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ocean7 5/2019

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Invictus 320GT: das neue Kunstwerk des Stardesigners Christian Grande. Topper Topaz Race X: schnell zusammengebaute Jolle, noch schneller im Wasser. Baía da Ilha Grande: mit dem Katamaran den brasilianischen Dschungel entlang. Triest, Barcolana 2019: Einmal im Leben dabei sein ist alles. Cannes Yachting Festival 2019: mehr als nur Boat-Show. Bereit für die Wahrheit? Unsere Korallenriffe sind so gut wie tot. GFK-Recycling: Wohin mit den ausrangierten Freizeitbooten? Textiler Schutz: Passgenaue Persennings und was sie wegstecken müssen.

Wissen und Meer Ein

Wissen und Meer Ein großer Wer hegt diesen Traum nicht: Mit dem Lebenspartner auf große Fahrt gehen – Leinen los und sich treiben lassen, wohin der Wind bläst. Über den Atlantik in die Südsee, das Leben genießen, aus dem Trubel des Alltags aussteigen, frei zu sein. Ach ja, es gibt wirklich schöne Träume … Traum – die große Fahrt Vor kurzem erreichte mich eine Leseranfrage: „… mein Sohn möchte nächstes Jahr mit dem Segelboot via Panamakanal nach Neuseeland segeln. Er hat wenig Erfahrung – was raten Sie mir, soll er oder soll er nicht? …“ Die erste Reaktion meinerseits war: Nein, er soll natürlich nicht! Er hat keine Schwerwettererfahrung, er hat keine fundierte Ausbildung, er hat relativ wenig Zeit zur Vorbereitung. Hat er ein geeignetes Schiff? Hat er genug finanziellen Boden? Wieviel Zeit hat er? Dann aber dachte ich an Wilfried Erdmann, einen der erfahrensten Langfahrtsegler. Er segelte damals einfach los, ohne Segelschein, ohne viel Segelpraxis – nur geleitet von seinen Träumen, die Welt zu umsegeln. Er machte dann seine Lernerfahrungen, in den Büchern kann man das gut nachlesen. Und es ging manchmal tatsächlich zur Sache, mit ungewissem Ausgang. Wir wissen alle, dass die See die unerbittlichste, aber auch die beste Lehrmeisterin ist. Man macht sich im Vorfeld immer wieder viele Sorgen, der Skeptiker in uns beschreibt in allen Schattierungen, was alles passieren könnte. Man darf diese Stimme nicht überhören, denn wenn man einmal draußen auf hoher See ist, gibt es keine Stopptaste, auch wenn der Atlantik mit seiner gefürchteten hohen Welle daherkommt. Wir haben auch einen Realisten in uns, der sich auf die Hardfacts reduziert: Das Schiff muss für die große Fahrt geeignet sein, die Navigation hat sich in den letzten 20 Jahren völlig revolutioniert, die Revierinformationen und die Wetterberichte sind in professioneller Qualität zu erhalten. Der Visionär in uns allerdings sagt, wie schön es dort hinterm Horizont sei, dort müssen wir hin. Mit diesen drei Stimmen muss man intensiv diskutieren und gut argumentieren, dann kommt man zu guten Entscheidungen! Was werde ich also meinem Sohn sagen, wenn er sich mit dieser Idee an mich wenden würde? Kurz zusammengefasst (ich glaube, ich werde stundenlang mit ihm darüber reden) werde ich folgende Fragen stellen und Tipps geben: · Welche Erfahrung bringst du für dieses Unternehmen mit? · Schärfe dein Praxiswissen, heuere bei einem Überstellungstörn an. Buche eine Koje in einem exponierten Segelrevier (Schottland, England u.a.) · Mach eine anständige Ausbildung, die Wintersaison bietet sich dafür ideal an. · Ist deine Crew emotional auch dabei oder macht sie nur dir zuliebe mit? · Bist du körperlich fit? · Hast du dich medizinisch gut vorbereitet (es gibt spezielle Erste- Hilfe-Kurse für die Hochsee)? · Du bist die Lebensversicherung für deine Crew, umgekehrt ist die Crew aber deine Lebensversicherung. · Welches Schiff hast du zur Verfügung? · Ist es ein Seelenverkäufer, weil günstig gekauft oder doch stabil genug, um Stürme abzuwettern?! FOTO: SHUTTERSTOCK Auf große Fahrt mit seinem Partner: Ein Traum, der wahr werden kann, wenn man „bereit“ dafür ist. GOTTFRIED TITZL RIESER ist Ausbildungs referent des Yacht Club Austria, dem größten Yachtclub Österreichs. Er ist passionierter Fahrtensegler und hat insgesamt so um die 20.000 See - meilen in seinen Log - büchern dokumentiert. Sein Motto: „Die See ist der beste Lehrmeister!“ kolumne@ocean7.at · Hast du gute Ausrüstung (samt Reserveteile) an Bord? Hast du das beste Ankergeschirr der Welt angeschlagen? Wie schaut deine Stromversorgung aus? Welche Windsteueranlage hast du? Satellitentelefon, Computer etc.! · Kannst du das Schiff mit Bordmittel wieder flottmachen? Kennst du dich einigermaßen mit Energieversorgung und Motor aus? Welche Notausstiegsszenarien kannst du dir vorstellen? · Wie schaut die Versorgung mit LebensmittelN an Bord aus? Wie viel Wasser und Essen müssen an Bord sein? Ich glaube, in diesen Gesprächen werden noch einige Fragen auftauchen – der wichtigste Aspekt aber dabei wird sein, ob ich Vertrauen in meinen Sohn habe, dieses Abenteuer gesund und heil zu überstehen. Dann kann ich ihn auch entsprechend unterstützen – und verliere vielleicht dadurch auch meine Sorge um ihn. 40 5/2019

FOTOS: MESSE FRIEDRICHSHAFEN Ein Herz für Wassersport Die Interboot lichtet am 21. September in Friedrichshafen zum 58. Mal den Anker und zeigt ganze neun Tage lang die Trends für die Saison 2020. Text Wolfgang Gemünd Im September ist der Bodensee wieder der Nabel der deutschsprachigen Wassersportszene: Rund 500 Aussteller aus über 20 Nationen zeigen auf der am Messegelände Friedrichshafen und am Bodensee stattfindenden Interboot Produkte, Trends und Branchen- Neuheiten zu den Themen Segelund Motorboot sowie Funsport. DIE BESTEN ZUM TESTEN Die Interboot ist weniger eine Boatshow für eine auf Premieren fixierte Klientel, sondern eine Publikumsmesse, bei der die Besucher sehr viel selbst ausprobieren können. So gibt es Wassersport hautnah im SUP- Testbecken oder auf der stehenden Welle in Halle B1, beim Paddeln, Schnuppersegeln oder Wakeboarden auf dem Messe-See oder beim Motorboottraining von Frauen für Frauen auf dem Bodensee zu erleben. Im Interboot-Hafen am Bodensee finden Wassersport-Fans rund 100 Motor- und Segelboote in verschiedenen Größen zum Testen. Auswahl gibt es reichlich, erklärt Projektleiter Dirk Kreidenweiß: „Wir freuen uns sehr darüber, dass zahlreiche Bootsmarken wie zum Beispiel Bavaria, Bénéteau, Jeanneau oder Sealine mit mehr Yachten als im Vorjahr auf der Interboot vertreten sein werden.“ IM FOKUS: REISEN & UMWELT So vielfältig wie der Segelsport ist auch das Angebot im Segel- und Reise-Kompetenz-Center in Halle A1. Neben dem Themenschwerpunkt „Foiling“ dreht sich das Programm unter anderem um Daysailer-Konzepte, alternative Segellösungen und Traumreviere weltweit für den nächsten Törn. Mit zwei neuen Bereichen in Halle B3 sensibilisiert die Wassersportmesse auch für Umweltthemen: In der Green Power Area dreht sich alles um den nachhaltigen und alternativen Antrieb auf und am Wasser, während die Rethink Plastic-Area den Schutz der Meere in den Fokus rückt. è www.interboot.de Wassersport hautnah am See, im Interboot-Hafen oder beim Surfen auf der stehenden Welle in Halle B1. 5/2019 41

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