Aufrufe
vor 9 Monaten

ocean7 4/2024

  • Text
  • Yachtkauf
  • De antonio
  • Fb4
  • Bavaria
  • Neuschäfer
  • Guggenberger
  • Wolfgang hausner
  • Armada de molucca
  • Tahiti
  • Pristis pristis
  • Hochseeangeln
  • Fahrtensegeln
  • Motorboot
  • Segeln
  • Bretagne
  • John harrison
  • Magellan
  • Ecker cup
  • Kurt ecker
  • Bobby schenk
Will Meer! Die neue Bavaria C46 – hochkomfortabel, vor allem aber ein Hochsee-Segler. E-De-Antonio E23. Warum das erste E-Modell der Werft auch beim America’s Cup mitspielen darf. Bretagne. Das reizvolle Gezeitenrevier, in dem das Who’s-Who der Regattaszene allgegenwärtig ist. Herr der 1000 Meilen. Das Lebenswerk des Charter-/Regatta-/Ausbildungs-Pioniers Kurt Ecker. Weltweite Fahrt. In zwei Wochen auf See zum FB4-Patent. Hochsee-Angeln. So fängt man an Bord den Fisch – mit Rezepten. Sägerochen. Geheimnisvoll, gefährdet und manchmal in seichteren Gewässern zu sehen. Magellan. Die Geschichte der ersten Weltumrung. YCA-Regatten. Die Highlights der Alpe Adria Sailing Week und des Gebirgssegler Cup 2024.

Ocean Woman Haben

Ocean Woman Haben Schiffe eine Seele? Die alten Ägypter opferten ihren Schiffen Jungfrauen, die später durch Galionsfiguren ersetzt wurden. All das in dem Glauben, dass jedes Schiff weiblich ist und einen eigenen Geist hat. Gilt das auch für Geisterschiffe, die irgendwo in einem traurigen Nirwana ihr Dasein fristen? Mein Nacken war steif, meine rechte Hand im Plastikhandschuh eingeschlafen. Die Maisonne fühlte sich an als wäre es Ende Juli. Meine Kopfbedeckung – der abgeschnittene Ärmel eines verwaschenen T- Shirts – nicht Instagram-wirksam. Ein Rumpf noch und dann würde sie wieder schön sein, unsere Risho Maru – poliert, gewachst, glänzend weiß. Ich streckte mich, und bevor ich weiterarbeitete, fiel mein Blick auf Bonzo. Bonzo ist auch ein Katamaran und war einst im stolzen Besitz eines jungen Bankers, der vorhatte, die Welt zu umsegeln – gegen den Passat. „Direkt zu den Philippinen, mit wie vielen Wochen muss ich da rechnen?“, fragte der Typ, als wir gerade unsere Weltumsegelung beendet hatten und unser Schiff als Dankeschön für die sicheren und schönen Jahre mit einem Refit beschenkten. Ein Jahr nach diesem Gespräch stand Bonzo immer noch auf dem Werftgelände. Vom Banker keine Spur, das Großsegel hing in Streifen vom Mast. „Bora in der Lagune“, wusste einer der Werftarbeiter. Ein anderer Segler nützte Bonzo inzwischen als Kühlschrank. „Da ist diese Mega-Kühlbox drinnen, voll funktions fähig. Seitdem genießen wir kalte Getränke, wenn wir Antifouling streichen.“ Die alten Ägypter, die die ersten Boote bauten, wären wohl über die derartige Entweihung eines Bootes entsetzt gewesen. Für sie hatte jedes Boot eine Seele, und die musste gepflegt werden. Mit Opfern natürlich, Menschenopfern, um die Götter gut zu stimmen. Und was gab es da Besseres als eine Jungfrau?! Der Kopf der Auserwählten wurde an die Spitze des Bugs gesteckt, und wenn er ins Wasser fiel, waren alle glücklich, weil der Meeresgott sich sein Geschenk geholt hatte. Später schnitzen die Männer (Frauen gab es keine an Bord, weil das Boot selbst als weiblich gesehen wurde und eifersüchtig hätte werden können, wenn da eine andere Schönheit über das Deck stolzierte) Galionsfiguren. Und siehe da: Sie reichten aus, um die Meeresgötter zu erfreuen. Auch malten sie an Steuerbord und Backbord je ein Auge, so konnte das Boot – oder besser dessen Seele – gut Ausschau nach Gefahren halten. Sozusagen die Navigationslichter der Vergangenheit. UND DANN SIND DA DIE BONZOS Bonzos Navigationslichter fehlten einige Jahre später und auch Winschen gab es keine mehr. Im Büro der Werft wusste niemand, wo der Eigentümer geblieben war. Bonzo tat mir leid. Und nur was eine Seele hat, kann einem leid tun, oder? Und kann geliebt werden. Die Liebe zu einem Schiff prägt seinen Charakter. Unsere Risho Maru ist für mich eine etwas ältere, elegante Dame mit einer mütterlichen Seite, wenn sie uns in ihrem Bauch sicher durch Wellen und in die Welt hinausträgt. Und mit einer abenteuerlustigen Seite, wenn sie über die See fegt und dabei Temperament und Eigenwillen zeigt. Dazu kommt ihr Verlangen nach Zuwendung und Pflege. Heißglühende Tage am Betonboden der Werft, die uns an unsere Grenzen bringen. Wir geben auf sie Acht und sie auf uns. Spaziert man durch Marinas und Werften, sieht man die Schiffe, die geliebt und gepflegt werden, die tausende Geschichten unter den Planken tragen und Sehnsucht nach Ferne und Freiheit wecken. Und dann sind da die Bonzos. Verlassen, vernachlässigt, vergessen. Wie traurige Schwäne, denen man die Flügel gestutzt hat, sitzen sie an Land, die Federn mit Staub bedeckt. Doch hin und wieder verliebt sich ein Segler oder eine Seglerin in die Seele eines Bootes, sieht hinweg über das traurige Äußere und ist bereit, ihm wieder Leben einzuhauchen. Nach drei anstrengenden Arbeitstagen packten wir unsere Sachen wieder ins Auto. Ich drückte unserer Risho einen Kuss auf den Steuerbordbug, mein Skipper auf den Backbordbug. Bonzo schaute uns traurig nach, und fast sah es aus, als würde eine Träne über seine Cockpitluke kullern. Wie ein um seine Flügel beraubter Schwan liegt Bonzo auf dem Gelände. ALEXANDRA SCHÖLER ist Weltumseglerin, Sängerin, Regisseurin, Buchautorin und seit 2010 Ocean Woman. kolumne@ocean7.at 12 4/2024

Happy Birthday, 112 NOTRUFNUMMER. Vor gut 50 Jahren wurde in Deutschland die Notrufnummer 112 eingeführt, seit 1991 gilt sie auch in der EU. Neben den 27 EU-Mitgliedstaaten ist der kostenlose Euronotruf in 16 weiteren europäischen Ländern verfügbar, etwa in Großbritannien, Liechtenstein und der Schweiz. 112-Anrufe haben im Netz Vorrang vor anderen Anrufen, zudem wird bei Mobiltelefonen der genaue Standort des Anrufers automatisch an die Rettungskräfte übermittelt. Neben dem Euronotruf gelten natürlich auch weiterhin lokale Notruf- Nummern, in der Adria sind das z. B. 1530 (Italien), 195 (Kroatien) oder 080 18 00 (Slowenien). Goldene Partnerschaft 50 JAHRE HÄNDLER. Als sich der Lustenauer Unternehmer Werner Ober 1974 sein erstes Segelboot mit Kajüte kaufte, wurde nicht nur sein Interesse an Bootselektronik geweckt, Familienbetrieb: Philipp, Manfred, Hubert und Susanne Ober. PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten sondern er – ganz Mann der Tat – übernahm auch gleich den Vertrieb von Autohelm, amerikanischer Produzent von Autopiloten, der 1990 in Raymarine aufging. 50 Jahre arbeiten seitdem der Lustenauer Betrieb und der amerikanische Elektronik- Riese zusammen – die Werner Ober GmbH ist damit der weltweit am längsten bestehende Raymarine-Partner! Sohn Manfred Ober, Co-Geschäftsführer des Unternehmens, zum Jubiläum: „Diese langjährigen Beziehungen sind der Schlüssel zum hohen Serviceniveau, das wir unseren Kunden bieten, die sich auf Raymarine-Elektronik verlassen – egal, ob es um ihre kommerziellen Ziele oder ihre Freizeitsegelwünsche geht.“ è www.yachtelektronik.at Excess in Österreich KAT-VERTRETUNG. Dem Trend im Katamaran-Bau zu immer mehr Komfort und Volumen versucht die Beneteau- Tochter Excess Catamarans seit fünf Jahren Modelle entgegenzusetzen, die ähnlichen Komfort und Stauraum, aber deutlich bessere Segeleigenschaften zu vergleichbaren Preisen bieten. Trend Travel & Yachting bringt nun diese französischen Kats auch nach Österreich. Im Portfolio der Tiroler, die mit Bali (nicht mehr im Programm) und den Neel-Trimaranen viel Erfahrung mit Mehrrumpfyachten haben, sind die Excess 11 (ca. 38“) und Excess 14 (ca. 45“) zu finden. Für die eigene Charterflotte in Kroatien hat Trend Travel & Yachting für die Saison 2025 bereits je eines der beiden Modelle geordert. è www.trend-travel-yachting.com Excess 11 aus Tiroler Hand. Charter versichert man bei YACHT- UND SKIPPERVERSICHERUNGEN Pionier der Allgefahrendeckung für Yachten & Erfinder der Charterversicherung für Skipper E-Mail: thomas.diglas@yacht-pool.at | Tel. +43 535 620 433 00 | www.yacht-pool.at

Ocean7 Magazin

Blog

© 2024 by Ocean 7 - Impressum und Privacy