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ocean7 6/2022

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Im Golf von Neapel. Amalfi, Sorrent, Capri, Ischia – und weiter bis zu den Pontinischen Inseln: Segeln im Reich der Schönen und Reichen. Gargano. Der Sporn des italienischen Stiefels ist als Revier unter Yachties weitgehend unbekannt – aber spannend z. B. von Kroatien aus zu erfahren. Was kostet die Charter-Welt 2023? Wir fragten mehrere Experten in Österreich und Deutschland. Absolute 56 Fly. Mehr Licht, Luft und Leichtigkeit: Probefahrt mit dem neuesten Flybridge-Modell der italienischen Edelwerft. Grand Soleil 42 LC. Der kleinste Long Cruiser in der Flotte des Cantiere del Pardo im Test. Insam. Der Schatz vom Comer See. Die Gaia-Hypothese. Reguliert die Erde sich selbst und uns weg?

Gaia-Hypothese FOTOS:

Gaia-Hypothese FOTOS: SHUTTERSTOCK – ER_09, VASILIS VERVERIDIS, ANDREA DELBO, M. VOLK Waldbrände in Frankreich, brennende Wälder in Griechenland, Wasserknappheit in Italien, Überschwemmungen in Deutschland. Ja, das hat es auch schon früher gegeben. Die Häufigkeit und Intensität dieser Ereignisse sollte aber uns allen zu denken geben. EINSTIEG IN DIE WELTRAUMFORSCHUNG Die US-Weltraumagentur NASA lud ihn 1961 zur Mitarbeit ein, um mit Hilfe unbemannter Surveyor- Satelliten, dem Vorläuferprogramm der Apollo-Missionen, die Mondoberfläche zu erkunden. Nach diesen Vorarbeiten für die späteren bemannten Mondlandungen wurde er vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena, Kalifornien engagiert, um Ideen und Methoden zu entwickeln, wie mögliche Lebensspuren auf dem Mars nachgewiesen werden könnten. Es war die Zeit der Entdeckung des genetischen Codes durch J. Watson und F. Crick (Nobelpreis 1962), und das hatte zur Folge, dass auch bei der Suche nach extraterrestrischem Leben molekularbiologische Methoden die Spurensuche dominierten. Lovelock wählte einen anderen Ansatz. Anstatt der reduktionistischen Methode, die Leben auf immer kleinere Bestandteile reduziert, ging er von einem holistischen Ansatz aus, der das große Ganze umfasst. Im Fall von Mars und Venus war das die Analyse von deren Atmosphäre und er prognostizierte, dass aufgrund der chemischen Zusammensetzung Gaia-Hypothese Geht über einfache Inter - aktionen biotischer und abiotischer Faktoren hinaus. Optimierend Leben optimiert die abiotische Umwelt für die nötigen Zustände der Biosphäre. der Atmosphären beide Planeten kein Leben beherbergen. Die Atmosphäre der Erde unterscheidet sich gewaltig von der ihrer Nachbarplaneten Venus und Mars und Lovelock fragte sich, ob nicht das Leben selbst dafür mitverantwortlich sein könnte. Die Idee einer neuen Hypothese war geboren. Einflussreich Das Leben hat insgesamt signifikanten Einfluss auf die Umwelt des Planeten. Homöostatisch Negative Rückkoppelung dominiert die Atmosphäre-Biosphäre- Wechsel wirkungen. Co-evolutionär Die Evolution des Lebens und die Evolution der Umwelt sind miteinander verflochten. Geophysikalisch Die Biosphäre kann als einzelner riesiger Organismus verstanden werden. 48 6/2022

James Lovelock. Die Statue im Hintergrund stellt die griechische Erdgöttin Gaia dar. Sie war die Namensgeberin für Lovelocks Gaia-Theorie. Der eminente britische Wissenschaftler starb heuer im Alter von 103 Jahren. DIE GAIA-HYPOTHESE Sie besagt, dass die Erde ein selbstregulierendes System ist und dass die Organismen stabilisierend auf ihre eigenen Lebensgrundlagen wirken. Sie geht davon aus, dass die Atmosphäre der Erde in einer kontinuierlich wechselnden Balance verschiedener Gase ist. Die Ursache dafür sind die lebenden und atmenden Organismen, die im Gegensatz zur statischen Marsatmosphäre die Lebensbedingungen auf der Erde aufrechterhalten. Während der 3,5 Milliarden Jahre, in denen Leben auf der Erde existiert, hat die Energie der Sonneneinstrahlung um etwa 20 Prozent zugenommen. Bei unveränderlicher Atmosphäre müsste sich die Erde extrem aufgeheizt haben, aber die Oberflächentemperaturen blieben etwa konstant. Der Regulierungsmechanismus begann, als die ersten ozeanischen Lebensformen Kohlendioxid der Atmosphäre entzogen und Sauerstoff im Gegenzug entließen. Über riesige geologische Zeitspannen sank die Konzentration des atmosphärischen Kohlendioxids auf ein Maß, das sauerstoffabhängiges Leben förderte. Die Biosphäre der Erde könnte in diesem Sinn als selbstregulierendes und fein abgestimmtes System verstanden werden, das sich zum Vorteil der Organismen wandelt. FOTO: WIKIPEDIA KRITIKER, UNTERSTÜTZER UND DAS GÄNSEBLÜMCHEN- MODELL Diese Idee eines selbstregulierenden Systems stand im Gegensatz zur Vorstellung von der Erde als Materiebrocken, einem passiven Wirt für Millionen Pflanzen- und Tierarten, die im Kampf um das Überleben selektiert wurden. Die Gaia-Hypothese meint jedoch, dass die Arten nicht nur konkurrierten, sondern auch kooperierten und eine geeignete Umwelt erschufen, die ihrerseits lebensfreundlich und artenreich ist. Diese Co-Evolution von Leben und Umwelt war für so manchen Evolutionsbiologen eine Häresie gegenüber Darwins klassischer Theorie von der Entstehung der Arten. Wichtige Unterstützung bekam Lovelock von der amerikanischen Biologin Lynn Margulis (5. 3. 1938– 22. 11. 2011). Sie wies die Bedeutung von Symbiosen in der Evolutionsgeschichte des Lebens nach. Lovelock und Margulis formulierten gemeinsam die Gaia-Hypothese, James Lovelock und Lynn Margulis. Diese beiden Wissenschaftler formulierten in den 1960er-Jahren die zu Beginn heftig umstrit tene Gaia- Hypothese, die sich in der Zwischenzeit zu einer anerkannten wissenschaftlichen Theorie entwickelt hat. YACHTING, REISEN UND MEER Keine Ausgabe mehr verpassen! Unterhaltsam informiert in vielen Bereichen: Yachten, Reisen, Wassersport, Umwelt – ein ganzes Jahr lang! Jahres-Abo Print (6 Ausgaben) € 35,– Auch als E-Paper erhältlich! € 24,99/Jahr www.ocean7.at

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