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ocean7 6/2020

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Charter Special. Das Chartern in Zeiten von Corona. Charteragenturen berichten über ihre Erfahrungen und wie sie 2021 meistern möchten. Peloponnes. Griechenland, wie wir es lieben: Reviertipps rund um die Halbinsel von Segelblogger Markus Silbergasser. Nördliche Sporaden. Idyllische Buchten, überschaubare Distanzen: mit Familie und Katamaran in der Ägäis. Skiathos. Landgang mit spannenden Entdeckungen ab dem Hotel Skiathos Palace. Spirit 111. Außen Holz, innen grüne Hochtechnologie: eine Superyacht als Vorbild an Nachhaltigkeit. Nerea NY24. Tender de luxe: Ein Superyacht-Konzentrat, das auf vernünftigen Dimensionen so viel Stil, Klasse und Nutzen bietet wie sonst nur weitaus größere Boote. Die Gärtner des Riffs. Bunt, vielfältig und hungrig: Seepapageien sind die Putzfische im Korallenriff.

Papageifische

Papageifische Papageifisch-Gebiss: Die Zähne sind zu einem Papageienschnabel ähnlichem Gebiss fusioniert, mit dem Algen vom Untergrund abgeschabt werden können. Auf dem mittleren Bild ist der Korallenstock mit Bissen eines Papageifisches übersät. Der Fisch ging strategisch vor, indem er bevorzugt entlang der Kämme des Korallenstocks zubiss. Auf diese Weise kann er mit Ober-und Unterkiefer beiderseits der Kämme Korallengewebe abheben. Diese kleinflächigen Verletzungen kann die Koralle regenerieren. Rechts das Todesurteil – der Korallenstock wurde von Papageifischen übel zugerichtet. Die Fische haben große Teile des lebenden Korallengewebes, das ihnen als Nahrung dient, abgeschabt. vieler Steinkorallen und auch auf diese Algen haben es Papageifische abgesehen. Charakteristische Bissmarken auf Korallenstöcken sind das sichtbare Ergebnis. Das lebende Gewebe wird mit dem darunter liegenden Korallenkalk abgehoben und die Algen werden verdaut. Der ungenießbare Kalk wird von speziellen Schlundzähnen zerrieben und als feiner Sand ausgeschieden. Die weißen Traumstrände tropischer Koralleninseln bestehen auch aus diesen Resten der Papageifisch-Mahlzeiten. VOM WEIBCHEN ZUM MÄNNCHEN Papageifische sind leicht als solche zu erkennen. Um welche der etwa 80 Arten es sich handelt, ist aber anhand der Färbung oft kaum zu bestimmen. Das liegt an ihrer komplizierten Fortpflanzung, die mit drastischen Farbwechseln verbunden ist. Diese Fische sind zuerst Weibchen, die sich später zu Männchen umwandeln. Man bezeichnet solche Fische als protogyne Zwitter. Drei Entwicklungsphasen werden unterschieden. In der Juvenilphase sind die Fische noch nicht geschlechtsreif und tragen entweder ein eigenes Farbkleid oder ähneln der darauffolgenden Entwicklungsstufe, der Initialphase. In dieser Phase dominieren oft rötlich-braune Farbtöne, die Fische sind meistens Weibchen oder sogenannte Sexualdimorphismus. Innerhalb einer Art unterscheidet sich das Aussehen der Geschlechter deutlich. Während die Initialphase (Weibchen) des Buckelkopf-Papageifisches (Chlorurus strongycephalus) eher rötlich gefärbt ist, überwiegen beim Männchen blau-grüne Farbtöne. Sandproduktion: Dieser Papageifisch entlässt gerade eine Wolke von Verdauungsprodukten. Dazu zählt auch der unverdauliche Korallenkalk, den er abgeschabt und zerrieben hat. Als feiner Sand rieselt er in das Riff hinab. Buckelkopf-Papageifisch, Männchen (Chlorurus strongycephalus). Primärmännchen. In der dritten Entwicklungsstufe, der Terminalphase, wechseln die Weibchen das Geschlecht und auch die Primärmännchen wechseln die Farbe und werden zu geschlechtsreifen Sekundärmännchen. Sogenannte Super männchen sind dann voll ausgefärbt, territorial und haben mehrere Haremsweibchen. DER RIFFHAI SCHAUT ZU Das Supermännchen spreizt bei der Balz seine Flossen, umkreist ein Weibchen und beide schwimmen zusammen rasch zur Was­ 44 6/2020

„ Alle Papageifische sind zuerst Weibchen, die sich später zu Männchen umwandeln.“ seroberfläche. Dabei wird nicht wie sonst mit den Brustflossen geschwommen, sondern die Schwanzflosse sorgt für Vortrieb. Am höchsten Punkt werden die Keimzellen entlassen. Neben dieser paarweisen Balz werden die Keimzellen auch in Gruppen synchron abgegeben. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Weibchen und Primärmännchen. Ich konnte dieses Schauspiel öfter beobachten. Am Nachmittag und bevorzugt bei Ebbe versammelten sich am Außenriff Schulen von Papageifischen und entließen synchron große Mengen von Keimzellen, die als milchige Wolke im Wasser sichtbar waren. Dieses Spektakel hat nicht nur mich, sondern auch Schwarzspitzen-Riffhaie (Carcharhinus melanopterus) angezogen. Die Haie waren nicht an den Fischen interessiert, sondern wurden offenbar vom Geruch der Gameten-Wolken angelockt. Die Keimzellen bei Ebbe abzugeben macht Sinn, weil dadurch die befruchteten Eier in das Freiwasser verdriftet werden, wo es weniger Fressfeinde gibt als in unmittelbarer Riffnähe. NACHTRUHE IM SCHLAFSACK Nachts schlafen Papageifische in Spalten, Höhlen oder Überhängen des Riffs. Einige Arten umgeben sich jede Nacht mit einer durchsichtigen Schleimhülle, in der sie die Nacht verbringen. Drüsen hinter den Kiemendeckeln produzieren den Schleim, der als Falte vor dem Mund beginnt. Hinter der Schwanzflosse hat dieser Schlafsack eine Öffnung, durch die das Atemwasser entweichen kann. Wenn der Fisch am nächsten Morgen oder bei Gefahr seinen Schlafsack verlässt, fällt diese transparente Hülle in sich zusammen.Wozu dient dieser Aufwand? Es wird vermutet, dass die Schleimhülle dem Schutz vor nachtaktiven Fressfeinden wie Muränen dient oder vielleicht auch blutsaugende Asseln abhält. Die Farben der Papageifische kommen besonders gut zur Geltung, weil sich diese Fische bevorzugt in den oberen Bereichen des Korallenriffs aufhalten. Ihre Hauptnahrung besteht aus Algen, diese brauchen Licht zur Photosynthese und das gibt es in aus ­ reichendem Maß eben nur am Riffdach, im oberen Bereich des Riffhanges und in flachen Lagunen. In diesen Tiefenbereichen sind für uns die Farben am besten zu erkennen und wir können die Farbenpracht der Papageifische genießen. Bunte Farben und große Schuppen – das sind neben dem charakteristischen Gebiss und einer speziellen Schwimmweise Merkmale der Papageifische. Masken- Papageifisch (Cetoscarus bicolor). 6/2020 45

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