8° 39’ S MOUNT BATUR Balisee Bali PURA BESAKIH Lombokstraße Java 115° 13’ E Indischer Ozean BENOA MAS UBUD DENPASAR Badung-Straße Nusa Penida jede Blöße, die man sich gibt, hat einen saftigen finanziellen Aderlass zur Folge. Deshalb hatte ich ein gültiges C.A.I.T. (Clearance Approval for Indonesian Territory), abgestempelt von vier verschiedenen Ministerien und schon Monate vorher über einen Agenten in Jakarta beantragt, bezahlt und vor Kurzem erhalten, sowie gültige Visa, ausgestellt in Singapur. Im Besitz aller notwendigen Dokumente waren die Besuche bei fünf verschiedenen Behörden im Hafen von Benoa nach zwei Stunden kostenlos beendet. Einzig der Chief of Immigration machte einen erfolg losen Versuch abzukassieren. DIE BESTE ART, BALI ZU SEHEN In der Marina trafen wir auf einen alten Bekannten, den Amerikaner Mike Miller, mit seinem 20 Meter langen Kat Humu Humu Nuku Nuku aus Hawaii. Das letzte Mal hatten wir uns vor zwei Jahren in Carmen auf Cebu gesehen, als er auf dem Weg nach Thailand war. Jetzt stand er am Pier und begrüßte uns freudig. Trotz seiner fortgeschrittenen Jahre ist Mike ein eingefleischter Surfer, der auch in dieser Branche mit Zubehör viel Geld gemacht hatte. Ursprünglich wollte er zwischen Thailand und Indonesien je nach Saison und Surfbedingungen hin- und herpendeln, blieb aber dann, wie andere vor ihm, in Bali hängen. Für viele besitzt diese Insel ähnlich wie Tahiti eine magische Anziehungskraft. Mike mühte sich gerade mit einem riesigen Sack ab, in dem sein neues Großsegel im Wert von sage und schreibe 26.000 US-Dollar steckte. Für praktisch dieselbe Summe kaufte in der Zeit ein Bekannter in Kota Kinabalu eine etwas abgetragene Kielyacht um die 40 Fuß, mit der er nach einigen Reparaturen auch schon absegelte. Mike stellte uns für die Dauer unseres Aufenthaltes seine Muring im Hafen zur Verfügung – sein Kat mit dem unaussprechlichen Namen lag am Schwimmsteg der Marina, während er Vorbereitungen für den kommenden Surf-Trip nach Sumba traf. Uns kam das sehr gelegen, denn der mit Charter yachten und asiatischen Fischerbooten vollgepfropfte Hafen war einer beachtlichen Tidenströmung ausgesetzt. So konnten wir Taboo III unbesorgt allein lassen, während wir mit einem preiswerten Mietauto unterwegs waren. Es war die beste Art, Bali zu sehen, das Hinterland wie FOTOS: SHUTTERSTOCK (5) „Mike mühte sich gerade mit einem riesigen Sack ab, in dem sein neues Großsegel im Wert von sage und schreibe 26.000 US-Dollar steckte.“ Blick auf den Vulkan Batur mit Kratersee und auf die Berge im balinesischen Nebel. 56 6/2021
Reisfelder auf Bali. Einklariert wird im Hafen von Benoa. Jukung, so der Name der traditionellen balinesischen Boote – hier am Strand von Sanur. Handarbeit am Webstuhl. Wer auf dem Markt nicht feilscht, verliert. auch die vom Touristenstrom umspülten Knotenpunkte. Es blieb nicht bei einer Fahrt, denn sofort wurde uns klar, dass diese Tropeninsel für uns mehr als nur exotische Sehenswürdigkeiten zu bieten hatte. Man konnte nicht zum Pura Besakih, dem größten Hindu-Tempel am Fuß des Gunung Agung, fahren, den Kratersee von Mount Batur bestaunen oder einen der traditionellen Tänze besuchen, ohne von einer Unzahl von Souvenirläden und Verkaufsbuden förmlich erschlagen zu werden. NICHT BLÖD, WER HANDELT Unter dem reichhaltigen Angebot waren kunstvoll geschnitzte Ebenholzfiguren, handbemalte Batikstoffe, bunte Masken und viele andere Sachen, die sich sehr gut für einen späteren Wiederverkauf eignen würden. Wir mussten nur die jewei- lige Quelle dieser Dinge finden, um sie möglichst preiswert zu erstehen. In Indonesien ist Kaufen gleichbedeutend mit Handeln, wer es nicht tut, zahlt drei- oder viermal so viel und wird obendrein noch für blöd gehalten. Während unseres Aufenthaltes waren ca. 2.200 indonesische Rupien einen US-Dollar wert, daher ging es immer um riesige Geldbeträge, die einem anfangs die Sprache verschlugen. Die Empörung über die Preise war also echt und musste nicht simuliert werden. Später gewöhnten wir uns daran, aber dann hatten wir auch schon mehr Routine. Vorsicht war auch bei manchen Geldwechslern in Kuta geboten, besonders bei denen, die einen verlockend günstigen Umrechnungskurs angeschrieben hatten. Dann konnte es nämlich passieren, dass man statt 660.000 Rupien nur 600.600 hingezählt bekam. Es 6/2021 57
YACHTING, REISEN UND MEER 6/2021 No
FOTO: ALEN SACIPI Editorial Mit Abs
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