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ocean7 4/2024

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Will Meer! Die neue Bavaria C46 – hochkomfortabel, vor allem aber ein Hochsee-Segler. E-De-Antonio E23. Warum das erste E-Modell der Werft auch beim America’s Cup mitspielen darf. Bretagne. Das reizvolle Gezeitenrevier, in dem das Who’s-Who der Regattaszene allgegenwärtig ist. Herr der 1000 Meilen. Das Lebenswerk des Charter-/Regatta-/Ausbildungs-Pioniers Kurt Ecker. Weltweite Fahrt. In zwei Wochen auf See zum FB4-Patent. Hochsee-Angeln. So fängt man an Bord den Fisch – mit Rezepten. Sägerochen. Geheimnisvoll, gefährdet und manchmal in seichteren Gewässern zu sehen. Magellan. Die Geschichte der ersten Weltumrung. YCA-Regatten. Die Highlights der Alpe Adria Sailing Week und des Gebirgssegler Cup 2024.

M V S Ö MOTORBOOTSPORT

M V S Ö MOTORBOOTSPORT UND SEEFAHRTS VERBAND ÖSTERREICH News Juli/August 2024 FOTO: SENSAY/SHUTTERSTOCK.COM Vom A-Schein zum FB2 beim YCTM Immer wieder melden sich bei uns (Yachtclub Theresianische Militärakademie – kurz YCTM) Interessenten, die die Ablegung der Prüfung zum Küstenpatent FB2 anstreben und keine oder nur sehr wenig Segelerfahrung aufweisen. Sie kommen in den Genuss eines Segeltörns und melden sich zu einem Ausbildungskurs an. Text REINHARD STROBL, SEKTIONSLEITER „SEGELN“ IM YCTM Leider werden Vorkenntnisse oder Erfahrungsnachweise zu wenig überprüft. Dieses fast fahrlässige Vorgehen ist leider häufige Praxis und ist aus meiner Sicht völlig abzulehnen. Nur eine solide Grundausbildung in Form eines A-Scheines (für Binnengewässer) kann die Basis für einen weiteren Schritt zum FB2 (Küste) sein. Daher ist es für den Kandidaten unerlässlich, diesen ersten Schritt zu machen. Auch wenn das bedeutet, seine FB2-Pläne vorerst hintanzustellen! Es ist absolut denkbar, sich parallel zum Binnenkurs auch mit der Theorie zum FB2 auseinanderzusetzen. Aber eine Ausbildung auf dem Meer sollte unbedingt frühestens im Folgejahr nach einer Zeit des Übens erfolgen. Die erworbenen Grundkenntnisse sollten dabei gefestigt und gleichzeitig Erfahrung auf dem Meer gesammelt werden. Ich versuche hier in der Folge einen möglichen Ausbildungsweg Binnen (Modul Binnen) zu skizzieren, der dann den Schritt zur FB2- Ausbildung (Modul FB2) erlaubt. Als Grundlage dafür dient meine Erfahrung in unserem Club YCTM. A-SCHEIN Der Theorieteil unserer Binnenausbildung dauert etwa zehn Stunden, aufgeteilt auf drei Abende. Unterstützt wird der Vortrag durch animierte Lehrvideos, welche die Schüler auch zur Festigung der Lehrinhalte in Form von USB- Sticks erhalten. Eine spezielle Lernsoftware unterstützt dabei ebenfalls eine erfolgreiche Ausbildung. LEHRZIELE/LEHRINHALTE • Bootskunde • Die verschiedenen Kurse zum Wind • Vorrangregeln • Gesetzeskunde • Knotenkunde • Segelmanöver (Wende, Q-Wende, Halse, Aufschießer) • Fender-über-Bord-Manöver • Ruderführung • Schotführung • Segeltrimm • Reffen • Hafenmanöver unter Segel • An- und Ablegen (Boje und Steg) • Richtiges Festmachen • Sicherheit an Bord • Grundlagen des Ankerns • Einführung in die Wetterkunde Nach einer anschaulichen theoretischen Behandlung werden die 78 4/2024

Lehrinhalte in der Praxis umgesetzt. Wir beginnen nach Möglichkeit damit, an unseren Schulbooten bei einem gemeinsamen Aufriggen die entsprechenden Teile zu benennen. Danach üben die Kandidaten zumindest in der Anfangsphase die einzelnen Lernschritte nur mit einem Instruktor. Es ist dabei zu beachten, dass sich nach Möglichkeit nie mehr als zwei Schüler auf dem Schulboot befinden. Man könnte dabei nach den folgenden Lernschritten vorgehen: • Erlernen und Halten der Kurse „am / halber / raumer Wind“ und Kurswechsel – Anluven, Abfallen • Die Wende • Aufschießen • An- und Ablegen an und von der Boje und am und vom Steg • Vorwindkurs • Die Halse • Der Manöverkreis • Boje über Boot, wir bevorzugen aus der Q-Wende • Reffen • Freies Üben Die Anzahl und Dauer der Praxiseinheiten hängt natürlich von eventuell vorhandenen Vorkenntnissen und auch vom Wetter ab, sollte aber in der Regel fünf bis sechs Halbtage nicht unterschreiten. Die Praxisausbildung verlangt zeitliche Flexibilität und seemännisches Verhalten! Eine entsprechende Adjustierung unter Berücksichtigung eines Sicherheitsaspektes ist anzustreben. Nach positivem Abschluss der Ausbildung stehen den Absolventen die Clubboote zwecks Festigung und Übung des Erlernten bis Saisonende kostenlos zur Verfügung. Ich denke, dass dieser Weg eine optimale Vorbereitung auf den weiteren Schritt zum FB2 darstellt. In weiterer Folge versuche ich nun, das Modul FB2 zu skizzieren. KÜSTENPATENT FB2 Wir beginnen den FB2-Kurs immer mit einem Informationsabend Ende September, wo den Interessenten ein Überblick über unsere Ausbildungsziele gegeben wird. In der Folge findet der Theoriekurs bis Anfang April für den Befähigungsausweis des Fahrtenbereichs 2 für Motor- bzw. Segelyachten statt. Der Prüfungstörn mit abschließender Praxisprüfung wird unmittelbar danach Anfang Mai durchgeführt. Es ist natürlich Voraussetzung, dass die Teilnehmer dann eine entsprechende Praxiserfahrung nachweisen. Bei einer vorgestaffelten Schulungswoche können Praxismängel noch korrigiert werden, um so optimal vorbereitet in den Prüfungstörn zu gehen. Zur FB2-Theorie: Es findet wöchentlich ein Theorieabend statt, insgesamt ist mit etwa 75 bis 100 Unterrichtsstunden zu rechnen. LEHRZIELE/LEHRINHALTE • Terrestrische Navigation mit mindestens 20 Kartenbeispielen • Gezeitenlehre mit Bestimmung der Wasserhöhe • Seemannschaft • Radargrundlagen – Ausweichmanöver mit Radar • Wetterkunde • Motorkunde • Technische Navigation (GPS) • Gesetze und Verordnungen • KVR – Vorrangregeln Speziell muss erwähnt werden, dass wir im Rahmen des Theoriekurses auch eine praktische Anwendung pyrotechnischer Signalmittel und eine praktische Brandbekämpfung und -verhütung durchführen. Auch ein Kurs zum Erwerb des UKW-Betriebszeugnisses 2 (SRC) wird auf freiwilliger Basis angeboten und von einer lizenzierten Ausbildungsstätte durchgeführt. DIE PRAXIS Nach erfolgtem Nachweis der erforderlichen praktischen Kenntnisse findet der einwöchige Ausbildungstörn in Kroatien statt, wo folgende Themen behandelt werden: • Erlernen und praktisches Üben der verschiedenen An- und Ablegemanöver • Segelmanöver • Navigationsfahrten • Praktische Anwendung der KVR • Mindestens zwei Nachtfahrten mit Nachtansteuerungen • Schlüsse aus der eigenen Wetterbeobachtung – Auswerten von Wetterkarten • Erlernen der Sicherheitsmanöver • Verwendung von Rettungsmitteln und Rettungsausrüstung (praktische Übung mit club eigener Rettungsinsel) • Praktische Anwendung der Führungsgrundsätze • Einführung in den Seefunk • Umweltschutz – Vermeiden von Gewässerverschmutzung • Bedienung eines Radar-Geräts, Interpretation des Radar bildes • Wartung und Bedienung von Schiffsmotoren • Behebung von kleinen Mängeln Nun sollte nach positiver Prüfung den neuen Schiffsführern eigentlich bei der Ausübung der Sportschifffahrt nichts mehr im Wege stehen. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass ein Lernen nie endet. Man sammelt weiterhin laufend Praxiserfahrungen und sollte diese mitnehmen. Jeder Skipper ist in irgendeiner Weise anders, man kann sich sehr viele Dinge abschauen und Positives mitnehmen. Es gibt immer wieder neue herausfordernde Momente, und alle diesbezüglichen Erfahrungen sollten dazu beitragen, den Wissensstand zu erweitern. Vorsichtig Routine zu sammeln sollte stets oberste Priorität haben! 4/2024 79

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