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ocean7 4/2021

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Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt. Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbst­quarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren. Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer­“-Rundreisen. Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere. Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein-­ und Mehrrümpfern. Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11­-Meter-­Segment. Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster­-Feeling.

Segel-Tramper

Segel-Tramper Couchsailing Timo Peters ist – seglerisch noch ziemlich grün hinter den Ohren – per Anhalter über den Atlantik gesegelt. Seine Abenteuer unter Seglern hat er nun in einem Buch veröffentlicht. Wir baten zum Interview. Was treibt einen Nichtsegler in ein so waghalsiges 30-Tage-Abenteuer auf hoher See? Vor der Atlantiküberquerung war ich vor allem leidenschaftlicher Reisender und Tramper. Auf einer Reise per Anhalter fand ich mich plötzlich in Südportugal auf einem Segelboot wieder – und von da an träumte ich davon, so mal einen Ozean zu überqueren. Zur Vorbereitung bin ich dann auf ein paar Wochenendtörns auf der Ostsee mitgesegelt und habe parallel den Sportbootführerschein See gemacht. Und dann ging es auch schon los: Als ich zur ersten Etappe in Richtung Kanaren ablegte, war ich echt noch blutiger Segel-Anfänger. Insgesamt war ich übrigens vier Monate unterwegs, davon 30 Tage auf See. Von wo bist du gestartet, auf welcher Yacht hattest du deine erste Mitfahrgelegenheit? Bei meiner Vorbereitung auf das Abenteuer war ich auf Gibraltar als günstigen Ausgangspunkt gestoßen. Dort landete ich dann auf einer amerikanischen MacGregor 65 – eine sehr gut ausgerüstete Yacht, lang, schmal und sehr sportlich. In der Spitze segelten wir mit fast 15 Knoten über den Atlantik, das hat schon echt Spaß gemacht. 36 4/2021

Wie ging es weiter? Mein nächstes Boot war das komplette Gegenteil: eine behäbige, dicke Stahlketsch. Langsam, aber sehr sicher. Auch die Crewzusammensetzung hätte kaum unterschiedlicher sein können: Auf der ersten Etappe war ich noch der einzige Mitsegler. Der Kapitän hatte den Atlantik einhand überquert und mich auf der Rücktour nur für das Teilstück bis zu den Kanaren mitgenommen, weil ihm die Geschichten über marokkanische Fischerboote ohne Beleuchtung Respekt eingeflößt hatten. Weiter ging es dann mit einer vierköpfigen Crew aus drei Ländern – über mangelnde Abwechslung kann man sich nicht beklagen, wenn man so von Boot zu Boot hüpft! Hattest du auf dem Atlantik jemals Zweifel an deinem Unterfangen? Die größten Zweifel hatte ich zu Beginn der Reise. Als ich einem Hafenmeister in Málaga von meinem Plan erzählte, schaute der mich nur verdutzt an und meinte, dass hier keiner über den Atlantik wolle. Da hatte ich kurz Sorgen, dass das Ganze vielleicht doch eine Schnapsidee war. Unterwegs dann gab es eine etwas brenzlige Situa ­ tion mit viel Bruch am Boot. Da habe ich mich schon kurz gefragt, ob das gut geht und wieso ich mir sowas überhaupt antue. Du warst viel unter Weltumseglern, eine besondere Erfahrung für dich? Ich habe diese Community als sehr buntes Völkchen mit ganz unterschiedlichen Menschen aus aller Herren Länder kennengelernt. Alle gemein haben sie, dass sie es nicht beim Träumen belassen, sondern Dinge anpacken. Wie diese Leute ihre Träume in die Tat umsetzen und dabei auch Rückschläge und Entbehrungen in Kauf nehmen und Herausforderungen annehmen – das hat mich begeistert. Auch die verschiedenen Lebensmodelle der Weltumsegler finde ich spannend: Rentner auf dem großen Abenteuer ihres Lebens, junge Paare und sogar Familien, die sich gleich für mehrere Jahre eine Auszeit nehmen. Ist dein Buch eine Anleitung zum Segel-Trampen? Couchsailing ist mein Abenteuerbericht von hoher See. Wer eine Anleitung sucht, wie er so ein Abenteuer als Mitsegler angehen soll, dem gebe ich Tipps auf meinem Blog. Dort findet man auch ein kleines E-Paper „Mitsegeln“ mit praktischen Tipps zur Ozeanüberquerung per Anhalter auf einem Blick. Fühlst du dich fit für eine eigene Yacht? Als richtiger Segler oder Skipper fühle ich mich ehrlich gesagt noch immer nicht. Irgendwann einmal will ich aber unbedingt in der Südsee segeln. Ob ich den Pazifik als stolzer Yacht-Eigner oder wieder per Anhalter überquere, muss ich noch herausfinden. „Couchsailing – wie ich per An halter über den Atlantik reiste“ von Timo Peters ist im Verlag Kiepen heuer & Witsch erschienen und als Taschenbuch oder E-Book erhältlich. è www.kiwi-verlag.de verlost unter allen Teilnehmern drei Exemplare des Buches „Couchsailing“! Einfach eine E-Mail mit Betreffzeile „Couchsailing“ an gewinnen@ocean7. at senden und mit etwas Glück gewinnen! Teilnahmeschluss ist der 26. Juli 2021, die Gewinner werden per E-Mail verständigt. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, den - News letter (jederzeit kündbar) per E-Mail zu er halten. Ihre Daten werden in keiner Form an Dritte weiter gegeben. Eine Bar ablöse des Gewinns ist nicht möglich. Rechtsweg ausgeschlossen. Per Anhalter über den Atlantik. Wie das geht, verrät Tramper Timo Peters auf seinem Blog: è www.bruderleicht fuss.com 4/2021 37

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