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ocean7 4/2022

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Wellenparadies. Von Porto im Norden bis Faro im Süden: Portugals beste Spots für Surfer. Südliche Kykladen. Sportlich segeln und kultiviert genießen im Herzen der Ägäis. Trendsport Board. SUPs, Kites, Wind- & Wingsurfer sowie E-Boards auf heimischen Wassern. Wellenreiten. Top-Surfer Johannes Abraham über die heimische und internationale Surfszene. Redaktionstest. Fachgeschäft statt Onlineshop: Ölzeug kaufen bei Maritimo auf dem Lande. Schwanger in der Südsee. So wurde Wolfgang Hausner Vater. 50 Jahre YCA. Interview mit Gottfried Rieser, dem neuen Commodore des Yacht Club Austria. 100 Jahre Werft Punat. Von der kleinen Schiffswerft bis zur Vorzeige-Marina der Adria. Oceanis 40.1. Die siebte Generation des französischen Bestsellers im Test. Jeanneau DB/43. Die neue Linie: Luxus-Daycruiser mit überzeugenden Weekender-Qualitäten. Schnell, leise, tückisch. Wie gefährlich sind Hydrofoils für Meerestiere?

Gebirgssegler Cup

Gebirgssegler Cup Zweites Etappenziel: Stari Grad auf der Insel Hvar ist die älteste Stadt Kroatiens (384. v. Chr.). Bild links: Skipperin Melanie Swatosch hat das Kommando. „Spätestens wenn ein Mädel zu seg in den Physikstunden in der Schu Was sagt man dazu? Zu unterschätzen sind sie nicht! Obwohl einige erst kürzlich den Regattasport für sich entdeckt haben, geben sie ihr Bestes und stehen „ihren Mann“ an Winschen und Schoten. Skipperin Melanie Swatosch, gelernte Köchin, ehemalige Restaurant-Besitzerin und Motorradfahrerin, ist auf vollen Einsatz und Geschwindigkeit getrimmt. Auch die anderen mischen in unserer Welt als Universitätsdozentin, Spirituosen-Herstellerin, und in diversen Bereichen der privaten Wirtschaftswelt erfolgreich mit. Und ich, deren Sehnsucht den einsamen Flecken unseres Planeten gilt, geselle mich als für den Gennaker zuständige Fotografin zum Frauenteam des 15. Gebirgssegler Cups hinzu. Treffe hier auf die österreichische Regattaszene statt auf Haudegen und Abenteurer wie in der Arktis und Antarktis. Lande in einer mir völlig unbekannten Welt der kultivierten Leichtigkeit und perfekten Organisation. War bei all meinen Abenteuern Improvisation in schwierigen Lagen gefragt und der Kurs von der Sorge bestimmt, ohne Verlust an Material und Menschen das Ziel zu erreichen, geht es hier um den Luxus der Schnelligkeit. Schicke Yachten formieren sich ums Startschiff, gut gelaunte Männer in edlen Crewdressen „talken auf der Kante“ und kämpfen um den Etappensieg. Meine Position am Vorschiff macht mir unglaublich viel Freude. Es ist der Gennaker in dieser wind - armen Regatta, der die Geschwindigkeit ausmacht. Schnelles Shiften, richtiges Fieren und Dichtholen der bunten Blase bestimmt die Fahrt über Grund. Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für große Leichtwindsegel und war auch auf meinen Langfahrten ihre ergebene „Kammerzofe“. Sie schmücken eine Yacht wie ein buntes Sommerabendkleid eine Frau. Man kann sie aber auch mit der „Manneskraft in der Schöpfung“ vergleichen. Darf der Gennaker oder Spinnaker sein Gefängnis verlassen und in seiner ganzen Pracht die Führung übernehmen, bringt er viel Fahrt und Freude. Wird er eingepackt, knittert er und sammelt seine Kräfte für die nächste Runde. KRAFTWANDLER Spätestens wenn ein Mädel zu segeln beginnt, begreift es, dass man in den Physikstunden in der Schule etwas fürs Leben gelernt hat! Dank der Mechanik kann sie Jollen trotz zarter Hände ebenso gut übers Wasser dirigieren wie die Jungs auch. So gesehen „entmannte“ die Mechanik das starke Geschlecht. Wir lehnen uns zwar voll 46 4/2022

Drittes Etappenziel: Maslinica (übersetzt „Kleine Olive“), auf der Insel Solta. Die Marina liegt neben dem Schloss Martinis Marchi, heute ein Luxushotel. eln beginnt, begreift es, dass man le etwas fürs Leben gelernt hat!“ Vertrauen im Alltag in Arme wie Baumstämme, doch um Segel zu setzen bedienen wir uns jener Kraftwandler, die einst Männer erfanden: Blöcke, Rollen, Winschen und Taljen folgen willig der Physik. Sportlich formuliert: Der (kürzeste) Weg ist nicht das Ziel, sondern die Kraft, die man spart. Das Spiel mit den Leinen funktioniert bei cleverer Taktik auch mit bescheidener Frauen power. Organisator Mike Hecker in Aktion. FRAUEN MIT FEUER So gesehen lässt sich „Teamwork“ auch nach Sir Isaac Newton, dem „Vater der Mechanik“, definieren als die Einwirkung aller Kräfte auf einen Körper, die zu einer Änderung seines Bewegungszustandes führen, sich addieren und eine resultierende Kraft ergeben. Fangen wir den Wind mit vereinten Kräften ein und wandeln ihn in Speed um, gewinnen wir die Wettfahrt. Sensible Handfertigkeit, Geschick ohne rohe Kraft und das innere Feuer zeichnen das „Frauenschiff “ des 15. Gebirgssegler Cups aus. Wir belegen Platz vier in unserer Klasse und sind überglücklich, als Frauenteam an dieser wundervollen Frühlingsregatta durch Kroatiens Inselwelt teilgenommen zu haben. Vielleicht stellen wir 2022 schon zwei Schiffe ?! Showeinlagen („Sailingstars“) zwischen den Wettfahrten sorgen für heitere Stimmung unter den Crews. Geboten wurden musikalische, tänzerische und sportliche Beiträge. Frauen auf See Frauen, die in der Segelwelt Großes geleistet haben. Ellen MacArthur. Die Vendée Globe, das Non-Stopp-Einhand-Rennen um die Welt, hätte die junge, außergewöhnliche Seglerin fast gewinnen können, wenn nicht im Atlantik ihre Yacht Kingfisher einen knapp unter der Wasseroberfläche schwimmenden Container gerammt hätte … Buchtipp: Ellen MacArthur, Ich wollte das Unmögliche. Wie ich allein die Welt umsegelte, ISBN 978-3-89029-222-9. Isabelle Autissier. Sie ist Frankreichs härteste Sportlerin, 1991 gelang ihr im Rahmen der 7. BOC Challenge einhand eine Weltumrundung. Die Solo-Weltumseglerin gilt als Bruchpilotin. Wenn sie bei einer Regatta an den Start geht, liegt sie meist sehr schnell an der Spitze und segelt den männlichen Konkurrenten davon. Doch häufig ist Isabelle zu forsch – und dann kracht es … Naomi James. „Ich wollte an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit gelangen“, sagte die Neuseeländerin und segelte 1979 einmal um die Welt. In 272 Tagen legte sie 30.000 Seemeilen zurück. Die britische Königin ernannte sie zum „Dame Commander of the British Empire“. Buchtipp: Naomi James, Ich und der Ozean, ISBN 978-3-499-14963-4. Laura Dekker hat sich nach mehr als 500 Tagen auf See ihren Traum erfüllt. Die 16-jährige Holländerin ist der jüngste Mensch, der allein um die Welt gesegelt ist. Grace O’Malley war eine irische Piratin. Um ihr Leben und ihre Taten als militärische Gegenspielerin zum British Empire gegenüber Irland zur Zeit der englischen Königin Elizabeth I. ranken sich viele Legenden und Erzählungen. Buchtipp: Franjo Terhart, Ich, Grace O’Malley. Die abenteuerliche Geschichte einer irischen Piratin, ISBN 978-3-940075-34-5. Juliane Hempel ist die einzige selbstständige Yachtkonstrukteurin Deutschlands. Die Vollblutseglerin zeichnet „alles, was schnell sein soll“. è www.hempel-design.com Im Whitbread Round the World Race 1989–1990 startet erstmals ein reines Frauenteam. Tracy Edwards hatte mit ihrer Maiden, einer 25-Fuß-Slup, eine kleinere Yacht als die männlichen Mitbewerber. Die amerikanischen Girls haben 138 Tage gebraucht und belegten Platz zwölf. Buchtipp: Dawn Riley, „Mit Power um die Welt: Die Frauencrew im Whitbread-Rennen“, ISBN 978-3-76880957-3. 4/2022 47

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