In den Wind gesprochen Wie manche Segler ihr ganzes Kapital vernichten In der letzten Ausgabe habe ich Ihnen berichtet, wie kläglich im Berufsleben so erfolgreiche Geschäfts leute bei der Verwirklichung ihres Traums von der „Superyacht“ Marke Eigenbau gescheitert sind. Diesmal verrate ich Ihnen, warum und zu welch hohem Preis. Teil 2 BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. Am 18./19. September leitet er ein Astro-Seminar, am 25./26. September ein Blauwasserseminar auf der Interboot in Friedrichshafen. kolumne@ocean7.at Der Besitzer so manchen „Bastlerhits“ bleibt auf der Strecke. Zur Erinnerung hier noch einmal kurz zwei Beispiele: Selfmade-Millionär Robert wollte unbedingt seine eigene Superyacht bauen, Toni wäre gerne mit seinem 42-Fuß-Selbstbau in Rente gegangen: Beide haben es nicht geschafft, sondern sind verarmt verstorben. Warum aber überschätzen sich Menschen (ich habe Dutzende solcher Tragödien und ganz wenige geglückte Unternehmungen miterlebt) derart? Und zwar Segler, die im Berufsleben erfolgreich ihren Mann gestanden haben? Die Antwort liegt auf der Hand: Es geht ums Segeln, um Romantik, ja um die Liebe zur See, ums Streben nach der Freiheit, um ein glückliches Leben im Alter, kurz, um Sehnsüchte, in die sich die Logik kaum je verirrt. Nebenbei: Frauen verlieren sich selten in dieser technischen Szenerie – und wenn doch, dann ziehen sie ihre Unternehmun FOTO: SHUTTERSTOCK gen auch konsequent durch, ich kenne da einige bemerkenswerte Damen! Warum aber glauben diese Männer, sie könnten das perfekte Schiff erschaffen, oder das ganz preiswerte, oder das superseetüchtige? Würden diese im Berufsleben meist sehr erfolgreichen und kühlen Rechner bei der Bestellung ihres Autos, sagen wir einmal eines „Mercedes“, auf die Idee kommen, als Extra einen selbst zusammengebastelten Hybridantrieb einzubauen? Aber bei ihrer Yacht wird der ernsthaft in Betracht gezogen! Der oben erwähnte Robert hatte die Idee, die Winschen für seine Traumyacht selbst zu konstruieren! DIE WERFT IM NIRGENDWO Einer meiner Besucher hat das Handtuch geworfen. Nach ein paar Jahren Bauzeit an seiner Schale hat er eingesehen, dass die Sache schiefgehen würde. Nunmehr steht das unfertige Schiff zum Verkauf, wird vielleicht notgedrungen fast verschenkt und es wird nach einem gebrauchten Boot Ausschau gehalten. Gratuliere zu dieser noch rechtzeitigen und klugen Entscheidung. Noch so eine tolle Idee: „Ich werde mir in Australien (Neuseeland, USA, Südafrika) einen Katamaran bauen lassen!“ Die Träumer sprechen von Werften, die sie nicht kennen, von denen sie vielleicht einmal eine einzige Yacht gesehen oder nur Fotos im Internet gefunden haben. Mehrere Bekannte habe ich, die nach der Überweisung der Anzahlung nie mehr von dieser Firma und somit von ihrem Schiff gehört haben. Obwohl sie jahrelang „sorgfältig“ nach der richtigen Werft Ausschau gehalten hatten! WICHTIGSTE RESSOURCE Mein Rat: Das Wort „Traum yacht“ aus dem Gedächtnis, aus dem Wortschatz streichen! Und sich an Serienyachten halten, egal ob gebraucht oder neu. Hinter einer Bavaria, Jeanneau, Hallberg-Rassy, Sunbeam, Sun Odyssey, Hanse etc. steht die Erfahrung von hunderten Yachten. Und gleichgültig, wie manche Werft an- oder abgeschrieben ist, eines ist sicher: Jede Werft lernt aus Fehlern. Und deshalb haben die großen Werften besonders viel gelernt. Dieses Kapital an Erfahrung nicht zu nutzen ist dumm. Ich rate auch zu gebrauchten Yachten, sogar aus dem Fundus seriöser Charter firmen. Wenn die tausende Charterkunden überlebt haben, sind sie unkaputtbar, auch auf einer Weltumsegelung. Der große Vorteil beim Kauf einer bereits existenten Yacht: Es geht keine Zeit verloren, Leinen los! Denn in den genannten Selbstbau-Beispielen haben die Segler ihre wichtigste Ressource verschleudert – ihre zur Verfügung stehende Lebenszeit. Der verstorbene Hans G. Strepp, ein gekonnt bissiger Segeljournalist, hat es einmal so beschrieben: „Es ist, als ob diese Segler jahrelang an ihrem Sarg basteln!“ Das war wohl in den Wind gesprochen. 10 5/2021
Villacher Starkstrom PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten E-BOOT & KATAMARANE. Das Elektro-Wassersportboot Super Air Nautique GS22E, mit Ingenity Antriebssystem für Elektroboote, das von Ortner-Boote in Villach entwickelt wurde, wird bereits in Serie in Orlando, USA produziert. Es ist das weltweit erste Elektroboot, das standardmäßig ab Werft mit dem Typ 2 CCS Schnell-Lade stecker ausgeliefert wird. Dank Flüssigkeitskühlung der Lithiumbatterie und Batterienmanagementsystem (BMS) sind der intensiven Nutzung und dem Schnelladen (1 Std.) keine Schranken gesetzt. Das hochmoderne BMS-System überwacht die Lithiumzellen auf tausendstel Volt, überprüft die Isolation der Kabel, ist standardmäßig mit einem Crash-Sensor ausgestattet, wasserdicht und auf spezielle Dämpfungselemte aufgebaut, um die Batterie vor Erschütterungen abzuschirmen. è www.ortner-boote.com Hans Ortner an der E-Tankstelle mit der Super Air Nautique GS22E. Explorer 49.5 mit versenkbarem Pool. Werft gesucht SUPERYACHT. Einen Plan, einen Käufer, aber noch keine Werft hat das neueste Projekt von Schiffs designer Tommaso Spadolini. Die in Auftrag gegebene Explorer 49.5 besitzt einige eher unübliche Features wie eine mit Lift erreichbare Fly bridge, keine(!) fixen Liegeflächen zum Sonnen, drei Küchen sowie einen versenkbaren Pool. Gebaut werden soll die ungewöhnliche Superyacht mit Stahlrumpf und Alu-Aufbauten, sobald sich eine Werft findet – Spadolini würde natürlich eine italienische bevorzugen. è www.spadolini.it JAHRE 18. – 26. SEPT. 2021 MESSE FRIEDRICHSHAFEN NUR ONLINE TICKETS! interboot.de
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