anschließend mit dem Originalfarbton 6/2024 45

Ocean7 Magazin

Blog

© 2024 by Ocean 7 - Impressum und Privacy