Schiffmuseum Kapitän Franz Scheriau ist auch der „Schiffsführer“ in seinem Museum. „ Jetzt hat man auch noch eine alte Verordnung gefunden, die besagt, dass ich die Schiffe im Winter rausstellen muss.“ Links: Rast am Zollponton Kranich, dem einzigen schwimmenden Zollhaus Österreichs. Rechts: Blick in den Maschinenraum des Eisbrechers Artur. Man kann seinen kräftigen Fingern kaum folgen, so schnell fliegen sie auf dem runden Kartentisch von einem Ort des Geschehens zum anderen. MELDEZETTEL AM WASSER So war es eigentlich nur logisch, dass er jetzt dort sesshaft ist, wo seine Karriere begonnen hat: auf der Donau. Seine Adresse: Hafenzufahrtsstraße 17. „Ich bin wohl der einzige Österreicher mit einem Meldezettel auf dem Wasser.“ Der Magistrat, sagt der Franz, sieht das nicht gern. Doch weil er auch eine Donaufähre betreibt, hat alles offiziell seine Ordnung. „Die Beamten haben eingesehen, dass ich alles auch in der Nacht bewachen muss. Man kann ein Schiff ja nicht einfach allein lassen.“ Ruhe vor der Bürokratie hat er dennoch nicht: Einmal stören seine Blumen am Ufer, ein anderes Mal gibt es Ärger wegen des Liegeplatzes, den er eigentlich nur aufgrund der Fähre hat. „Jetzt hat man auch noch eine alte Verordnung gefunden, die besagt, dass ich die Schiffe im Winter rausstellen muss.“ Ein laufender Rechtsstreit. Sollte ihn Franz Scheriau verlieren, verliert er auch sein Zuhause. „Plan B habe ich keinen. Dann muss ich unter der Brücke schlafen.“ Schiffmuseum Vienna KEINE BRIEFMARKEN Und noch etwas bedroht den Fortbestand des schwimmenden Kulturguts: Ein Nachfolger, der nicht nur Franz’ Lebenswerk, sondern auch die Pflege der Schiffe übernimmt, ist nicht in Sicht. „Schiffe sind ja leider keine Briefmarken, sie machen viel Arbeit.“ Diese Arbeit wird dem inzwischen 70-Jährigen von Jahr zu Jahr beschwerlicher. Gerne würde er mit seiner Lebensgefährtin Roswitha auf einem Hausboot die europäischen Wasserstraßen erkunden. „Aber als Kapitän gibt man nicht auf. Ums Schiff wird bis zum Letzten gekämpft.“ Erst recht um ein Kaiserschiff. Gemeinsam mit Museumsdirektor Walter Haider betreibt der ehemalige Hochseekapitän Franz Scheriau das Schiffmuseum Wien. Es zeigt eine Sammlung historischer Schiffe, die am Donauufer vertäut sind (Hafenzufahrtsstraße 17, 1020 Wien). Täglich geöffnet von 12–20 Uhr, Anmeldung erbeten. Führungen: min. 5, max. 8 Pers. (je € 8,–). Buchung: Tel. 0660/119 17 19, E-Mail: è schiffmuseum@gmail.com Im ausgehenden 19. Jh. wurden Waren vom Schwarzen Meer und aus den an der Donau liegenden Kronländern nach Wien transportiert. Die Lastkähne wurden von Dampfschleppern die Donau hinauf gezogen. Der letzte Dampfschlepper seiner Art, das 1914 gebaute Kaiserschiff Frédéric Mistral, kann besichtigt werden. Begehbar sind die Geheimkabine des Monarchen, der große Salon, die Mannschaftsquartiere, die Offiziersmesse, die luxuriösen Kapitänskajüten, der imposante Steuerstand auf der Kommandobrücke und der Maschinenraum mit seinem drei Meter hohen Dampfkessel. Zu sehen sind u. a. auch der Eisbrecher Arthur (1955), das bis 1989 einzige schwimmende Zollhaus Europas Kranich sowie die Arche Dimetor mit Gemüsegarten – einst Messschiff, mit dem die Fahrrinne der Donau ermittelt wurde. è www.schiffmuseum.at 22 5/2021
Genießen Sie einen sicheren Aufenthalt vom “Willkommen” bis zum “Auf Wiedersehen” PHOTO: SESTRICA VELA, LIGHTHOUSE TAJER (ZORAN JELAČA) Weitere Informationen finden Sie unter safestayincroatia.hr
Prüfender Blick ins Großsegel und
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