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ocean7-5-2017

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DONNAVETTA! Mit der Navetta 58 hat Absolute Yachts die Bezeichnung „Trawler“ veredelt. Cruisen auf hohem Niveau: Die neue Welt der Motoryachten von XS bis XXL. Bootsbau auf polynesisch: So baute sich Fabian Günther ohne seglerische Vorkenntnisse einen Wharram-Katamaran. Seensucht auf finnisch: Mit einer Linssen 30.9 AC auf dem Saimaa-See mit seinen 14.000 Inseln. Die weißen Berge der Karibik: Landgang auf Bonaire. 75 Jahre Folkeboot: Eine Legende feiert Geburtstag. Alles auf Alu: Aluminium als Baustoff für Motorboote erlebt eine Renaissance. Cannes kann es: Vorschau de luxe auf erlesene Weltpremieren zum Cannes Yachting Festival 2017.

Wharram Hitia 14 eine

Wharram Hitia 14 eine ganze Menge von der Welt gesehen: eine Weile lag es in Tirol, dann in Frankfurt, dann in Vorarlberg und schließlich wieder in Tirol. Immer, wenn ich Zeit hatte, habe ich weiter gepuzzelt, geschliffen, epoxiert, geschliffen, Löcher gebohrt, wieder mit Epoxy gefüllt und wieder Löcher hineingebohrt. Und wieder geschliffen. Ich glaube, ich erwähnte eingangs, dass ich vor allem einen Excenter-Schleifer brauchte? Es nahm irgendwie kein Ende. Wenn ich gefragt wurde, wann ich denn wohl fertig würde, sagte ich immer, ach, wenn ich einmal drei, vier Wochen am Stück dran arbeiten könnte … In diesen zwei Jahren war ich allerdings auch eine Menge auf größeren Schiffen segeln, machte einen RYA-Segel- und einen Funkerschein. Den brauche ich auf meinem kleinen Kat zwar nicht, aber später auf der Tiki 46 sicher und auf Charterbooten sowieso. Jungfernfahrt der Okuvaya mit Freund Clemens in der Valsaline-Bucht bei Pula. Das erste Aufriggen Ende September 2016 war es soweit. An einem Mittwochmittag tat ich den letzten Handschlag und hatte plötzlich auch überhaupt keine Zeit mehr: Nachmittags sollte es nämlich schon mit meinem Freund Clemens nach Pula zur Jungfernfahrt gehen. Rümpfe, Mast und Spriet wurden also auf das Dach meines Kombis geschnallt, die Decksteile im Kofferraum verstaut, ebenso die Quer ­ träger und alles Kleinmaterial – und dann ging es dahin, wo alles angefangen hatte: in die schöne Valsaline-Bucht, die mittlerweile schon so etwas wie ein Zuhause für mich ist. Am nächsten Tag begannen wir mittags, das Boot zusammenzu ­ bauen und aufzuriggen. Vier Stunden dauerte es, um alle Teile zu verzurren, den Mast aufzustellen, die Wanten und das Vorliek zu spannen etc. – eben ein Boot aus den Einzelteilen herzustellen. Ich hatte es ja noch nie ganz zusammengebaut. Schließlich war alles fertig. Und da stand nun mein Meisterwerk aus wunderschönem, rotbraun gemasertem Sapeli-Maha ­ goni, glänzend, mit weißen Segeln und vielen bunten Schoten und Seilen. Ich weiß noch, wie ich da so stand und eigentlich gar nicht fassen konnte, was ich da gebaut hatte. So ganz realisiert habe ich das heute noch nicht. Mein eigenes Boot. Von mir gebaut. Total irre. Warum das Boot Okuvaya heiSSen soll Natürlich musste es auch eine Ansprache geben und eine Schiffstaufe. Ich bin eigentlich kein großer Redner und wusste erst gar nicht, was ich sagen sollte. Also erzählte ich die Geschichte des Schiffes, wie das Boot heißen soll und vor allem, warum. Der Kat trägt den Namen Okuvaya und die Geschichte dazu hat mit der Familie meines Freundes Paddy zu tun, bei der ich vor ein paar Jahren für einige Zeit gelebt habe. Für die beiden Söhne Henry und Ben war und bin ich immer noch Onkel Fabian. Allerdings kam bei Henry, dem jüngeren der beiden, immer etwas dabei heraus, was so ähnlich klang wie Oku Weia. Daraus wurde Okuvaya. Passend für ein polynesisches Doppelkanu. Belohnung für die viele Arbeit Gemeinsam mit den lieben Menschen aus der Meeresschule wurde der Kat ans Wasser getragen. Ein spannender Augenblick, als es dann langsam ins Wasser glitt und tatsächlich schwamm. Und trotz kaum vorhandenen Windes machten wir ganz leicht Fahrt und fuhren ganz kitschig in die untergehende Sonne. Das Grinsen hätte man mir an dem Abend aus dem Gesicht operieren müssen. Zu allem Überfluss meinte ich, dass es doch toll wäre, wenn wir noch Delfine sehen würden. Fünfhundert Meter entfernt sprang dann ein riesiger Thunfisch aus dem Wasser und die Delfin ­ mutter mit Kalb sahen wir tat ­ sächlich auch noch. Es war toll, mit dem eigenen Boot auf dem Wasser zu sein. In zwei Jahren etwas so Schönes gemacht zu haben, das einem dann auch noch so viele Möglichkeiten eröffnet und Spaß bereitet. Die nächsten drei Tage hatte ich noch Zeit zum Ausprobieren. Ich war ein paar Mal draußen und konnte testen, wie es sich auch bei ein bisschen mehr Wind benimmt. Ich war begeistert, aber auch etwas eingeschüchtert angesichts der Geschwindigkeit, zu der das Boot fähig ist. Dadurch, dass es kaum etwas wiegt, hat es nahezu keinen Tiefgang und schießt durchs Wasser. Mehr als einmal ließ ich einfach die Großschot fahren, um Kraft aus dem Segel zu nehmen. 44 5/2017

Das Meisterwerk aus wunderschönem, rot-braun gemasertem Sapeli-Mahagoni, glänzend, mit weißen Segeln und vielen bunten Schoten und Seilen. Und vor allem selbst gebaut – so ganz realisiert hat das Fabian Günther bis heute noch nicht. Quo vadis, Okuvaya? Jetzt ist der kleine Katamaran fertig und nun stellt sich die Frage, wie es weitergeht, nicht wahr? Während ich vor zwei Jahren in der Werkstatt in Pula gebaut habe, hatte ich Besuch von meinem Freund Clemens. Er meinte, dass ich ja mit dem Boot, wenn’s fertig sei, irgendwas machen müsse, die kroatische Küste hinunter ­ segeln oder nach Griechenland oder so. Damals sagte ich, er solle mir keine Flöhe ins Ohr setzen, ich würde das sonst wirklich machen. Noch ist es nicht soweit, aber den Gedanken, einmal mit Okuvaya um Italien zu segeln, verfolge ich jetzt schon eine Weile. Startpunkt Genua, Endziel Pula. Oder anders herum. Ich hatte das Abenteuer schon für dieses Jahr angepeilt, aber aus zeitlichen und finanziellen Gründen auf 2018 verschoben. Bis dahin wird der Kat hoffentlich noch ein paar Mal zumindest für ein paar Tage in Pula unterwegs sein und eventuell geht es auch noch einmal rund um den Bodensee. Wie es mit der Tiki 46 weitergeht, ob es vielleicht doch noch ein Stück größer und eine 51 Fuß lange Tehini wird, ist auch noch nicht so ganz klar. Diverse Ideen und Träume habe ich. Daran hat es mir noch nie gemangelt, und einige habe ich auch wahr werden lassen. Wie den vom eigenen Boot. „Mehr als einmal habe ich einfach die Großschot fahren lassen, um Kraft aus dem Segel zu nehmen.“ Palmetshofer Nautic Der Ausrüster für Langfahrtsegler Installation, Service und Vertretungen von: • UK Segel, Riggs, Drahtseilverpressungen, Reffanlagen usw. • Yachtelektronik, autorisiertes Raymarine und Mastervolt Center, Sterling, Victron, Philippi, Votronic … • Solartechnik- Windgeneratoren mit MPP-Ladetechnologie samt System-Montagelösungen • Energiesysteme wie Generatoren, Lichtmaschinen Hochleistungsregler uvm. • Seewasserentsalzungsanlagen, Sanitär- und Wassersysteme, Bugschrauben, Heizungen und Klimaanlagen Wir erledigen für Sie an Ihrer Yacht mögliche Versicherungsschäden Weltweite Organisation und Montageservice 5/2017 45 Tel. +43 7237 37360 • www.palmetshofer-nautic.at

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