Saffier SE 27 Leisure Die optionalen Fenster im Freibord. Die Kojenmaße genügen für vier Personen. Der optionale Kühlschrank. Abnehmbare Auflagen. Die optionale Toilette. und man spürt nichts am Ruder. Mit nur einem Finger am Steuerrad segeln wir fast so schnell wie der Wind. Besser geht’s nicht. RAD MUSS NICHT, SOLLTE ABER SEIN Leider ist das Steuerrad eine kostenpflichtige Option, die Pinne Standard. Aber in schwarzer Carbon- Optik macht es mächtig was her. Und es passt zum spektakulären Erscheinungsbild dieser kleinen und auffäl ligen – nomen est omen – saphirblauen Yacht. Zudem ist das ganze Cockpitlayout so gestaltet, als wäre es von vornherein mit Rad geplant. Die Ergonomie ist perfekt, wenn man seitlich auf der zur Sitzfläche verbreiterten Bordwand zum Steuern sitzt. Oder wenn man – mit viel Übersicht nach vorn – hinter dem Rad steht. Die Saffier 27 steuert sich auch mit Rad mindestens genauso direkt wie ein Schwertboot. Vermissen wir unterwegs einen spürbaren Ruderdruck? Ja und nein! Es erfordert zumindest aufmerksames Steuern. Denn schon beim leichtesten Drehen am Rad bewegt sich mit sofortiger Wirkung auch der Bug. Widerstand am Ruder kostet halt Geschwindigkeit. Hat man auf diese Empfindlichkeit keine Lust, schalte man einfach die Selbststeueranlage an – und entspanne sich wie bei der großen 37er am Heck auf dem Sonnendeck. Der Traveller verläuft zwar direkt durch die Liegefläche, er wird aber durch die abnehmbaren Auflagen so umkleidet, dass er nicht in den Rücken drückt. GLEITEN UNTER GENNAKER Spätestens unter Gennaker fallen mitunter Böen ein, die das Boot sofort ins Gleiten bringen. Rechtzeitiges Abfallen bei einer Böe ist nun gefordert – wir schießen beim ersten Mal mit heftigem Druck und mehr Lage fast in den Wind. Als alter Jollensegler mit Pinne ziehe ich diese nämlich automatisch zu mir heran, um abzufallen. Das Rad wird ja aber genau entgegengesetzt gedreht. Ein Steuerfehler – wie peinlich! Allerdings lässt sich das Boot sofort wieder einfangen. Das tiefe Ruder tut seine Wirkung, das strahlt Sicherheit aus. Das Ballastgewicht, eine 750-Kilo- Birne, ist das gleiche wie bei der 1,4- Meter-Version. Nur beim flachen 1,05-Meter-Kiel hat Saffier Yachts das Boot mit 850 Kilogramm Ballast ausgestattet. Mit den Ballastanteilen von 39 respektive 42 Prozent ist das Boot nun einmal sehr stabil. VIER KOJEN UNTER DECK Beim Gang unter Deck ist es ratsam, den Kopf einzuziehen. Höhe und Volumen des Raums sind begrenzt – es bleibt eben ein Daysailer. Standardmäßig gibt es keine Ausstattung – doch die Optionsliste ist lang. So kann die Saffier SE 27 mit allen Annehmlichkeiten bestückt werden, die auch einem Urlaubsboot zur Ehre gereichen würden. Toilette, Kombüse und Kühlschrank sind optional. Ebenso sind 72 6/2021
„ Hat man aufs Ruder keine Lust, schalte man einfach die Selbststeueranlage an – und entspanne sich am Heck auf dem Sonnendeck.“ es die sehr ansprechende indirekte Beleuchtung und die Fenster im Freibord. Auf Wunsch kann sicher noch ein Extra-Schrank für Kleinigkeiten untergebracht werden. Nur, wer auf dem Boot „wohnen“ möchte, sollte sich lieber die SC-Linie der Werft anschauen. Natürlich wird keine Familie damit einen Sechs-Wochen-Törn unternehmen; somit geht die Sitzhöhe unter Deck mit 80 Zentimetern in Ordnung. Für eine Nacht ist das Innere sehr wohnlich. Die Kojenmaße genügen sogar für vier Personen. Die vorderen Betten sind mit 2,17 Metern lang genug auch für Großgewachsene. Die Fläche schrumpft ein wenig, wenn zwei Besatzungsmitglieder zum entspannten Nächtigen auch genügend Fußraum benötigen. Solange nicht beide sehr groß sind, lässt es sich auch hier prima zu zweit schlafen. 15 MONATE WARTEN Die erste Tagestour kann man übrigens lange im Voraus planen: Die Auslastung der Werft sei „gigantisch“ – die Saffier 27 ist bis 2023 ausverkauft. Insgesamt hat die Werft rund 90 Boote aller Formate in diesem Jahr gebaut – und damit ihre Kapazität bereits bedeutend gesteigert. Aber die Hersteller haben gerade eine neue große Halle in Ijmuiden in unmittelbarer Nähe dazugekauft. Die wird jetzt im Winter für mehr Platz umgebaut, um dann mit besserer Logistik die Produktion aufzunehmen. Dann könnten wohl auch die Stückzahlen erhöht werden. Derzeit verkauft sich alles wie die warmen Semmeln – und die 27er ist der Bestseller. VOLLAUSSTATTUNG VERDOPPELT DIE KOSTEN Der Preis für das „segelfertige Boot“, also mit nichts Zusätzlichem von dem, was unser Auge beim Probetörn erfreute (und dem höheren Komfort sowie der Performance zugutekam), liegt bei unter 100.000 Euro. Für die Vollausstattung, wie wir sie auf dem Testboot hatten, müsste man gut das Doppelte hinblättern. Ein wahrlich luxuriöser Verkaufsschlager. Der nächste Bestseller steht übrigens schon vor der Tür: Demnächst wird die Lücke zur 37er mit einer 33-Fuß-Version geschlossen, der Saffier SE 33 Life. Von dieser haben die Holländer bereits vom Reißbrett weg 15 Stück verkauft. Dabei soll der Prototyp erst in nächster Zeit schwimmen und das erste Serienschiff Ende des Jahres an den Kunden gehen. Saffier SE 27 mit Gennaker. 6/2021 73
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