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ocean7 5/2020

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Die Lärmvers der Meere

Die Lärmvers der Meere Meeresschildkröten können zwar lange unter Wasser bleiben, aber auch 40 sie müssen von Zeit zu Zeit 5/2020 Luft holen. Sie wärmen sich auch gerne an der Wasseroberfläche und können vor schnellen Motorbooten nicht immer rechtzeitig abtauchen.

chmutzung Mein Stress wächst von Sekunde zu Sekunde. Ich bin freitauchend in acht Meter Tiefe unterwegs und habe soeben eine Steckmuschel fotografiert. Als es Zeit wird aufzutauchen höre ich, dass sich ein Motorboot mit hoher Geschwindigkeit nähert. Das bedrohliche Geräusch wird immer lauter, die Richtung seiner Annäherung ist unter Wasser nicht festzustellen. Ich versuche, so lange wie möglich den Atem anzuhalten, tauche Richtung Ufer und bereue, dass ich ohne Taucherboje unterwegs bin. Der Motorlärm ist jetzt schon erschreckend laut, aber es nützt nichts, ich muss zum Atmen auftauchen … und im nächsten Moment schießt das Motorboot in weniger als fünf Meter Entfernung an mir vorbei. Text REINHARD KIKINGER Der Ort des Geschehens war eine kleine Bucht an der Küste Istriens. Obwohl ich in Ufernähe unterwegs war, hätte ich nicht ohne Taucherboje schnorcheln und tauchen sollen. Der Motorbootfahrer hat sich schlicht kriminell verhalten, indem er in eine Bucht mit hohem Tempo einfährt und auch in unmittelbarer Ufernähe nicht vom Gas geht. Jedenfalls bekam ich ein Gefühl dafür, was es heißt, zum Atmen auftauchen zu müssen, obwohl bedrohliche und nicht lokalisierbare Lärmquellen in der Nähe sind. Wie kommen Meerestiere damit zurecht, die ebenfalls Luft atmen müssen? Was bedeutet das für Meeresschildkröten und für Wale? Wie sieht es generell mit der Lärmbelastung im Meer aus? REINHARD KIKINGER ist Meeresbiologe und langjähriger Kursleiter an der Universität Wien, an Feldstationen im Mittelmeer und auf den Malediven. FOTO: PRIVAT FOTO: SHUTTERSTOCK SCHALLAUSBREITUNG UNTER WASSER An Land fällt es uns leicht, die Richtung festzustellen, aus der uns Geräusche erreichen. Unsere beiden Gehör-Sinnesorgane sind weit genug voneinander entfernt, um den Laufzeitunterschied der eintreffenden Schallwellen zu detektieren. Daraus können wir rückschließen, in welcher Richtung die Lärmquelle liegt. Unter Wasser funktioniert das nicht mehr, weil die Schallgeschwindig­ 5/2020 41

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