Saffier SE 27 Leisure Ein paar Segelstunden sind noch kein Hochseetörn – aber lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Und so ist eine kleine Segelyacht wie die Saffier SE 27 Leisure als Freizeit-Fahrzeug eine Überlegung wert: Tiefenentspannung mit Daysailer funktioniert schließlich fast von der ersten Minute an! Das kleine Königreich auf dem Wasser erstreckt sich nur über acht Meter Rumpflänge, aber die neue Prinzessin aus der Bootsdynastie im niederländischen Ijmuiden orientiert sich eng an ihrer großen Schwester, der Saffier SE 37. Soll heißen: Die Saffier SE 27 Leisure, die wir Probe segelten, ist die um vier Meter kürzere Version des großen Daysailers. In der Umsetzung aber noch konsequenter und raffinierter. Das puristische Design und der hochmoderne Rumpf fallen sofort ins Auge. Zwei Ausführungen stehen bei Saffier zur Auswahl: die Classic-Linie (SC) und die modernere Elegance-Linie (SE), zu der auch die 27 Leisure gehört. Diese Eleganz kann sich sehen lassen – eine wahre Augenweide. Das Esthec-Deck trägt im besonderen Maße dazu bei: Der auch nach Jahren holzecht aussehende Kunststoffbelag verleiht dem Boot ein nobles Gesicht. Ohne Esthec- Deck würde der Saffier 27 SE definitiv etwas fehlen. Nicht zuletzt ist das Material sehr rutschfest. So rutschfest, dass die Saffier nicht einmal Handläufe braucht, schon gar keine Reling. FLÜSTERBETRIEB O.k., schön ist sie, aber was kann die Saffier 27 SE unter Segel? Nachdem sämtliche Polster der Liege- und Sitzflächen sowie die am Süll eingehängten Rückenpolster unter Deck verstaut sind, bringt uns der unsichtbare E-Antrieb von Torqeedo fast lautlos aus dem Hafen. Diese Antriebstechnik passt sehr gut zum Die Saffier 27 steuert sich mit Rad mindestens genauso direkt wie ein Schwertboot. Serie: das rutschfeste Esthec-Deck. Konzept des Daysailers. Die Saffier- Werft bietet den Pod-Motor von Torqeedo deshalb bei der 27 SE serienmäßig an. Wer es lauter mag, kann sich für einen teureren und schwereren Diesel entscheiden. Nur, wie weit will man mit einem Daysailer überhaupt motoren? Für die Acht-Meter-Saffier ist die Reichweite des 6-PS-Torqeedo absolut ausreichend. Es sei denn, die Eigner wollen oder müssen unbedingt den heimatlichen Hafen mit sechs Knoten Höchstgeschwindigkeit erreichen. EXTRAS FALLEN INS GEWICHT Bei Fahrt mit maximaler E-Motorleistung sollte man sich nicht viel weiter als sieben Seemeilen von zu Hause entfernen. Bei halber Geschwindigkeit und dem Wunsch, die Saffier unbedingt als „Motorboot“ zu nutzen, kann man sich immerhin in einem Radius von rund 20 Seemeilen bewegen. Aber wer will das schon? Denn die kleine Yacht legt unter Segel Der optionale Bugspriet aus Carbon. eine Performance an den Tag, die begeistert. Trotz der vielen Extras am und im Vorführschiff. Die müssen natürlich sein: Schließlich will der Händler alles zeigen, was die Werft zu bieten hat. Dazu gehören neben dem Esthec- Decksbelag auch elektrische Winschen, Bordnetz und -batterie, Ladegerät, Autopilot, Gennakergeschirr mit festem Bugspriet, Windschutzscheibe, Cockpitpolster, Seewasser-WC, Radsteuerung und sogar ein Kühlschrank. Das belastet aber nicht nur die Brieftasche, sondern natürlich auch die Waage. Mit gut 300 Kilogramm mehr fällt das ins Gewicht. Was ein bisschen schade ist, denn bei der Entwicklung war den Holländern eine deutliche Gewichtsreduzierung gegenüber dem Vorgängermodell, der Saffier SE 26, wichtig. So wird der Rumpf im Vakuum- Infusionsverfahren mit Iso-Harzen und Divinycellschaumkern gebaut, der optionale Bugspriet ist aus Carbon gefertigt. 70 6/2021
Steuerstand für Segel und E-Antrieb. STABIL, DIREKT, HERRLICH Aber die hohe Zuladung macht die Saffier 27 nicht zur lahmen Ente. Draußen ist die Brise mit zwei bis drei Beaufort und gelegentlichen Böen schwach. Trotzdem geht es ganz schön ab. Nachdem wir den Hafen verlassen haben, steigt die Epex-Garderobe von Elvstrøm auf Knopfdruck mühelos in die Höhe. Der Daysailer ist keine breite Volumenyacht. Steigt man an Bord, merkt man das sofort: Es krängt kaum. Die moderne Rumpfform, das flache Unterwasserschiff und das beinahe auf maximale Breite auslaufende Heck sorgen für eine hohe Formstabilität. Die 27er bietet viel Platz und Bewegungsfreiheit im Cockpit und mit 1,65 m einen – für ein Acht-Meter- Schiff – gewaltig tiefen Bleikiel. Beim Segeln ist kaum Krängung zu bemerken. Das ist natürlich auch beim Segeln zu merken. Kaum Krängung. Die Saffier SE 27 schießt nicht in die Sonne, selbst in einer Bö fährt sie stur geradeaus. Das Boot hält viel aus, ist einfach zu segeln und erfreulicherweise auch einhandtauglich. Unterwegs fühlt sie sich leichtfüßig, steif, direkt und schnell an – ist also herrlich zu segeln. Dass man auf raumen Kursen und unter Gennaker ins Gleiten kommt, steht wohl außer Frage. Aufgrund des flachen Unterwasserschiffs und des schmalen, tiefen Kiels wendet das Boot leicht. Die „ Nachdem wir den Hafen verlassen haben, steigt die Epex-Garderobe von Elvstrøm auf Knopfdruck mühelos in die Höhe.“ Wendewinkel sind bemerkenswert spitz. An der Kreuz erreichen wir eine Höhe um die 30 Grad zum wahren Wind. Das Log pendelte sich bei mehr oder weniger fünf Knoten Geschwindigkeit ein – Saffier SE 27 Leisure Länge Breite Leergewicht Tiefgang mit Kurzkiel 8,20 m 2,60 m 1.900 kg 1,65 m 1,05 m Segelfläche Großsegel 24 m 2 Fock 15 m 2 Motor CE-Kategorie Torqeedo Cruise 4.0 FP (6 PS) C (küstennahe Gewässer) Preis exkl. USt. ab € 83.500,– Händler: Yachtservice Gebetsroither, Seewalchen am Attersee, Oberösterreich, Tel. +43 664 2027129 è www.yacht.co.at 6/2021 71
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