Italien/Gargano Paradies im Abseits Am „Sporn des Stiefels“ zeigt sich die Adria von ihrer spannendsten Seite. Doch trotz Traumstränden, authentischer Ortschaften und der einmaligen „Costa delle Grotte“ verirren sich nur wenige Segler in dieses Nationalpark-Revier. Text und Fotos CHRISTIAN VON DER HECKEN 34 6/2022 Costa delle Grotte.
Mit ein Grund dafür mag sein, dass sich gerade einmal zwei Segelführer mit Italiens Adriaküste befassen. An den Häfen kann es jedenfalls nicht liegen, denn davon gibt es zwischen Venedig und Santa Maria di Leuca mehr als genug. Auch an Marinas mangelt es nicht. Doch in denen liegen fast nur italienische Yachten; selten verirren sich Schiffe mit einer anderen Nationale hierher. Von Charter-Seglern ganz zu schweigen! Was auch nicht verwundert, denn Charter-Boote gibt es an der gesamten italienischen Adriaküste praktisch nicht. Gerade dies ist die Chance für jene, die immer auf der Suche nach Neuland sind. Im Gegensatz zu Italien kann man bei Charterangeboten auf der anderen Seite der Adria aus dem Vollen schöpfen. Man braucht sich nur eine Basis herauszusuchen, von der aus man in einem gemütlichen Tagestörn nach Lastovo segeln kann. In dessen Skrivena Luka liegt man nicht nur sicher vor Anker, man kann sich im dortigen Res taurant auch von Kroatiens Küche verabschieden und am nächsten Morgen auf der anderen Seite der Adria bereits mit Cappuccino und „Dolce“ frühstücken. Die, die einem Nachttörn nichts abgewinnen können, müssen am nächsten Tag früh aus der Koje. Zwar liegen zwei Inseln auf dem direkten Weg, doch bieten Palagruzzas Küsten keinen überzeugen- den Schutz. Pianosa hingegen ist Naturschutzgebiet, weshalb man es ohne Genehmigung nicht anlaufen sollte. Also segelt man die siebzig Meilen in einem Stück ab. Kein Problem mit einem modernen Charterschiff – schon gar nicht, wenn am Ende dieses Segeltages ein wahres Paradies wartet. 6/2022 35
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