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ocean7 6/2017

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Weltpremiere: ocean7 durfte exklusiv die neue Grand Soleil 52 LC vor ihrer Weltpräsentation in Cannes testen. Okidoki: Wörthersee-Erfahrungen mit dem Sportboot Baracuda 545 von Okiboats. One day with a Sea Ray: Die Sundancer 320, ein Mix aus Sportboot und Daycruiser, getestet mit 2 x 300 PS. Atoll-Navigation: Der sichere Weg in die blaue Lagune. Abenteuer Normandie: Nichts für schwache Nerven – die Segelregatta Tour des Ports de la Manche. Sailing-Classics: Mit einer 54-Meter-Stagsegelketch durch die Azoren. Die Stars von Bonaire: Ein Streifzug durch die Fauna und Flora der Karibikinsel. Alles außer gewöhnlich: Atypisch chartern – 10 außergewöhnliche Angebote für die Saison 2018. Und noch viel mehr Wassersport-Tipps für Yachting, Reisen und Meer!

Die Geschwister Simones

Die Geschwister Simones im Büro ihres Krämerladens, Haus in Anga do Heroísmo auf Terceira. Ein Prost dem Koch – das berühmte Café Sport in Horta auf Faial. Hier haben sich die Atlantik überquerer verewigt – Hafen - mole in Horta mit Blick auf den Pico. chem Schiff hat man sonst die Möglichkeit, den Atlantik in seiner Weite so hautnah zu erleben – und das mit einem kleinen Sicherheits-Backup in Form der erfahrenen Mannschaft und eines großen Schiffes, das nicht nur Bequemlichkeit bietet, sondern auch Dabeisein, Mit ­ machen, Wache schieben? Das ist nicht mehr Atlantiküberquerung „light“ wie bei den segelnden Kreuzfahrtschiffen, sondern ein echter Segeltörn mit allem, was dazu gehört – frischer Ingwertee und Karotten- Ingwer-Suppe inklusive, falls doch einmal die Seekrankheit grassiert. Shoppen seit 1850 Die Zutaten dafür gibt es zum Beispiel im kleinen Krämerladen in Angra. Dort in der Rua Direita 58, der Straße, die gleich vom Hafen hinaufführt, wird das Einkaufen zur Geschichtsstunde. Ob allerdings auch die Vorfahren von António Pedro Simoñes das bewährte Mittel gegen Seekrankheit brauchten, steht nicht in den dicken alten Büchern und Listen, die der 74-Jährige noch in seinem Kontor aufbewahrt. Gleich daneben locken bunt eingewickelte Schokoladenbonbons in den schummrigen Verkaufsraum. Einheimische Produkte, Gewürze, auch Ingwer, Wein, Wachstisch ­ decken und Waschpulver – hier findet man alles und dazu noch viel Geschichte. Seit 1850 gebe es das Geschäft, trotz Erdbeben, Natur ­ katastrophen, politischen Wirren, erzählt Simoñes sichtlich stolz, während seine ein Jahr jüngere Schwester Maria Serafina Simoñes mit noch immer flinken Fingern die Dollarnoten zählt. Man tauscht auch hin und wieder Geld, doch ob das anschließend in die alten Stahltresore verschwindet, wird nicht erzählt. Dann schon lieber von den Vorfahren, die einst das Holz für die durchgehenden Deckenbalken aus Nordamerika mitbrachten. An den Wänden des Büros hängen alte Land ­ karten und Drucke von den früheren Handelsschiffen. Ein wenig erinnern sie an die Chronos im Hafen, auch wenn mit ihr kein Handel getrieben wird – sie dient allein dem see männischen Vergnügen. Als Einstieg in die 22 6/2017

Sailing-Classics Die Flotte von Sailing-Classics umfasst seit diesem Jahr drei Schiffe: die Schwesterschiffe Chronos und Rhea (Neubau 2017), zwei Stagsegelketchen mit 54 Meter Länge, einem Rumpf aus Stahl und Aufbauten aus Teak und Mahagoni. Auf der Chronos gibt es 13 Kabinen, auf der Rhea 14, hier wurde auf die 14 Quadtratmeter große Masterkabine verzichtet. Jede Kabine verfügt über ein eigenes Bad mit WC. Das dritte Schiff ist die Kairós, ein 38 Meter langer Stagsegelschoner mit acht geräumigen Kabinen inkl. Badezimmer bzw. Nasszellen. Alle Schiffe fahren unter holländischer Flagge und sind als Passagierschiffe (Commercial Cruising Vesel/CCV) zugelassen. Das Fahrgebiet der Chronos ist bis Mitte Oktober das Mittelmeer, Ende Oktober geht es dann von Gibraltar aus zu den Kapverden. Am 2. Dezember folgt der Überführungstörn von São Vicente nach Grenada in die Karibik, ihr Fahrtgebiet bis Ende Mai 2018. Vom 18. bis 24. April nimmt die Chronos mit Gästen an der Antigua Classic Yacht Regatta teil. Danach geht es weiter zu den Bahamas, Ausgangspunkt für die Atlantiküberquerung direkt nach Gibraltar (26. Mai bis 16. Juni 2018). Die Rhea segelt von der Karibik über die Azoren zurück nach Europa, die Kairós bleibt ganzjährig im Mittelmeer. Chairos ankert vor dem Hafen von Calheta auf São Jorge (oben). Teak muss gepfegt werden – Martin unterstützt Roos (Crew) tatkräftig (unten). Segelei soll sie dabei auch für Barbara dienen, ihr sportlicher Gatte möchte in Zukunft gern öfter segeln. Er scheint das richtige Boot für dieses Unterfangen gewählt zu haben, denn nach einigem Hadern und Zaudern siegt schließlich doch die Freude an den schwankenden Planken, zumindest für den Moment mit dem Blick auf die portugiesische Insellandschaft mitten im Ozean. Der schüchterne Berg Maschine an, ablegen. Der Land ­ zipfel Ponta de Santo Antonio, der die Hafenbucht nach Westen hin schützt wird passiert, die Chronos gleitet majestätisch ruhig an den Felsen vorbei. Kurs Süd. Jan steht am Steuerrad. Selbst Hand anlegen muss er nicht. Der verlässliche Autopilot ist eingeschaltet. „Der steuert so genau, da brauche ich doch nur noch aufzupassen“, erklärt er die übliche Bordpraxis. Die Gäste dürfen selbst steuern, sowohl unter Maschine als auch unter Segel. Bis die allerdings gehisst sind und perfekt zum Wind stehen, ist einiges zu tun. Insgesamt 990 Quadratmeter Segelfläche, wenn die ganze Garderobe hochgezogen wird. Das muss vorbereitet werden und zwar akribisch. Solch wohlsortierte Schoten und Fallen sieht man selten. Ausgebreitet liegen sie auf dem frisch geputzten Teakdeck, damit sich auch nichts verheddert oder verknotet, wenn es heißt: „Zieh an!“ Das dreiköpfige Serviceteam bereitet derweil den geräumigen Salon Buchungsadresse: Sailing-Classics, Kirchheimer Straße 60, D-70619 Stuttgart, +49 (0)711 6749600, info@sailing-classics.com è www.sailing-classics.com fürs Mittagessen vor. Der Smutje aus der Schweiz brutzelt weiter unten in seiner Kombüse, während die Wellen ans Bullauge schwappen. Auch auf der Atlantiküberquerung hat er bereits für das leibliche Wohl gesorgt und somit einen der wichtigsten Jobs an Bord erledigt. Doch erst einmal Anlauf nehmen, Raum gewinnen, nach Süden segeln, der Wind kommt aus westlichen Richtungen und dort liegt eigentlich das nächste Ziel: Pico, die jüngste der Azoreninsel. Mit ihrem 2.351 Meter hohen, gleichnamigen Berg, dem höchsten ganz Portugals übrigens, ist sie meist schon von weitem zu sehen. Doch er versteckt sich auch gerne einmal hinter bzw. in den Wolken, der Gipfel, so wie 6/2017 23

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