Rätsel der Meere Wattie Creek. Ein Zubringer des australischen Victoria-Flusses, 800 km südlich von Darwin an der Grenze zur Tanami-Wüste, 500 km von der Mündung des Victoria-Flusses in das Meer entfernt. Ventral-Ansicht eines Sägefisches. Hinter dem Rostrum befinden sich die Nasenöffnungen und der Mund. Jeweils fünf Kiemenspalten sind beidseitig nahe der Basis der großen Brustflossen ausgebildet. An der Innenseite der anschließenden Bauchflossen sind die röhrenförmigen Klasper (Begattungsorgane) noch in Entwicklung, es handelt sich um ein juveniles Männchen. Lisa Smiler zeigt das Rostrum des Sägefisches, den sie 2017 im Wattie Creek beim Fischen fing. Der Fisch war 2,7 m lang und ist der am weitesten im australischen Inland gefangene und dokumentierte Sägefisch. Das ist aber trügerisch, denn es gibt auch Sägehaie. Sie sehen Sägerochen ähnlich, unterscheiden sich jedoch von diesen durch Größe, Lebensraum, Vorkommen und anatomische Details wie eben die Lage der Kiemen und die Größe der Zähne am Rostrum. ARTENZAHL UND NAMENSGEBUNG Wissenschaftlich sind fünf Arten von Sägerochen beschrieben: Zwergsägerochen, Spitzkopfsägerochen, Schmalzahnsägerochen, Langkammsägerochen und der Gewöhnliche Sägefisch. Größe, Vorkommen und Details des Körperbaus sind von Art zu Art unterschiedlich. Die größte Art der Sägerochen ist Pristis pristis, der bis zu sieben Meter lange Gewöhnliche Sägefisch. Umgangssprachliche Namen sind oft verwirrend. Pristis pristis wird in älterer Literatur als Süßwassersägerochen beschrieben, englisch auch „carpenter shark“ genannt (obwohl er ein Rochen ist) und heißt gegenwärtig „Gewöhnlicher Sägefisch“. LEBENSWEISE UND FORTPFLANZUNG Sägerochen sind rar und vielerorts ausgestorben, dementsprechend gering ist die Kenntnis über zahlreiche Aspekte ihrer Biologie. Die Zusammenarbeit mit Fischern, in deren Netzen sich diese Rochen mit ihrer Säge verfangen, ist wichtig für die Erfassung von Vorkommen, Artzugehörigkeit, Größe und Häufigkeit dieser Fische. Dabei kommen erstaunliche Erkenntnisse zutage, wie der Fang eines Sägerochens durch eine australische Eingeborene in einem Fluss 500 Kilometer entfernt von der Mündung ins Meer bewies. Es war bekannt, „ Seitliche Schläge mit der Säge sind eine mächtige Waffe. Sie wird zur Verteidigung und auch zur Jagd eingesetzt.“ dass Sägerochen Flüsse hinaufschwimmen, aber derart weit im australischen Inland wurden sie nicht vermutet. Genaue Daten zu Wander - ver halten und Wegstrecken werden durch markierte Tiere gewonnen, und auch da gab es Überraschungen. Einer der Rochen überquerte in zwei Monaten den gesamten Golf von Carpentaria und legte eine Wegstrecke von 1.000 Kilometern zurück. Systematische Stellung innerhalb einer großen Geigenrochenklade nach Aschliman u. a. (2012) Rochen (Batoidea) Rajiformes Zitterrochenartige (Torpediniformes) Trygonorrhinidae Rhinopristiformes Innere Systematik nach Faria u. a. (2012) Sägerochen (Pristidae) Rhinobatos Sägerochen (Pristidae) Glaucostegidae Rhinidae Stechrochenartige (Myliobatiformes) Anoxypristis Spitzkopf-Sägerochen (Anoxypristis cuspidata) Pristis Zwergsägerochen (Pristis clavata) Schmalzahn-Sägerochen (Pristis pectinata) Langkamm-Sägerochen (Pristis zijsron) Gewöhnlicher Sägefisch (Pristis pristis) Für Spezialisten: die systematische Stellung der Sägerochen. QUELLE: WIKIPEDIA 32 4/2024
FOTOS: REINHARD KIKINGER (2), FELICITY MEAKINS (2), CSIRO AUSTRALIA (1), JACKSON, SHARKS AND RAYS AUSTRALIA (1) Die Säge. Sie ist anatomisch gesehen eine knorpelartige Verlängerung des Körpers, die als Rostrum bezeichnet wird. Bei Sägefischen haben sich seitlich an diesem Rostrum verknöcherte Zähne entwickelt, welche sich aus Schuppen gebildet haben. Sägerochen sind getrenntgeschlechtlich und wie bei den Haien ist ein deutlicher Sexualdimorphismus ausgeprägt. Männchen haben die beiden Bauchflossen zu röhrenförmigen Begattungsorganen, den Klaspern, entwickelt. Die Befruchtung erfolgt intern. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen noch im Muttertier die Jungen, sie werden lebend geboren. Diese Form der Entwicklung wird Ovo viviparie genannt. Etwa 20 Junge kommen pro Wurf zur Welt. Zum Glück für die gebärenden Weibchen sind die Sägen der Jungtiere bei der Geburt von einer Knorpelmembran eingehüllt und weich, sie härten erst später aus. STRUKTUR UND VERWENDUNG DER SÄGE In der Biologie werden spitze oder schwertartige Körperfortsätze als Rostrum bezeichnet. Dementsprechend wird die Säge der Sägerochen auch Rostrum genannt. Dieses Rostrum, eine schwertartige Verlängerung des Oberkiefers, ist an beiden Rändern mit einer Reihe von Zähnen besetzt. Wie entstehen diese Zähne und woraus bestehen sie? Sie sind umgewandelte Schuppen, genauer gesagt umgewandelte Plakoidschuppen, die für Knorpelfische charakteristisch sind. Die Sägezähne sind an ihrer Ober fläche mit einer schmelz - artigen Substanz überzogen und dadurch sehr hart. Verlorengegangene Zähne wachsen wieder nach. Sägerochen sind langsame Schwimmer, die sich gerne in Bodennähe sandiger und schlammiger Küstengewässer aufhalten. Das Rostrum dient zum Aufstöbern von Beutetieren wie kleinen wirbellosen Organismen und Fischen. Es wird vermutet, dass über Rezeptoren im Rostrum Prachtexemplar. Dieser junge Sägefisch hat eine geeignete Größe, um in einem Meerwasser- Schau aquarium zu landen. Nur mit spezieller Genehmigung dürfen die streng geschützten Fische für diese Zwecke der Natur entnommen werden. Quellen Verfangen. In Fischernetzen bleiben Sägefische mit ihrem gezähnten Rostrum leicht hängen und es ist nicht ungefährlich, diese großen und wehrhaften Fische aus dem Netz zu befreien. auch elek trische Felder vergrabener Tiere wahrgenommen werden können. Seitliche Schläge mit dem sägeartigen Rostrum sind eine mächtige Waffe. Sie wird zur Verteidigung und auch zur Jagd eingesetzt, indem Schwarmfische verletzt, erbeutet und gefressen werden. è www.saveourseas.com/project-leader/barbara-wueringer/ è www.nespmarinecoastal.edu.au/story/world-first-data-show-giant-threatened-sawfish-go-the-distance/ è www.abc.net.au/news/2018-04-16/sawfish-find-surprise-indigenous-rock-art/9662032 è de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4gerochen 4/2024 33
YACHTING, REISEN UND MEER Keine Aus
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
Twitter