Ocean7
Aufrufe
vor 3 Jahren

ocean7 6/2020

  • Text
  • Kapmalea
  • Korinth
  • Zakynthos
  • Papageifisch
  • Binnenscheinapp
  • Gezeiten
  • Wingfoil
  • Hydra
  • Peloponnes
  • Sporaden
  • Mammamia
  • Nereayachts
  • Spirityachts
  • Bobbyschenk
  • Ionischesmeer
  • Yachtcharter
  • Skopelos
  • Skiathos
  • Motorboot
  • Segeln
Charter Special. Das Chartern in Zeiten von Corona. Charteragenturen berichten über ihre Erfahrungen und wie sie 2021 meistern möchten. Peloponnes. Griechenland, wie wir es lieben: Reviertipps rund um die Halbinsel von Segelblogger Markus Silbergasser. Nördliche Sporaden. Idyllische Buchten, überschaubare Distanzen: mit Familie und Katamaran in der Ägäis. Skiathos. Landgang mit spannenden Entdeckungen ab dem Hotel Skiathos Palace. Spirit 111. Außen Holz, innen grüne Hochtechnologie: eine Superyacht als Vorbild an Nachhaltigkeit. Nerea NY24. Tender de luxe: Ein Superyacht-Konzentrat, das auf vernünftigen Dimensionen so viel Stil, Klasse und Nutzen bietet wie sonst nur weitaus größere Boote. Die Gärtner des Riffs. Bunt, vielfältig und hungrig: Seepapageien sind die Putzfische im Korallenriff.

Papageifische Fisch im

Papageifische Fisch im Schlafsack Wenn es Nacht wird im Korallenriff, dann kommt es wie in einer Großstadt zu einem Schichtwechsel der Bewohner. Für die einen geht ein ereignisreicher Tag zu Ende, für die anderen beginnt mit dem Einbruch der Dämmerung die Aktivitätsphase. Die Baumeister des Korallenriffs, die Myriaden der Korallenpolypen, entfalten jetzt ihre Tentakel, um nach der Lichtnahrung des Tages nächtliches Plankton zu erbeuten. Tag aktive Fische schlafen in der Nacht entweder frei im Wasser ruhend oder in Spalten und Höhlen des Riffs versteckt. Auch Papageifische ziehen sich in der Nacht in den Schutz des Riffs zurück. Einige Arten dieser Fischfamilie entwickelten eine besondere Strategie: Sie produzieren eine Art Schlafsack, eine transparente Hülle, in der sie die Nacht verbringen. Text und Fotos REINHARD KIKINGER 42 6/2020

Geschützt in einer transparenten Hülle verbringt dieser Kugelkopf- Papageifisch (Chlorurus sordidus) die Nacht im Korallenriff. Links säubert eine Schule des Grünwangen-Papageifisches (Scarus prasiognathos) einen abgestorbenen Korallenstock von Aufwuchs- Algen. Rechts ein Charakterkopf mit Biss – der Nasenhöcker-Papageifisch (Scarus rubroviolaceus) lebt an Außenriffen und in Lagunen. Er frisst benthische Algen und wird bis zu 70 Zentimeter groß. Im Bild ist ein Weibchen im charakteristischen Farbkleid zu sehen. Bunt und auffällig – der Name dieser artenreichen Fischfamilie, Papageifische oder Seepapageien mit wissenschaftlichem Namen Scaridae (die genaue taxonomische Einordnung ist noch offen), ist naheliegend. Es sind vor allem zwei Merkmale dieser Fische, die an farbenprächtige Papageien erinnern: ihre Buntheit und ihr auffälliges Gebiss, das einem Papageienschnabel ähnlich sieht. Es gibt aber noch weitere Erkennungsmerkmale, an denen Taucher diese Fische identifizieren können. Diese mittelgroßen Tiere haben große, runde Schuppen und eine lange durchgehende Rückenflosse. Die Form der Schwanzflosse ist variabel, stumpf endend, abgerundet oder mondförmig ausgezogen. Der Kopf ist groß und abgerundet, das Maul ist endständig und kann nicht vorgestülpt werden. BRUST VORAUS Papageifische sind sogenannte Brustflossenschwimmer, sie ver ­ wenden den Schlag der Brustflossen zur Fortbewegung. Die Schwanzflosse wird nur in zwei Situationen zum Schwimmen eingesetzt: bei Gefahr und beim Ablaichen. Diese Art, sich mit den Brustflossen vorwärts zu bewegen, teilen sie mit der Familie der Lippfische (wissenschaftlicher Name Labridae). Daher wird in der Literatur diese Schwimm weise auch als labriformes Schwimmen bezeichnet. Papageifische sind mit den Lippfischen eng verwandt, teilen mit ihnen viele gemeinsame Merkmale, sind von diesen aber durch ihr spezielles Gebiss leicht zu unterscheiden. ALGEN AUF DEM SPEISEPLAN Papageifische bewohnen bevorzugt Korallenriffe tropischer Meere, sind aber auch im Mittelmeer mit einer heimischen Art vertreten und werden zunehmend als Einwanderer aus dem Roten Meer angetroffen. Es sind tagaktive Fische, die sowohl einzeln als auch in Gruppen unterwegs sind. Ältere, größere Tiere leben oft einzeln. In Korallenriffen ernähren sich die meisten Arten als sogenannte Weidegänger. Sie schaben mit ihrem Gebiss Algen vom Untergrund ab. Damit sind sie wichtige Konsumenten der raschwüchsigen Algen und schützen damit die langsam wachsenden Korallen vor der pflanzlichen Konkurrenz. Symbiontische einzellige Algen leben allerdings auch im Gewebe REINHARD KIKINGER ist Meeresbiologe und langjähriger Kursleiter an der Universität Wien, an Feldstationen im Mittelmeer und auf den Malediven. FOTO: PRIVAT 6/2020 43

Erfolgreich kopiert!

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy