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ocean7 4/2021

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Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt. Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbst­quarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren. Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer­“-Rundreisen. Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere. Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein-­ und Mehrrümpfern. Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11­-Meter-­Segment. Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster­-Feeling.

In den Wind gesprochen

In den Wind gesprochen Wie manche Segler ihr einziges Kapital vernichten Der Traum von der perfekten Yacht für die Weltumsegelung ist für viele nur im Rahmen der „Selbst ver wirklichung“ zu erfüllen. Einige schaffen es bis an ihr Lebensende nicht einmal an den Start. Teil 1 Er war eine traurige Gestalt in diesem belgischen Hafen. Und jeder kannte ihn, nämlich Heinz und seine Story. Sie hatte nach seinem Leben gegriffen. „Da kommst du in Düsseldorf auf die Bootsmesse, denkst an Palmen und Südsee und die Realität lautet dann: ,Liegeplatz vor einem europäischen Industrie-Bahnhof!‘ “ Morgens strich Heinz durch die Marina und erzählte jedem seine Geschichte, die mit einem Traum von einer Superyacht begonnen hatte und mit dem Verlust seines Vermögens und dem Besitz eines in jeder Hinsicht untauglichen Schiffs endete. Bei Robert (alle Namen aus diesen wahren Begebenheiten sind geändert) war es ähnlich, wobei der tragische Ausgang umso mehr verwundert, als dass es sich bei Robert um einen blitzgescheiten, realitätsnahen Selfmademan gehandelt hat, der es mit eigener Tüchtigkeit zu einer Fabrik gebracht hatte. Als es an den Schiffskauf für den ersehnten „Ruhestand“ (selbstverständlich mit Weltumsegelung) ging, schien den Erfolgsmenschen aber der Verstand verlassen zu haben. Statt irgendeine Millionenyacht von einer Erfolgswerft zu ordern, wollte Robert unbedingt all seine Ideen von einer Superyacht in seinem „perfekten Schiff “ realisieren. Das ging bis zu einem Tauchkompressor als Backup für die Druckluftversorgung des Kreiselkompasses. Der Werft wollte er einreden, die gesamte Elektrik nach seinen Vorstellungen anders zu fertigen, als sie es bei ihren hunderten von (zum Teil berühmten) Bauten gewohnt war. Das ging schief. Es ging ungefähr alles schief, auch finan ziell. Schließlich entführte Robert „seine“ Yacht vom Werftgelände und brachte sie nach England, wo eine Universität beauftragt wurde, ein Gutachten zu diesem Bau zu fertigen. Dieses war vernichtend. Auch für Robert, für ihn brach eine Welt zusammen. Das Schiff wurde dann gerade noch nach Mallorca geskippert. Das war’s. Robert starb kurze Zeit später – völlig verarmt. DIE YACHT ALS SARGNAGEL Markus wollte seine Yacht, die ihm wegen seiner originellen Ideen keine Werft gut genug gebaut hätte, selbst fertigen. Nach acht Jahren Arbeits-, Energie- und Geldverschwendung war sie halbfertig – und musste verschenkt werden. In Holland baute der Amerikaner Toni seine 42-Fuß-Schale auf dem Werftgelände aus, wo er die Schale gekauft hatte. Seine Freundin Ines zog zu ihm aufs Schiff, um die Sache zu beschleunigen. Dann wurde das Geld knapp, aber Toni wollte das tollste Schiff auf Erden, und so wurde ein Kredit aufgenommen, um Segel-Rollanlagen zu bestellen – sie konnten nie mehr ausgelöst werden. Ines musste sich einer Augenope ration unterziehen, was dem Un ternehmen „Weltumsegelung“ finanziell den letzten Rest gab. Segelkameraden sorgten dafür, dass im Winter zumindest das Gas zum Heizen der „Blechhütte“ nicht ausging. Ines flüchtete von Bord, Toni, ohnehin schon herzkrank, überlebte das nicht mehr. Georg hatte zehn Jahre an seinem Traumschiff für eine Weltumsegelung gebaut. In seiner Garage stand das gesamte Zubehör, liebevoll und über Jahre sorgfältig ausgesucht. Wieder einmal sollte es die perfekte Weltumsegler-Yacht werden. Nach vielen Jahren, die Yacht bei weitem noch nicht fertig, schlug das Alter zu: Georg starb. In seinem Testament vermachte er den Rohbau mit Zubehör einem Segelclub. Warum überschätzen sich Menschen wie in den Beispielen derart? Segler, die im Berufsleben doch sehr erfolgreich waren? Meine Antwort darauf darf ich Ihnen in der nächsten Ausgabe geben. Bobby Schenk live auf der Interboot 2021 BOBBY SCHENK ist Weltumsegler, Navigations-Experte und Buchautor. kolumne@ocean7.at Astro-Seminar Samstag, 18., und Sonntag, 19. September. Teilnehmer ohne jegliche Vorkenntnisse erfahren von Bobby Schenk, wie sie auf hoher See nur mit Hilfe des Sextanten und Gestirnen (Sonne, Mond, Planeten) ihren Standort bestimmen. Teilnahmegebühr inkl. Verpflegung und Eintrittskarten für die Interboot pro Person € 390,– (Partnerticket € 290,–). 18. Blauwasserseminar Samstag, 25., und Sonntag, 26. September. Mit hochkarätigem Programm für Weltumsegler in spe, Fahrtensegler, Träumer und Blauwassersegler. Teilnahmegebühr inkl. Verpflegung und Eintrittskarten für die Interboot pro Person € 210,– (€ 170,– für eine Begleitperson). Limitierte Teilnehmerzahl, Reservierung unbedingt erforderlich! Die Seminare im Detail, alle Infos und Anmeldemöglichkeiten unter è www.bobbyschenk.de 10 4/2021

Aufrumpfen ELEKTRO-KAT. Mit der Präsentation der TimeSquare 20 ist der Frauscher Bootswerft eine ziemliche Überraschung gelungen. Zum einen haben die Oberösterreicher in den letzten Jahren bei ihren Neuvorstellungen sportlichere und luxuriösere Modelle bevorzugt. Zum anderen ist das Konzept der eher gemütlich orientierten TimeSquare 20 wirklich neu: Ein kleiner Katamaran mit je einem Elektroaußenbordmotor am Rumpf! Vorteile des Designs: Geringere Verdrängung (und damit geringerer Energiebedarf und höhere Reichweite), bessere Manövrierbarkeit und mehr Platz als bei einem Einrumpfboot vergleichbarer Größe. Die Nutzfläche beträgt 20 m 2 , die sich sieben Passagiere teilen können. Bei der Motorisierung stehen Außenbordmotoren von Torqeedo mit bis zu 2 x 10 kW Leistung und 30 kWh Batteriekapazität zur Ver fügung. Die Fahrleistungen sollen jener der Frauscher 740 Mirage Air ähneln – mit deutlich reduziertem Energieaufwand. è www.frauscherboats.com TimeSquare 20 von vorne. In der Heckansicht würde man die beiden E-Motoren sehen. Vom Atter- zum Wörthersee VERTRETUNG. Boote Schmalzl hat für die Kärntner Seen den Vertrieb und Service der Daysailer von A-Yachts übernommen. Angeboten werden nicht nur die drei Modelle der Werft vom Attersee – a27, a33 und a39 –, sondern auch alle Dienstleistungen für den unbeschwerten Segelgenuss, also Kranen, Vorbereiten, Lagern, Liegeplatz bis zum Winterlager und Reparaturservice. Beste Chancen auf Kärntner Käufer räumt man dem Einstiegsmodell a27 ein, dieses wird auch beim Sommerfest der Bootswerft Schmalzl von 6.–7. August zum Besichtigen und Testen bereitstehen. è www.boote-schmalzl.at è www.a-yachts.info a27 mit geschmalzenem Service.

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