Editorial Gefährliche Routine Wissenheit schützt vor Schaden nicht! Diese schmerzvolle Erfahrung musste ich bei meinem Sommertörn im Juli machen. Die Lehre: Eine ausrauschende Leine ist besser als acht Nähte am Kopf. FOTO: CONSTANZE BARTHEL TAHSIN ÖZEN Journalist, Segler und Liebhaber aller Reviere und Yachten, Skipper, Chefredakteur. redaktion@ocean7.at Kein Sturm, keine Hektik, nur ein einfaches Ablegemanöver aus der Bucht. Da sehe ich am Ruder aus dem Augenwinkel, dass sich eine Leine löst, haste mit einem Satz rüber (Anker noch fest) – und rumms! Seil erwischt, aber leider auch das Bimini-Gestänge mit dem Kopf. Trotz Schirmkappe (sehr nützlich, nimmt aber viel Sicht nach oben) eine klaffende Platzwunde, die genäht werden muss. Glück im Unglück: Stadthafen gleich um die Ecke, Krankenwagen schnell da, Wunde wird im Krankenhaus vorbildlich versorgt. Wieder an Bord, übergebe ich an den Co-Skipper, um mich ein bisschen zu erholen. Zur Ruhe komme ich aber nicht, zu viel Kopfkino. Wie konnte mir das nach all den Jahren auf dem Wasser passieren? Was, wenn das (oder Schlimmeres) einem Crew-Mitglied, für das man als Skipper die Verantwortung trägt, passiert wäre? Eventuell weit weg von jeglicher medizinischer Versorgung? Theoretisch sind wir ja drauf geschult, aber aufgrund des erlebten Ernstfalls weiß ich nun, wie extrem wichtig es ist, jemand in der Crew zu haben, der im Notfall „das Ruder übernehmen kann“. Und selbst wenn all die Jahre nichts Schlimmeres passiert ist: Die Sicherheitseinweisung ist – auch wenn schon x-mal gemacht – vor jedem Törn - beginn Pflicht! Ergänzend sollte man unbedingt auf die großen und kleinen Ver - letzungsrisiken an Bord und den Erste-Hilfe-Kasten (samt Inhalt) hinweisen. Ganz wichtig: Finger, Füße, Kopf und Körper weg – welchen Schaden am Boot man auch immer verhindern will – kein einziger rechtfertigt eine schwere Verletzung! Oder gar Schlimmeres, wie uns durch den schrecklichen Unfalltod eines österreichischen Seglers und Ausbildners vor Augen geführt wurde. Er, der immer Sicherheit vor allem predigte, sprang selbst im Sturm von der Mole aufs Boot, fiel zwischen Rumpf und Mauer/ Felsen ins Wasser … Für mich ein tragischer Beleg dafür, dass selbst wir Skipper – theoretisch gut im Bilde und auf dem Wasser routiniert – unter plötzlich eintretenden Umständen vor fatalen Fehlern nicht gefeit sind. Was Abhilfe schaffen könnte? Mentales Training – und ein bissl Kopfkino im Vorfeld vielleicht. „Wer ins Meer fällt, greift nach der Schlange, um sich zu retten.“ Türkisches Sprichwort FOTO: YACHT CLUB AUSTRIA Die Aislinn, eine Bavaria 39 Cruiser, wurde ihrem Eigner – ein routinierter Segler und Ausbildner – zum Verhängnis (siehe Seiten 85 und 89). 5/2022 5
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