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ocean7 4/2024

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Will Meer! Die neue Bavaria C46 – hochkomfortabel, vor allem aber ein Hochsee-Segler. E-De-Antonio E23. Warum das erste E-Modell der Werft auch beim America’s Cup mitspielen darf. Bretagne. Das reizvolle Gezeitenrevier, in dem das Who’s-Who der Regattaszene allgegenwärtig ist. Herr der 1000 Meilen. Das Lebenswerk des Charter-/Regatta-/Ausbildungs-Pioniers Kurt Ecker. Weltweite Fahrt. In zwei Wochen auf See zum FB4-Patent. Hochsee-Angeln. So fängt man an Bord den Fisch – mit Rezepten. Sägerochen. Geheimnisvoll, gefährdet und manchmal in seichteren Gewässern zu sehen. Magellan. Die Geschichte der ersten Weltumrung. YCA-Regatten. Die Highlights der Alpe Adria Sailing Week und des Gebirgssegler Cup 2024.

Gente di mare Der Löser

Gente di mare Der Löser des Längenproblems Die präzise Längengradbestimmung auf See galt lange als unmöglich. Bis John Harrison ein schiffstaugliches Chronometer erfand und so unzähligen Seeleuten das Leben rettete. Ob Vasco da Gama, Kolumbus oder Sir Francis Drake – sie alle navigierten aufs Geratewohl. Zwar konnten sie Breitengrade anhand der Gestirne präzise bestimmen. Doch wo genau sie sich östlich oder westlich ihres Heimathafens befanden, blieb unklar. Das Fehlen einer praktikablen Methode zur Bestimmung der geografischen Länge kostete viele Leben. Die Seeleute starben an Skorbut oder verdursteten, da man Inseln nicht gezielt ansteuern konnte. Aufgrund von Navigationsfehlern wurden sie Opfer von Piraten oder feindlichen Schiffen, oder ertranken. So auch die Besatzung der Kriegsflotte von Admiral Shovell, der sich 1707 auf offener See wähnte, stattdessen aber vor den Scilly-Inseln havarierte. Nur 26 der über 1.600 Männer an Bord überlebten das Unglück. WENN JEDE SEKUNDE ZÄHLT Um ähnliche Katastrophen künftig zu vermeiden, gründete die britische Krone 1714 das „Board of Longitude“. Für die Lösung des Längengrad-Problems rief man ein Preisgeld von 20.000 Pfund (heute: ca. zwei Millionen Euro) aus. Während Gelehrte nach astronomischen Parametern suchten, war ein gelernter Tischler namens John Harrison überzeugt, das Problem mittels eines Chronometers zu lösen. Dass es zuvor niemand geschafft hatte, eine Uhr mit der erforderlichen Genauigkeit zu bauen, hielt den 21-Jährigen nicht auf. Und auch nicht, dass Sir Isaac Newton höchstselbst befand, dass dies angesichts der Schiffsbewegungen und Temperaturschwankungen auf See überhaupt unmöglich sei. Der Autodidakt tüftelte. Jahrelang. 1735 konnte Harrison dem Board schließlich seine H-1 präsentieren, 32 Kilogramm schwer, 1,2 Meter hoch. Temperaturschwankungen kompensierte er durch Bimetall, Gier- und Rollbewegungen durch zwei mit einer Feder verbundene Pendel. Auf einer Testreise nach Lissabon ging die Uhr nur wenige Sekunden pro Tag nach. Jedoch entsprach die Reisedauer nicht den Ausschreibungsbedingungen. Die verbesserten Modelle H-2 und H-3 kamen nie in die Testphase. Und so vergingen noch einmal fast 30 Jahre, bis sich Harrison erneut beweisen durfte. Bei seiner taschenuhrähnlichen H-4 sorgte ein neues Antriebsprinzip (remontoir d’egalitè) für höchste Genauigkeit. Nach drei Monaten Überfahrt wich die Uhr im Zielhafen auf Jamaika gerade einmal fünf Sekunden von der Ortszeit ab. Eine Ehrung blieb Harrison erneut verwehrt. Stattdessen sollten andere Uhrmacher die H-4 nachbauen und ihre Tauglichkeit zeigen. Ein Replikat ging 1772 mit James Cook auf Südseereise. Der Kapitän schwärmte im Logbuch, die Uhr sei ein „nie versagender Führer“. John Harrison hatte das Längenproblem offiziell gelöst. FOTO: M. SCHMIDT-OTT GEMÄLDE VON THOMAS KING, UM 1767 © THE BOARD OF TRUSTEES OF THE SCIENCE MUSEUM DANIELA SCHUSTER ist freie Journalistin und schreibt als solche gerne am und übers Meer. kolumne@ocean7.at Dass seine Erfindung bald zur Ausrüstung der Royal-Navy-Schiffe gehörte, erlebte Harrison nicht mehr. 1959 benannte man eine Passage in der Antarktis nach dem Genie, das zeitlebens um Anerkennung hatte kämpfen müssen. BUCHTIPP. Dava Sobel: „Längengrad. Die wahre Geschichte eines einsamen Genies, welches das größte wissenschaftliche Problem seiner Zeit löste“. National Geographic, € 17,–. John Harrison (1693–1776) war kein Seemann und als Uhrmacher ein Autodidakt. Mit seinen exakten Chronometern revolutionierte er dennoch die maritime Navigation. 16 4/2024

FOTO: JAMES MITCHELL PHOTOGRAPHY Hunderte von Yachten sind bei der ARC am Start. REVIER Tipps, Trends & Neuheiten Über den Atlantik HOCHSEE-KABINENCHARTER. Eine Atlantiküberquerung mit sportlichem Hintergrund im Verbund von hunderten Booten: Globesailor bietet diesen Herbst die Möglichkeit, als Crewmitglied auf einer Regattayacht an der ARC (Atlantic Rally for Cruisers) teilzunehmen. Gesegelt wird auf der Challenge 67, einem 21 Meter langen Racer-Monohull und ehemaligen Weltumsegler-Schiff. Gesprochen wird je nach Skipper Französisch und Englisch, gestartet wird am 8. November in Lorient, um in Gran Canaria zur Flotte zu stoßen und gemeinsam um den 14. Dezember herum Saint Lucia in der Karibik anzusteuern. è www.globesailor.de Flott unterwegs EDELCRUISER. Mit vielen neuen Yachtmodellen und Ausgangshäfen ist Pitter Yachtcharter in die neue Saison gestartet. Für viele leidenschaftliche Segler war der Pitter Kornati Cup in Kroatien, der jedes Jahr um den 1. Mai stattfindet, der offizielle Start in die Segelsaison. Eine besondere Premiere feierte hierbei die neue Bavaria C46, die erstmals in einer Regatta zum Einsatz kam (siehe Bericht ab Seite 62). Die Bavaria C46 ist aber nicht nur für Regatten eine taktisch sehr gute Wahl, sondern auch die ideale Urlaubsyacht. Mit ihrem geräumigen und modernen Design bietet sie einfaches Handling und außergewöhnlichen Komfort für entspannte Törns. Bei Pitter Yachtcharter stehen den Charterkunden im Sommer fünf neue Bavaria C46 zur Verfügung. Für diejenigen, die sich ihren Traum von einer eigenen Yacht erfüllen möchten, bietet Pitter auch die Möglichkeit, die Bavaria C46 als Kauf-Chartermodell zu erwerben. è www.pitter-yachting.com Fünf neue Bavaria C46-Yachten sind … … ab diesen Sommer charterbar in der Adria. Adria rauf und runter OFFSHORE-REGATTA. Mit seinen zwei je 280 Seemeilen langen Etappen gilt das Thousand Islands Race als eine der längsten und anspruchsvollsten Offshore-Regatten in der Adria. Die elfte Auflage findet vom 15. bis 22. September statt und wird wieder vom Segelclub Rijeka und dem Yachtclub Porto Montenegro organisiert. Der erste Leg startet in Rijeka und führt nonstop zwischen den hürdenreichen Inseln und Kanälen der kroatischen Küste bis in die Bucht von Kotor/Montenegro. Nach der Preisverleihung für die erste Etappe wird auf demselben Kurs nach Rijeka zurückgesegelt. è www.scor.hr Fordernd: das Thousand-Islands-Race. „ Das Wasser ist dazu erschaffen, die wunderbaren schwimmenden Bauwerke zu tragen, die man Schiffe nennt.“ François Fénelon (1651–1715), franz. Erzbischof und Schriftsteller 4/2024 17

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