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Maid of Honour Die

Maid of Honour Die 91-jährige Brautjungfer Zufrieden betrachten Rahmi M. Koç und Mike Summers das restaurierte Objekt: ein ehemaliges Patrouillenboot der Royal Navy. In Zukunft wird es im Rahmi M. Koç Museum in Istanbul zu sehen sein – mit rund 13.500 anderen Exponaten. Der Weg dahin war lang und beschwerlich. Text Bruno Cianci, Anna Karolina Stock | Fotos Bruno Cianci, ZVG Diejenigen, die von Rahmi M. Koç bereits gehört haben oder ihn sogar kennen, wissen, dass es für ihn keine leichten Herausforderungen gibt. Klassische Boote – am besten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg – vor dem Verrotten zu retten, ist zu einer Art Markenzeichen seiner unermüdlichen philanthropischen Arbeit geworden. Zu seinen bisherigen Errungenschaften gehören Schmuckstücke wie die von William Fife entworfene Yacht Lady Edith (1925), eine schwedische Ketsch namens Cassiopeia, der niederländische Schlepper Rosalie (1873), die britischen Barkassen Esra (1888) und Ysolt (1893) und ein ehemaliger Minenleger, der in eine Yacht namens Gonca umgewandelt wurde. Der 1930 in Ankara geborene Rahmi M. Koç ist bis heute Ehrenvorsitzender der Koç-Gruppe, die sein verstorbener Vater Vehbi 1926 ins Leben gerufen hatte. Die Kollektion des leidenschaftlichen Sammlers Rahmi M. Koç ist im Laufe der Jahre derart gewachsen, dass er 1994 ein eigenes Museum errichten musste, um alle Sammlerstücke unterzubringen. Als 2001 die Möglichkeit aufkam, eine Werft aus dem 19. Jahrhundert am Ufer des Goldenen Horns zu restaurieren, wurde das Museum nochmals Rahmi M. Koç ist leidenschaftlicher Sammler von alten Schiffen – am besten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Kollektion ist in den Museen Lengerhane und Tersane am Goldenen Horn in Istanbul zu sehen. è www.rmkmuseum.org.tr erweitert. Die Gesamtfläche der beiden Standorte Lengerhane („Ankerhaus“) und Tersane („Werft“) übersteigt 27.000 Quadratmeter und ist damit sogar größer als der Petersplatz in Rom. Die jüngste Errungenschaft des Museums ist das Patrouillenboot Maid of Honor (übersetzt: Brautjungfer), welches 1927 in der Werft von J. Samuel White & Co. in East Cowes, Großbritannien, für die britische Royal Navy gebaut wurde und als eines der ersten Exemplare zwei Dieselmotoren bekam. Anders als ihre älteren Schwesternschiffe, die mit einer Dampfmaschine und einem zentralen Propeller ausgerüstet waren, wurde die Maid of Honor mit zwei Schiffsschrauben ausgestattet. Auch ihr verlängertes rundes Heck war für jene Zeit eher ungewöhnlich. Brautjungfer auf Patrouille. Bewegte Geschichte Im Zweiten Weltkrieg diente das Patrouillenboot mehreren Einheiten der Royal Navy, unter anderem den beiden Schlachtschiffen der Nelson- Klasse HMS Nelson und HMS Rodney, und dem Schlachtkreuzer der Admiral-Klasse HMS Hood. Letzterer war jahrelang das größte Kriegsschiff der Welt, bis er am 24. Mai 1941 in einer Schlacht in der Dänemarkstraße von der Besatzung der deutschen Bismarck versenkt wurde und mit 1415 Mann an Bord unterging. Glück im Unglück könnte man sagen, denn die Pinasse Maid of Honor wurde unversehrt zurückgelassen und diente für den Rest des Krieges dem Flaggenoffizier in Maltas Grand Harbour. Als die Royal Navy die Maid of Honor im Jahr 1958 stilllegte, ergriff J. H. Millar, Esq. die Chance 68 6/2018

Die Maid of Honor wurde 1927 in der Werft von J. Samuel White & Co. in East Cowes, Großbritannien, für die britische Royal Navy gebaut. XX/2018 69