In den Wind gesprochen Alles kann kaputtgehen! In der letzten Ausgabe berichtete ich über Probleme mit den Schiffsdieselmotoranlagen vom Haarriss in der Treibstoffpumpe bis zur Dieselpest im gesamten Kraftstoffsystem. Ähnliche Erfahrungen haben viele andere auch schon gemacht – aber warum ist das so? BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at Während der Motorenmarkt in der Automobilindustrie boomt, läuft er im Yachtsegment hingegen nur stotternd. Bitte glauben Sie nicht, dass ich ein Einzelfall unter den Blauwasserseglern gewesen bin. Als ich mich einmal längere Zeit in einer Marina, in der ausschließlich Langfahrtsegler auf ihren Yachten lagen, aufhielt, hatte mindestens ein Viertel der vielleicht 250 Yachten Probleme mit der Maschine – sie hätten so nicht auslaufen können! Und das waren nicht etwa Segler, die ihre Yachten vergammeln ließen. Auffällig war auch, dass es sich dabei um sehr populäre Motorentypen gehandelt hat, also nicht etwa um irgendwelche Exoten aus nicht namhafter Produktion. Warum ist das so? Warum fahren wir mit derartig anfälligen Maschinenanlagen herum? MASCHINENANLAGEN BAUT DIE WERFT, NICHT DER MOTOREN- HERSTELLER! Weil der Druck des Marktes auf die Hersteller der Maschinenanlagen fehlt! Der Yachtmarkt ist ein Mini- Markt im Vergleich zum Automobilsektor. Was sind in der Außenwirkung schon ein paar Yacht-Unfälle wegen Maschinenausfall (Gott sei Dank mit meistens „nur“ Sachschaden), die in den Unfallstatistiken der Rettungsgesellschaften oder Versicherungen aufscheinen, gegen den berühmten Elchtest, bei dem einmal ein(!) Auto von einem erschrockenen Journalisten umgeschmissen wurde? Da ging ein Rumoren durch durch den gesamten PKW Bereich mit gigantischen PR-Ak tionen und Umstellungen in der Modellpolitik. Was kümmert es dagegen irgend jemanden (außer dem be troffenen Segler), wenn ein Yacht-Diesel (präziser: Motor anlage) zwischendurch den Geist aufgibt? Der Schiffsmarkt ist nun einmal für die Motoren-Industrie eine winzige Nische und tatsächlich haben sich einige renommierte Autofirmen in diesem Segment schon die Finger verbrannt und sich ganz schnell wieder zurückgezogen. WAS IST DIE LEHRE DARAUS FÜR UNS LANGFAHRTSEGLER? Die Erkenntnis, dass an der Maschinenanlage alles, aber auch wirklich alles kaputtgehen kann! Schlimmer noch heutzutage: Selbst wenn momentan(!) im Maschinenraum alles okay ist, schützt uns niemand davor, dass die Maschine plötzlich stillsteht. Wo soll denn der Weltumsegler zum Beispiel in der Marowo-Lagune (Salomonen) bakteriensicheren Dieselkraftstoff herkriegen? Womit soll der Livaborder die langen Maschinenlaufzeiten beziehen, damit der Sprit im Tank entsprechend oft umgesetzt wird und die bösen Bakterien sich erst gar nicht in den Filtern und(!) in den Dieselleitungen ausbreiten können? WAHRSCHAU – MASCHINE STEHT! Es bleibt uns nichts anderes übrig und die Lehre hieraus heißt: Immer gewahr sein, dass der Schiffsmotor jederzeit stehen bleiben kann – oder eben abgeschaltet werden muss. Und wenn jetzt jemand mit dem Unsinn kommt: „Schließlich sind wir ja Segler auf einem Segelschiff(!), dann sei diese Person daran erinnert, dass wir uns bereits im 21. Jahrhundert befinden, wo Blauwasseryachten, vielleicht besetzt mit nur zwei Personen, schon einmal 13, 14 oder 15 Meter lang und um die 20 Tonnen schwer sind. Diese Yachten können in der Flaute eben nicht mehr zur Not per Riemen bewegt werden, wie die Kreuzeryachten der 1950er-Jahre mit ihren acht oder neun Metern Länge. Als mich vor vielen Jahren Christoph Rassy, Chef der für ihre Langfahrtyachten berühmten Werft Hallberg-Rassy, wegen seiner bevorstehenden Weltumsegelung um Tipps bat und vor allem mit der Frage insistierte, wo man denn unterwegs „sauberen“ Dieselkraftstoff zu beziehen vermag, konnte ich mit dieser (sehr weitsichtigen!) Frage nicht viel anfangen. Heute schon! Für Herrn Rassy wäre diese Kolumne nicht in den Wind gesprochen gewesen. 10 6/2019
Alles in einer Hand GPS-HANDHELD. Seitdem Smartphones auch als Navigationsgeräte dienen, sieht man nicht mehr viele GPS-Hand geräte. Garmins GPSMAP 86i dreht aber den Spieß teilweise um: Das schwimmfähige GPS- Handheld mit 3-Zoll-Farbdisplay kann sich mit dem Iridium-Satellitennetzwerk verbinden und erlaubt damit das Versenden und Empfangen von Kurznachrichten sowie das Teilen des Standorts auch aus den entlegensten Winkeln. Nutzbar ist es sowohl als Stand-Alone-Lösung als auch in Kombination mit einem fest installierten Kartenplotter. è www.yachtelektronik.at Zum Navigieren und Notrufe senden. PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten Max Axopar MODELLPFLEGE. Ein schlanker und leicht gleitender, von Außenbordern angetriebener Rumpf mit einem sehr modularen Decklayout: So lautet das Rezept von Axopar, mit dem die Finnen seit gut fünf Jahren außerordentlich erfolgreich unterwegs sind. In Cannes wurde jetzt die überarbeitete Version des Flaggschiffs Axopar 37 vorgestellt. Wichtigste Neuerungen des offen, mit Suntop oder Deckkabine erhältlichen Motorboots: noch komfortabler ausgelegter Rumpf, schnittigeres Design, erhöhte Fahrerposition und eine durch eine Flügeltür betretbare Frontkabine, die größer geworden ist und in der sich gegen Aufpreis das WC und die Dusche räumlich abtrennen lassen. è www.bootepolch.de Axopar 37 im Legolook. Kommen Sie uns besuchen BOATSHOW BERNAU VOM 29.11. - 01.12.2019 315 348 388 418 new 458 new 508 548 588 675 www.hanseyachts.com Hanse (Deutschland) Vertriebs GmbH & Co. KG | Bernau am Chiemsee | Tel. +49 (8051) 9629767 | sales@hanseyachts.de
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