Blackwater-Diving Die Flug- oder Knurrhähne sind Bewohner mariner Sandböden. Sie besitzen flügelähnliche Brustflossen, mit deren Strahlen sie auf dem Boden „laufen“ können. Dieser juvenile Flughahn nützt seine Brustflossen als Tragflächen (Knurrhähne, Triglidae). Eine Schnecke, die engelsgleich mit zwei kleinen Flügeln durch den Ozean schwebt. Sie zählt zu der Gruppe der Gymnosomata, was „nackter Körper“ bedeutet. Diese schalenlosen Ruderschnecken verbringen ihr gesamtes Leben im freien Wasserkörper und ernähren sich von anderen Plankton-Organismen (Ruderschnecken, Clionidae). Flagge zeigen – die Larven der Seifenbarsche (Grammistinae) besitzen ein oder zwei sehr lang ausgezogene Strahlen der Rückenflosse. NÄCHTLICHE WANDERUNG DES PLANKTONS Die größte Wanderungsbewegung auf unserem Planeten wird von kleinen Meerestieren ausgeführt, dem Zooplankton. Zur Begriffserklärung: Plankton ist definiert als jene Organismengruppe, deren räumliches Auftreten vor allem durch Meeresströmungen bedingt ist. Im Gegensatz zum aktiv schwimmenden Nekton (Fische, Kalmare etc.) ist Plankton überwiegend passiv treibend. Innerhalb dieser Gemeinschaft sind Zooplankter Tiere, die vom pflanzlichen Phytoplankton und dem Bakterioplankton unterschieden werden. Obwohl Zooplankter nicht effektiv genug schwimmen, um die Verfrachtung durch Meeresströmungen verhindern zu können, Schnecke auf Reisen. Um neue Lebensräume zu besiedeln, besitzen viele Meerestiere Plankton-Larven. Die Eier werden freigesetzt und entwickeln sich zu spezialisierten Schwebformen, die von Meeresströmungen verdriftet werden. Die abgebildete Veliger- Larve einer Schnecke hat flügelartige Fortsätze, die sie am Schweben halten. Wenn die Schneckenschale größer und schwerer wird und sich die Schwebe-Lappen zurückbilden, sinkt die junge Schnecke. Sie beginnt dann ihr neues Leben als Bodenbewohner, weit entfernt von ihrer Elterngeneration (Schnecken, Gastropoda). sind sie doch in der Lage, vertikale Wanderungen durch die Wassersäule zu unternehmen. Und das tun sie in einem gewaltigen Ausmaß, gesteuert werden sie durch den periodischen Wechsel zwischen Tag und Nacht. Während der dunklen Nacht steigt ein Heer an Organismen zur Wasseroberfläche auf, um bei Anbruch des Tages wieder in die Tiefe abzusinken. Warum? Sie besuchen ihre Weidegründe, die Phytoplankton-Bestände in den oberen Wasserschichten! Dieses pflanzliche Plankton ist an lichtdurchflutete Oberflächenschichten des Wasserkörpers gebunden, um Photosynthese betreiben zu können. Reiche Weidegründe, die von Kleinkrebsen bis zu Mantas und Walhaien als Nahrungsquelle genutzt werden. Es sind auch viele Fische hier, welche die kleineren Konsumenten innerhalb dieses Nahrungsnetzes verspeisen. Um diesen tagaktiven, optisch jagenden Räubern zu entgehen ist es hilfreich, sich in große Tiefen hinabsinken zu lassen und erst im Schutz der Nacht in die nahrungsreichen Oberflächenschichten aufzusteigen. Das ist wohl der Hauptgrund für die tagesperio dischen Vertikalwanderungen vieler Zooplankter. ALIENS AUS EINER ANDEREN WELT In diesem Fall ist es die Welt des freien Wasserkörpers, der Tiefe, der Dunkelheit, der Schwerelosigkeit und einer speziellen Größenklasse. Besonders ergiebig sind Begegnungen mit den Wesen dieser Welten in Die Familie der Himmelsgucker umfasst mehrere Arten bodenlebender Fische in tropischen und subtropischen Meeren. Es sind Lauerjäger, die meist bis zu den nach oben gerichteten Augen (Name!) im Sand eingegraben sind. An der Unterlippe besitzen sie einen wurmartigen, ausstülpbaren Köder, mit dem sie Fische und Krebse anlocken und blitzartig verschlingen. Am Kiemendeckel haben sie Stacheln mit sehr wirksamen Gift. Da sie eher schlechte Schwimmer sind, schützt sie das Gift vor Fressfeinden (Himmelsgucker, Uranoscopidae). 42 4/2020
Freuen wir uns auf eine Zeit … AUT 20064 / 0620 Nächtliche Erkundungsreise. Auch die Larven der Rotfeuerfische entwickeln sich im Freiwasser. Die riesigen Brust - flossen dienen als Schwebhilfen, Meeresströmungen transportieren die Jungfische in neue Lebensräume. Dort werden sie als bodenlebende Lauerjäger neue Reviere besetzen (Skorpionfische, Scorpaenidae). Gewässern mit Korallenriffen. Korallenriffe sind der artenreichste Lebensraum des Meeres. So gut wie alle Arten, die das Korallenriff aufbauen oder in ihm leben, besitzen Larven, die Teil des Planktons sind. Das macht Sinn, um neue Lebensräume zu besiedeln. Und das ist der Grund, warum Planktonbeobachtungen in Korallengewässern so aufregend sind. Das gilt für Aufsammlungen mit dem Planktonnetz, für die Auswertung unter dem Mikroskop, und auch für die Beobachtung in situ bei Blackwater-Tauchgängen. Viele planktonische Larval- und Juvenilstadien werden durch die im Freiwasser positionierte künstliche Lichtquelle angelockt und geraten damit vor das Objektiv des wartenden Tauchers. Damit enthüllt sich eine Wunderwelt an Organismen, die von einem anderen Stern zu sein scheinen. MARCO STEINER, EIN MEISTER SEINES FACHS Ich kenne Marco von meiner langjährigen Tätigkeit auf den Malediven. Der Österreicher hat kürzlich die Leitung der Tauchschule auf der Insel Kuramathi im Rasdhoo Atoll übernommen. Marco vereint das Interesse „ Viele dieser Aliens sind nur wenige Millimeter groß – aber auch Tigerhaie haben schon beim Blackwater-Diving vorbeigeschaut.“ … in der der Horizont weit und die See wieder grenzenlos ist! Ihre Pantaenius-Crew. Wien · Tel. +43 1 710 92 22 · pantaenius.at
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