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ocean7 5/2019

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Invictus 320GT: das neue Kunstwerk des Stardesigners Christian Grande. Topper Topaz Race X: schnell zusammengebaute Jolle, noch schneller im Wasser. Baía da Ilha Grande: mit dem Katamaran den brasilianischen Dschungel entlang. Triest, Barcolana 2019: Einmal im Leben dabei sein ist alles. Cannes Yachting Festival 2019: mehr als nur Boat-Show. Bereit für die Wahrheit? Unsere Korallenriffe sind so gut wie tot. GFK-Recycling: Wohin mit den ausrangierten Freizeitbooten? Textiler Schutz: Passgenaue Persennings und was sie wegstecken müssen.

xxxxx xxxx Ursula,

xxxxx xxxx Ursula, geschützte Schild kröten- Insel im Süden Palawans. Ursula will Meer Die letzten Monate hatten wir auf den Philippinen verbracht. Nun war es auch im Sinne unserer neuen Mitsegler wieder an der Zeit, Taboo III die Zügel zu geben und sie laufen zu lassen. Text und Fotos Wolfgang Hausner 24 5/2019

FOTOS: SHUTTERSTOCK (2) Wir begannen den Törn in Carmen, segelten zwischen Cebu und Bohol nach dem Süden und wurden sogleich von thermischen Winden geplagt, die den Nordostmonsun ablenkten, so dass wir mal eine Brise von da oder dort hatten – oder auch keine. Erst in der Sulusee kam eine beständiger leichter Wind auf, der uns nach Puerto Princesa, der Hauptstadt von Palawan, brachte. Es wäre eine Fahrt ohne besondere Vorkommnisse gewesen, hätten wir nicht ein Auslegerboot gerammt. Nicht dass das zum ersten Mal passiert wäre, schließlich lässt sich das über die Jahre kaum vermeiden, aber dieses Mal konnte ich dem wachhaltenden Mitsegler Klaus keinen Vorwurf machen: es war vier Uhr in der Früh, stockdunkel, und das etwa acht Meter lange Bangka war obendrein unbeleuchtet. Der Aufprall rüttelte mich aus meinem leichten Schlaf, sofort schaltete ich die Salinglichter ein und war an Deck. Gerade rechtzeitig, um einen Mann auf den Steuerbordbug hechten zu sehen. Sein Boot hatte eine bedrohliche Schräglage eingenommen und die Ausleger auf einer Seite waren unter Wasser, während wir den Kahn vor uns herschoben. Sicherlich dachte der Fischer, sollte sein Boot untergehen, wäre er wenigstens auf einem anderen sicher. Ich warf die Großschot los, ließ die Genua runterrauschen, und stoppte damit unsere Fahrt. Im Lichte des Scheinwerfers zeigte sich, dass das Auslegerboot offensichtlich keinen Schaden genommen hatte. Jetzt, wo sein Kahn wieder normal schwamm und nicht mehr abzusaufen drohte, sprang der Mann wieder in sein Gefährt. Wir rügten ihn wegen seines fehlenden Lichtes und segelten weiter. Die Schrammen an unserem Bug bemerkten wir erst später. Tags darauf brach bei einem Manöver das letzte Glied der Steu- erkette, die Radsteuerung fiel aus. Unter normalen Umständen hätte sich das doch als recht unangenehm erwiesen, weil ja auch der elektrische Radpilot nicht mehr einsatzfähig gewesen wäre. Es spielte aber keine Rolle, da das am Achterstag angeschlagene Steuer segel im Einsatz war. Dieses war eine Weiterentwicklung einer Idee, die ich schon auf meinem ersten Kat Taboo vor rund fünfzig Jahren umgesetzt hatte. Damals war es eine winzige Fock gewesen, jetzt aber ein Windsurfsegel, das aufgrund der größeren Fläche und durchgehenden Latten mehr Kraft entwickelt, die direkt auf die Ruder übertragen wird. Im Hafen von Puerto Princesa war die beschädigte Edelstahlkette rasch ausgebaut, was allerdings nur mit dem Schlauchboot unter dem Zwischendeck zwischen den beiden Rümpfen möglich war. Ein Endglied und Verbindungsstücke fand ich in meinem Ersatzteillager an Bord, die Reparatur war in zwei Stunden erledigt. DER PRIVATBESITZ-WITZ Nach den obligaten Einkäufen klarierten wir aus und segelten am nächsten Morgen gen Süden. Zuerst ankerten wir am Abend hinter der Insel Malanao und Tags darauf bei Arena. Kaum rasselte die Kette dort vor dem weißen Strand hinunter, kam ein kleines Boot angefahren, mit einem Gewehr bewaffneten Kerl an Bord und der Info, dass die Insel in Privatbesitz sei und wir nicht an Land gehen dürften. Das sei auch nicht geplant, erwiderte ich, wir würden nur Schnorcheln gehen. Das sei auch nicht erlaubt, meinte er. Mit dieser Meldung kam er bei mir an die falsche Adresse. Ich hasse diese plumpen Einschüchterungsversuche, mit Schusswaffen zu kommen und sich wichtig zu „Ich hasse diese plumpen Einschüchterungsversuche, mit Schusswaffen zu kommen und sich wichtig zu machen.“ Links: Steuersegel auf Taboo III im Einsatz. Rechts: Statue „Princess of the Shore“ im Hafen von Puerto Princesa, Palawan. Unten: Strandpromenade von Puerto Princesa, Insel Palawan, Philippinen. 5/2019 25

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