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ocean7 5/2019

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Invictus 320GT: das neue Kunstwerk des Stardesigners Christian Grande. Topper Topaz Race X: schnell zusammengebaute Jolle, noch schneller im Wasser. Baía da Ilha Grande: mit dem Katamaran den brasilianischen Dschungel entlang. Triest, Barcolana 2019: Einmal im Leben dabei sein ist alles. Cannes Yachting Festival 2019: mehr als nur Boat-Show. Bereit für die Wahrheit? Unsere Korallenriffe sind so gut wie tot. GFK-Recycling: Wohin mit den ausrangierten Freizeitbooten? Textiler Schutz: Passgenaue Persennings und was sie wegstecken müssen.

Einmal im Leb Barcolana

Einmal im Leb Barcolana 2018 waren es 2689 Yachten – Weltrekord! Noch nie war eine Segelregatta größer. Das gibt es nur an einem Ort, mit einem Namen: es ist die Barcolana in Triest. 2019 vom 4. bis 13. Oktober. Text Susanne Guidera | Fotos Susanne Guidera, Barcolana Studio Borleghi Jedes Jahr am zweiten Oktoberwochenende findet sie statt: die Regatta der Superlative. Geboren vor nun 51 Jahren von vier Seglern aus der Laune eines Augenblicks in einer Bar, trotzten die vier Skipper hartnäckig dem Segel-Establishment Triests einen Termin für eine Regatta ab. Sie ergatterten mit dem zweiten Oktoberwochenende einen letzten Termin vor den Herbststürmen und der kalten Bora, die dann Triest in eine Heimsuchung ver- wandelt. Dann, wenn alle großen Regatten Italiens längst abgewickelt waren und man sich dem Privaten zuwenden konnte. Zur ersten Barcolana gingen gerade einmal 51 Schiffe an den Start, dennoch war es ein Achtungserfolg. Der Rest ist Regatta-Geschichte, die mit der 50. Jubiläumsregatta 2018 noch lange nicht ihr Ende gefunden hat. Auf einem 13 Meilen langen Viereckskurs tragen heute die üblichen Verdächtigen der High-Class des Segelsports ein extrem schnelles Rennen aus. Im Grunde sind es wohl zehn Boote, die sich echte Siegeschancen in einem Feld ausrechnen können, das letztes Jahr mit rund 2.700 Teilnehmern alle Dimensionen sprengte. Neben der sportlichen Herausforderung, die diese eng an eng ausgetragene Regatta für jede Crew und ihr Schiff bedeutet, zeigt sich ein anderer Aspekt, wie er auch andere sportliche Großveranstaltungen betrifft. Der Impact der Regatta auf Wirtschaft, Beschäftigung, Steuern und die Entwicklung im touristischen Sektor der Stadt 44 5/2019

An der langgezogenen Startlinie vor dem Faro della Vittoria herrscht dichtes Gedränge von kleinen und großen Yachten. Links oben: Mehr als „bloß“ eine Regatta ist die Barcolana auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Links unten: Der Spaß an der Sache ist auch der jungen Crew der Force 9 of London deutlich anzumerken. Rechts: Bei wenig Wind genießt man die Sehenswürdigkeiten wie das Castello di Miramare an der Boje 3. en Triest und der Region Friaul-Julisch Venetien ist erheblich. Allein die Teilnehmerzahl mit rund 300.000 Besuchern und Beteiligten ist beeindruckend. Mit genau 2.689 teilnehmenden Booten wurde die Jubiläums-Barcolana offiziell ins Guinessbuch der Rekorde als größte Regatta der Welt aufgenommen. Der Umsatz für die Stadt und die Region beträgt immerhin 71,5 Millionen Euro. Und dies nur an Mehreinahmen für die Stadt in Form von Steuern. Mehr noch, die Veranstalter beschränkten für das Jahr 2019 die Teilnehmerzahl auf 2.700 Boote. Allein seit 2017 stieg die Zahl der Teilnehmer um 931 Yachten – ein Plus von mehr als 50 Prozent. Iden titätsstiftend für die Stadt, sportliche Herausforderung und Wirtschaftsfaktor für die Region Friaul-Julisch Venetien. Die Barcolana sorgt auch für eine Aufwertung im touristischen Sektor. Triest, die Stadt rund um die Barcolana, ist ebenfalls ein festes touristisches Highlight für jeden Besucher. „Zu wissen, dass ein kleiner Yachtclub, der vor 50 Jahren von leidenschaftlichen Seglern gegründet wurde, heute so viel Einnahmen für die Stadt generiert, ist eine große Ehre und bedeutet Verantwortung“, so Mitja Gialuz, Präsident der Barcolana anlässlich der Präsentation auf der ITB, der Internationalen Tourismusmesse in Berlin. BORA ODER PROSECCO Die Triestiner Bucht ist windtechnisch ein unberechenbares Revier. In manchen Jahren, wie etwa 2017, sorgte die Bora dafür, dass der Start verschoben werden musste und im Verlauf des Rennens zahlreiche Spinnaker wie Sektkorken knallten, wenn sie in einer der Böen nach der Wendemarke zerbarsten. In anderen Jahren dagegen: nichts. Ein laues Lüftchen, ein Hauch von zehn bis zwölf Knoten, der sich mehr für einen Sonntagsfamilienausflug eignet denn für ambitioniertes Regattieren. Sicherlich auch ein Grund, warum viele Crews noch quasi bis zur letzten Minute mit der Entscheidung warten, ob sie teilnehmen. Wer sich einschreiben will, der kann bequem mit einem Taxiboot von der Piazza dell’Unità aus kostenlos zum Yachtclub Barcola gelangen, der die Regatta veranstaltet. Wie wir alle wissen, zeigt sich die wahre Kunst des Regattasegelns nicht nur im Starkwind, sondern eben gerade dann, wenn es gemütlich zugeht. Während also auf den kleineren Booten da und dort schon Prosciutto und Prosecco 5/2019 45

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