In den Wind gesprochen Gewusst wie? Teil 2 In der letzten Ausgabe haben wir festgehalten, wie vorbildlich es ist, wenn ein Skippertraining zuerst einmal mit einem Safety-Wissenscheck beginnt. Und wenn man den Teilnehmern zeigt, wie man mit ganz einfachen Mitteln ganz viel Sicherheit an Bord bringen kann. Mit Bullenstander oder Strecktau zum Beispiel … Ein auf unseren Yachten außer Kontrolle geratener, je nach Yachtgröße fünf bis zehn Meter langer Metall-Großbaum hat durchaus genug Wucht, um jeden Menschen, der ihm in die Quere kommt, zu erschlagen oder meterweit in den Ozean zu schleudern. Die Amerikaner sagen zu einer großen Spiere, das ist der Großbaum, deshalb zutreffend „Widowmaker“. Dabei ist es doch so einfach, ihn zu entschärfen: Ein „Kälberstrick“ (ich drücke mich mal betont laienhaft aus, um die Primitivität dieser Vorrichtung zu verdeutlichen), am besten von der Nock des Baums zu einem festen Punkt auf Deck gebunden, schon ist der Killer fixiert und entschärft. Bei ausreichender Festigkeit des Decksbeschlages und des Tampen (kann ein Stück aus einer ausrangierten Schot sein) können wir dann Patenthalsen fahren so viel wir wollen. FOTO: FRANK VAN MIERLO/WIKIPEDIA GURTENPFLICHT AN BORD Vor vielen Jahren war auf den großen hölzernen Yachten unter Baumwollsegel (siehe die wunderschönen BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at Strecktaue zum Ein - picken des Lifebelts sucht man auf vielen Fahrtenyachten vergebens. Fotos von Beken/Cowes) die Bullentalje oder zumindest der Preventer die Regel, doch auf den heutigen Regattayachten, wahre Rennmaschinen, ist er weitgehend verschwunden. Sicher zu Recht, denn dort geht es ja in erster Linie um den schnellen Ablauf eines Manövers, und da würde diese Talje zur Großbaumnock nur hinderlich sein. Aber wir sollten uns das nicht zum Vorbild nehmen, die heutige Regattasegelei ist vom Fahrtensegeln so weit entfernt wie die Formel 1 von einer Urlaubsfahrt im PKW: In den 1950er-Jahren, als Deutschland noch nicht durchgehend motorisiert war, lag die Todesrate im Straßenverkehr bei nahezu zwanzigtausend – allein in der BRD. Heute im wesentlich größeren Land bezahlen immer noch Autofahrer mit ihrem Leben, aber es sind „nur“ noch vergleichsweise wenige, nämlich um die viertausend. Fachleute sind sich darüber einig, dass diese grandiose Verbesserung der Statistik vor allem an der eingeführten Gurtenpflicht liegt. So einen Gurt sollten wir auch an Bord haben und benutzen. Eigentlich ein Muss! Aber die Praxis sieht anders aus. Lieber werden jede Menge Hilfsmittel gefahren, um einen über Bord Gegangenen aus dem Teich zu fischen, als ihn vorher per Lifebelt ans Schiff zu fixieren, sodass ein Überbordgehen im Vorhinein ausgeschlossen ist. Dank dem Life belt mit daran befestigter Leine. Oder wenn Rettungsweste, dann mit integriertem Lifebelt. Freilich ist dann auch Voraussetzung, dass der Mann/die Frau sich möglichst durchgehend vom Cockpit bis zum Vorschiff eingepikt hat. Die Reling taugt hierzu nur bedingt, weil der Karabiner der Leine ständig umgepikt werden muss, außerdem ist sie schon deshalb zum Befestigen der Leine nur schlecht geeignet, weil sie das Überbordgehen kaum verhindert. Deshalb sollte man für das Fixieren, Lösen und Umsetzen der Lifeleine Vorsorge treffen, indem man beidseits Strecktaue auslegt und befestigt. Gehen Sie mal durch eine Marina mit lauter Fahrtenyachten und suchen Sie die Schiffe mit Strecktau zum Einpiken ab. Traurig, was? DAS FEHLENDE AUGE Einfache Drahtseile kann man sich leicht mit Presskauschen selbst herstellen. Eigentlich sollte man erwarten, dass Werften ihre Yachten („geeignet für die weltweite Fahrt“) ohnehin mit Strecktauen ausrüsten. Fehlanzeige, denn das für die Schönheit der Yacht so ungeheuer wichtige Teakdeck könnte ja beschädigt werden, wenn hier ständig Drahtseile für ein paar Euro liegen und darauf herumgetrampelt wird. Das sind Prioritäten … Noch schlimmer ist aber die Tatsache (und das legt nahe, dass die Werft den Faktor „Sicherheit“ nicht gebührend hoch schätzt), dass viele moderne Großbäume an der Nock kein Auge für den Bullenstander haben, sodass die Anbringung des Kälberstricks irgendwie unter Einbeziehung der Dirkbefestigung improvisiert werden muss – oder man macht Nägel mit Köpfen und lässt sich ein Auge an die Nock einschweißen. Der Sicherheitsgewinn mit Bullenstander und Lifebelt ist mit keinen anderen Hilfsmitteln so hoch. Und fast kostenlos! Für manche möge das vielleicht in den Wind gesprochen sein. 10 6/2022
Zwei Gabeln vom Falstaff Das Restaurant der Marina Punat auf der kroatischen Insel Krk wurde ausgezeichnet und wird neu gebaut. PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten Der Bruder des Klassikers RESTAURATION. Stolze 87 von 100 Punkten erhielt das Restaurant der Marina Punat vom Gourmetmagazin Falstaff, was der Marina eine Auszeichnung mit zwei Falstaff-Gabeln einbrachte. Auf der Gastro- Rangliste findet es sich nun auf Augenhöhe mit den namhaftesten Restaurants der Opatija- So soll sich das Restaurant nächste Saison präsentieren. Riviera wieder. Neu ist nicht nur die Auszeichnung, sondern wird auch bald das Restaurant sein: Der moderne Neubau ist bereits im Gange, zu Beginn der nächsten Saison will man im modernsten Ambiente wieder auf Gabeljagd gehen. è www.marina-punat.hr BOOTSSCHUH. Neben dem Docksides, DEM Bootsschuh-Klassiker von Sebago, stellen die US- Amerikaner natürlich auch andere Modelle her – z. B. den Triton, wegen seiner drei Ösen auch Triton Three-Eye genannt. Der Schuh hat sich bei Seglern einen Namen gemacht, kann er doch durch Robustheit, hochwertige Verarbeitung und ein tolles Tragegefühl überzeugen. Die Sneaker, die es heuer erstmals in Grau gibt, verfügen über eine vulkanisierte, rutschfeste Gummisohle, eine nahtlose Außensohle und eine strukturierte EVA-Zwischensohle mit vorgeformten EVA-Fußbetten für ultimativen Komfort. UVP: € 139,–. è www.sebago.com Sebago Triton, etwas sportlicher und moderner als der Docksides. DER TRAUM VON FREIHEIT WIRD REAL Mit YACHTMEISTER® geben wir unseren Ideen und Visionen Segeln. Nehmen Sie sich die Zeit und leben Sie Ihren Traum vom Meer. Um den Rest kümmern wir uns. Charter für Motoryachten, Katamarane und Segelyachten Reiseorganisation Kabinencharter Ausbildungskurse für Segel- & Motoryachten (FB 1 - 4, SRC) Skippertrainings Yachtmanagement Überführungsservice Technischer Support Ihr Jürgen Dobner & die ganze Crew von YACHTMEISTER® .at www.yachtmeister.at +43 (0) 664 44 52 102 info@yachtmeister.at Office Austria / Am Bürgerbach 11 / 5730 Mittersill Office Croatia / Uvala Soline 1, Marina Frapa / 22203 Rogoznica
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