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ocean7 6/2018

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Das vergessene Paradies. Türkische Riviera – das Comeback. Smarter chartern. Top-Tipps und Trends für 2019. Drohnen. Plage oder Segen? Verstrahlt,verbeult, verbraucht. Wann ein Segel wirklich kaputt ist. Über den großen Teich. Gemeinsam oder doch lieber einsam? Lepoard 50 Katamaran. Segelyacht, Wohnheim, Urlaubsparadies. Sirenen im Wind. MY Sirena 58 und 64, getestet in Istanbul. Europa-Premiere. Aquila 44 Powercat, getestet in Cannes. Weihnacht unter Wasser. So festlich schmückt sich das Meer.

Wann ist ein Segel

Wann ist ein Segel kaputt? Schädigung. Wo möglich, werden Nähte wieder verschlossen, wo Tuch noch geharzt ist, können Reparatur- Flicken eingesetzt werden, der Rest wird abgeschnitten. Häufig sind solche Segel jedoch nicht mehr zu retten und stellen nur noch einen wirtschaftlichen Totalschaden für die Mülltonne dar. Laminierte Segel verabschieden sich bei einer solchen Tortur deutlich früher. Besonders Kevlar ist extrem knickempfindlich und leidet unter „Killophobie“. Doch nicht nur die Faser verliert ihre ursprüngliche Festigkeit. Der Verbund zwischen Fasern und Mylarfolie löst sich und das Segel delaminiert. Häufig sind nur noch einzelne Fasern Zeuge eines einstmals hochpreisigen Produktes. Bei radialen Pannelsegeln kann unter Umständen zerstörtes Tuch ersetzt werden. Dies ist jedoch teuer und zeitaufwändig. Bei Membransegeln, die ja keine Nähte haben, kann nur noch mit Klebetuch gearbeitet werden. Bei großflächiger Zerstörung kommt jede Hilfe zu spät. Ab in den gelben Sack. GroSSsegel leben länger Großsegel leben im Allgemeinen länger. Sie sind durch Baum- oder Ganzpersenninge besser geschützt als ihre Kollegen an der Front, sind jedoch nicht unsterblich. Auch hier nagt der Zahn der Zeit und Schäden werden spätestens beim Killen sichtbar. Hierbei spielen die Segellatten eine entscheidende Rolle. Die vorderen Enden kurzer Latten sind dabei der Drehpunkt, um den das Segel schleudert. In der Folge reißt das Tuch entlang der Stichperforation der Lattentasche ein und häufig nach oben und unten weiter. Ist das Tuch in akzeptablem Zustand, lässt sich ein solcher „ An jedem Segel nagt der Zahn der Zeit und Schäden werden sichtbar.“ Beginnende Delamination – Lufteinschlüsse statt Verbund. Schaden mit einem großen Flicken unter dem Lattenende beheben. Bei altem, sprödem Tuch sind solche Schäden jedoch ein deutliches Signal für eine anstehende Investition. Wo keine Nadel mehr im Tuch hält, da kann nur noch geklebt werden – vorübergehend. Im Vorliek des Segels, eingezogen in einen separat aufgenähten Tuchstreifen, befindet sich das Liek tau. Dieses soll verhindern, dass die Vorliekspannung das Tuch verzieht. Am Unterliek dient es der Führung in der Baumnut. Durch Licht und Wärme schrumpft das Tauwerk und es wird kürzer. Ein Indiz dafür ist ein stark gekräuseltes Vorliek, das sich auch mit Hilfe der Winsch nicht mehr durchsetzen lässt, um die Falten aus dem Großsegel zu ziehen. Abhilfe kann der Segelmacher schaffen, indem er die Stiche, die es am Hochrutschen hindern, am Hals und an den Reffs auftrennt. Er lässt es absichtlich so weit nach oben rutschen, bis die Vorliekspannung stimmt und die Tuchfältchen mit moderatem Zug am Tau glattgezogen werden können und sticht es erneut fest. Das Segel kann nun mit Hilfe des Cunninghams wieder flach getrimmt werden. Liektau wurde früher jedoch nicht eingezogen, sondern an die Vorderkante des Tuches angenäht (angeliekt). Dabei wurde jedes Kardeel vom Garn umschlungen und am Vor- und Unterliek festgenäht. Schrumpft dieses altmodische Liektau, ist das Ergebnis häufig ein gardinenartiges Vor- und sogar Unterliek. Das Großsegel steht wie ein Ballon und kann auch mit brachialer Gewalt nicht flachgetrimmt werden. Das Liektau müsste ersetzt werden. Da das Segel insgesamt sehr alt ist, lohnt der Aufwand, der hierfür betrieben werden müsste, meist nicht mehr. Für ein neues Großsegel bedankt sich ihr Boot mit optimierten Am- und Starkwindeigenschaften. Eine Frage der Rentabilität Fliegen Spinnaker aufgrund einfallender heftiger Böen aus den Lieken, reißt also der Kopf samt Liekstreifen und eventuell der 50 6/2018

schaftlicher Rentabilität nicht mehr repariert werden können, ist Ersatz nötig. Erschöpftes Material, das unter Last auseinanderbricht, wird im besten Fall zum Spaßverderber, im schlimmsten Fall zur Gefahr. Hier kommt jede Hilfe zu spät – UV-geschädigte Genua nach dem Killen. Schotecken ab, ist dies unter Umständen reparabel. Entscheidend ist jedoch der Gesamtzustand des Tuches. Spinnakertuch verliert unter dauernder Sonneneinstrahlung innerhalb eines Monats zirka 40 Prozent seiner Festigkeit. Hat das gute Stück bereits eine Atlantiküberquerung hinter sich, lohnt eine solche zeitintensive Reparatur unter Umständen nicht mehr. Manche alten Spinnakertuche haben gegen das Licht betrachtet die Struktur eines Nudelsiebes. Hier ist im Schadensfall ein Abschied – so schmerzhaft er auch sein mag – die bessere Entscheidung. Auch für den Fall, dass Bord - ratte Rudi sich quer durch den Sack mit dem geliebten Buntsegel gearbeitet hat, ist die Wiederherstellung – je nach Aktivität des sympathischen Nagers – nicht mehr rentabel. Das Rekonstruieren und Ersetzen der sphärischen Bahnen ist mühsam und großflächig eingesetzte Ornamente nicht jedermanns Sache. Ist also der Grad der Zerstörung erheblich oder der Zerfallsprozess der im Segel verarbeiteten Materialien so weit fortgeschritten, dass Schäden mangels technischer Machbarkeit oder fehlender wirt- Das Profil ist kein Zufallsprodukt Doch viele Segel sterben einen anderen, schleichenden und für den Laien schwer erkennbaren Tod. Dieser wirkt sich auf die Leistung und die Segeleigenschaften aus, ohne dass ihm dabei das Material um die Ohren fliegt. Das Profil eines Segels ist kein Produkt des Zufalls. Sowohl der vertikalen als auch der horizontalen Wölbungsverteilung liegen Erfahrungswerte und aerodynamische Erkenntnisse zugrunde, die ein Segel optimal an das Boot oder den Einsatzbereich anpassen sollen. Es gibt keine ideale Wölbung, die für alle Boote, alle Windstärken und Windrichtungen für Flachwasser oder Seegang und unterschiedliches Crew-Gewicht gleich gut geeignet wäre. Dieser Umstand macht deutlich, wie aufwändig, zeit- und kostenintensiv die Entwicklung eines Segels für One-Design- und generell Regattaboote ist, und warum diese oft mehrere verschiedene Vorsegel mitführen. Zieht man bei windgefüllter Genua eine horizontale Linie vom Vorzum Achterliek und sucht man von dieser Sehne aus den Punkt der tiefsten Wölbung, so wird Saisonstart 2019 Alle Angebote jetzt online! 24 Basen / 460 Yachten www.pitter-yachting.com Ihr Charter Spezialist 13x Kroatien NEU: Punat / Krk 3x Griechenland NEU: Volos Türkei Italien Karibik Schweden Charter-Weltweit Palmetshofer Nautic Der Ausrüster für Langfahrtsegler Installation, Service und Vertretungen von: • UK Segel, Riggs, Drahtseilverpressungen, Reffanlagen usw. • Yachtelektronik, autorisiertes Raymarine und Mastervolt Center, Sterling, Victron, Philippi, Votronic … • Solartechnik- Windgeneratoren mit MPP-Ladetechnologie samt System-Montagelösungen • Energiesysteme wie Generatoren, Lichtmaschinen Hochleistungsregler uvm. • Seewasserentsalzungsanlagen, Sanitär- und Wassersysteme, Bugschrauben, Heizungen und Klimaanlagen Wir erledigen für Sie an Ihrer Yacht mögliche Versicherungsschäden Weltweite Organisation und Montageservice Tel. +43 7237 37360 • www.palmetshofer-nautic.at

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