4° 12‘ S Bismarcksee 152° 10‘ E RABAUL Willaumez Taure Kwaiawata Südpazifik Papua-Neuguinea Neubritannien Salomonensee Marshall Bennett-Inseln PORT MORESBY Egum-Atoll diese Art von Handel nicht nur gang und gäbe ist, sondern auch von jedem Schiff erwartet wird, das sich in die Lagune verirrt – uns inbegriffen. Bargeld hat keinen besonderen Wert und war daher kein Thema. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde noch Muschelgeld verwendet: kleine, aus roten Schneckenschalen hergestellte Scheiben, die dann aufgefädelt und per Zoll gehandelt wurden. Doch heute waren Taschenlampenbatterien, Seife, Baumwolltuch, Angelhaken, Fischleinen und dergleichen gefragt. Nachdem wir einige Dinge getauscht hatten, saßen wir noch eine Weile auf dem Achterdeck und plauderten. Da zog ein Bursche eine spitze Bambusnadel aus seinem krausen Haar und stocherte damit in einer eitrigen Wunde auf seinem Bein herum. Diese unappetitliche Betätigung wurde bald von Erfolg gekrönt: Mit Grunztönen der Befriedigung harpunierte er eine fette Made, schnippte sie weg und deponierte die Nadel dann wieder in seinem Haar. Danach kam ein Boot von Egum Island auf Besuch. Sofort begannen die jungen Männer über das nahe Dorf zu schimpfen, die Leute würden lügen, stehlen und obendrein nicht einmal ihre Kanus richtig dekorieren. Auf ihrer Insel wäre alles besser und wir sollten doch unbedingt dorthin kommen. Doch ich hielt nicht viel von der Route, die sie mir einreden wollten. Laut Seekarte war sie schon zu erreichen, aber nicht auf dem von ihnen angegebenen Weg. Sie versuchten dieselbe Masche wie der alte Mann auf Kwaiawata, der auch über die Bewohner ringsum geschimpft hatte und uns danach zielstrebig zum Anker- sprich „Schiffbruch“-Platz – gelotst hatte. SPRINTER BEI NACHT Eigentlich hatten wir in Erwägung gezogen, zu besagter Insel zu segeln, aber jetzt war uns die Lust vergangen. Stattdessen machten wir uns auf den Weg nach Rabaul und fanden bald, dass diese Stadt auch ihre Eigenheiten hat. Tagsüber ist alles in Ordnung, die Leute sind freundlich und geben bereitwillig Auskunft, nur nach Einbruch der Dunkelheit sollte man als Fremder nicht mehr auf der Straße sein. Ab dann ist die allgemeine Lethargie verflogen und man ist oft das Ziel unerwünschter Aufmerksamkeit. Aber als flotter Sprinter kann man sich in Sicherheit bringen, wie wir von Pancho, dem kroatischen Kapitän des Thuna-Fängers Galea erfuhren. Erst zwei Tage zuvor wurde er nach Verlassen der Disco von einem dutzend aggressiver Männer provoziert, die ihm dann wie ein Rattenschwanz folgten, als er wieder ins Hotel zurückhetzte. Von dort forderte er telefonisch Polizeischutz an, um heil zum Pier zu kommen. Das war um zwei Uhr morgens. Keine drei Stunden später pochten dieselben Männer an seiner Kabinentür. Als sie kein heimisches Mädchen in seiner Koje fanden, fauchten sie ihn an, das nächste Mal Bier und Geld bereitzuhalten. WIDERSTAND ZWECKLOS Als wir Pancho trafen, zeigte er uns das Schiff, angefangen von der Brücke bis zu den tiefgekühlten Salzlaugenbehältern, in denen die Thunfische hineingekippt und in Sekundenschnelle tiefgefroren werden. Anschließend wurden zu den Klängen von Musik saftige Steaks an Deck gegrillt, während die Sonne gerade hinter einem der Vulkane unterging. Einzig störend waren später die drei Polizisten, die am Abend unangemeldet an Bord kletterten, mit einer Schrotflinte herumfuchtelten und vier einheimische Mädchen lautstark vom Schiff scheuchten. Als diese verbalen Widerstand leisteten, wurde dieser mit Ohrfeigen rasch gebrochen. Pancho kochte vor Wut, protestierte, war aber machtlos. Er könnte WOLFGANG HAUSNER ist Weltumsegler, Schriftsteller und ocean7-Autor. Derzeit weilt er mit seiner Taboo III, einem 18-Meter-Katamaran, auf den Philippinen und bietet individuelle Mitsegel gelegenheiten an. wolfgang-hausner.com FOTOS: SHUTTERSTOCK (2) 40 4/2021
Mount Tavuruvur, ein aktiver Vulkan in der Nähe von Rabaul. CRUISE CRUISE CRUISE WITHOUT WITHOUT LIMITS LIMITS Das Egum-Atoll mit den Baumstämmen, die auf See eine große Gefahr darstellen. Einbäume sind die gängigsten Verkehrsund Transportmittel in Papua-Neuguinea. sich zwar gegen diese Behandlung wehren, sagte er, aber dann würden die Polizisten das nächste Mal Rauschgift mitbringen, es gleichzeitig finden und das Schiff an die Kette legen. Dreimal schon kamen sie mitten in der Nacht an Bord, suchten nach Mädchen und wollten Bier trinken. Nach unseren letzten Einkäufen am nächsten Tag verließen wir Rabaul und suchten neue Reviere auf. DIEBESGUT AUS DEM GARTEN Die Willaumez-Halbinsel an der Nordküste von New Britain ist im Lonely-Planet-Handbuch über Papua-Neuguinea so positiv beschrieben, dass wir unbedingt dorthin wollten, um ja nichts zu versäumen. Geplant war, mindestens eine Woche in dieser Gegend zu bleiben, die als „abgelegen und wild romantisch“ beschrieben wird. Beides traf zu, nur das „romantisch“ hätte ich weggelassen. Als wir am Abend ankamen und auf 30 Meter in der Tauwali-Bucht ankerten, empfahlen uns Einheimische einen anderen Ankerplatz, doch wir verließen uns lieber auf unsere Erfahrung. Mit Eine ganze Bucht für uns allein. Recht, wie sich am nächsten Morgen herausstellte, als wir genau an der empfohlenen Stelle brechende Wellen sahen – die einzigen weit und breit. Das passierte jetzt zum dritten Mal, an Zufall konnte ich nicht mehr glauben. Mittags ankerten wir bei den kleinen Taure-Inseln, wo uns ein Mann einen Korb voller Gemüse und Obst brachte, das wir gerne für gewünschte Sachen eintauschten. Erst später, als der Besitzer der Insel auftauchte, erfuhren wir, dass unser Lieferant alles aus dessen Garten gestohlen hatte. UNTER HOCHSPANNUNG Kurz vor dem Dunkelwerden hatten wir dann erneut Besuch. Wir hörten das Gehuste eines größeren Außenborders. Als ich an Deck kam, versuchte gerade ein behäbiger Mann an Bord zu klettern. Ein riesiger Einbaum mit weiteren zehn oder zwölf Personen lag längsseits. Taboo III ist nicht leicht zu entern, was nicht von ungefähr kommt. Als ich den Kat entwarf, legte ich bewusst keinen Wert auf einen achterlichen Treppenauf „ Bargeld hat keinen besonderen Wert und war daher kein Thema.“ WITHOUT DER NEUE AXIOM+ SMARTER, DER LIMITS NEUE HELLER AXIOM+ UND SMARTER, NOCH HELLER ROBUSTER UND NOCH ROBUSTER jetzt noch besser. Die Geräte der Axiom+ jetzt noch Serie besser. sind Die mit Geräte einer High- der Axiom+ Serie sind mit einer High- dem Quad-Core-Prozessor, dem Die besten Multifunktionsdisplays sind Die besten Multifunktionsdisplays sind Resolution IPS LCD und HydroTough TM Resolution Nano-Beschichtung IPS LCD und ausgestattet, HydroTough um TM TM Nano-Beschichtung bei jedem Wetter perfekt ausgestattet, via Touchscreen bei jedem bedient Wetter werden perfekt zu können. via Touch- Mit um screen bedient werden zu zu können. Mit überragenden dem Quad-Core-Prozessor, GPS und den komplett dem überragenden neuen LightHouse GPS Seekarten und den komplett wird die neuen Navigation LightHouse noch Seekarten einfacher! wird die Navigation noch einfacher! WERNER OBER GmbH & Co KG WERNER Yachtelektronik OBER GmbH & Co Co KG KG Yachtelektronik Reichsstrasse 38, 6890 Lustenau - AUSTRIA Tel. 05577 82419 Reichsstrasse Reichsstrasse 38, e-Mail werner.ober@yachtelektronik.at 38, 6890 6890 Lustenau Lustenau -- AUSTRIA AUSTRIA Tel. Tel. 05577 www.yachtelektronik.at 0557782419 e-Mail e-Mail werner.ober@yachtelektronik.at www.yachtelektronik.at raymarine.com raymarine.com
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