Ocean7
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ocean7 4/2019

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Griechenland: Segelrevier Korfu und umliegende Inseln von Erikousa bis Paxos im Ionischen Meer. Burgund: Vinophile Erfahrungen mit dem Hausboot entlang der Yonne. Exclusive Line: Dufours Flaggschiffe 56 und 63 im Vergleichstest in Kroatien. Galeon 500 Fly: Die neue Motoryacht aus Straszyn, probegefahren in Danzig. Sea Ray: Europas erste SLX 400 Outboard, getestet in Linz. E-Scooter im Trend: Die E-Twow Booster V im Redaktionstest. Ladies only: Skippertrainings mit Hildegard Etz. Kärnten Sail: Jugend-Ausbildung unter einem Dach. Wissenschaftliche Diagnose im Korallenriff: Gesund, krank oder tot?

Do it yourself Potzblitz

Do it yourself Potzblitz oder: Wie Apollonia II zur Bordhymne kam Die Folgen eines Blitzeinschlags sind unter anderem – teuer. Da lag ich im Juli zwischen den Inseln Borovnjak Veli und Mali nahe Zirje mit Gästen an Bord vor Anker, als nachts plötzlich heftiges Gewitter einsetzte und um 1.20 Uhr ein Blitz in das Masttop meiner Apollonia II einschlug. Sicherheitshalber wählte ich einen Ankerplatz fernab der eng liegenden Bojen, vor allem, da eventuell mit drehendem Wind zu rechnen war. Auf sieben Meter Tiefe, mit genügend Kette, liegt man zwischen den Borovnjak-Inseln absolut sicher, und wenn’s dort haarig wird, findet man rasch eine alternative Bucht oder Leeküste, wo man ebenso gut ankern kann. Um es gleich vorwegzunehmen: ein Loch im Rumpf, wie so oft behauptet, gab es nicht. Wie denn auch, mit 8-mm-Niro-Kette vor Anker, 35-mm-Propellerwelle und einer Erdungsplatte am Kiel, die mit fingerdicken Kabeln die Pütting beschläge und damit Wanten und Mast erden bzw. wassern. Aber wahrscheinlich bin ich der einzige Segler, der den Einschlag in sein Masttop beobachten durfte. Ich war auf dem Weg zur Toilette, als ich durch Schiebeluk und Windschutzscheibe just in dem Moment nach oben blickte, als einem orangefarbenen Funkenregen ein gewaltiges Zischen folgte, während die Leuchtdioden des Schaltpanels am Navitisch wie Minikracher zerplatzten und zugleich Teile von oben herabfielen. Es rauchte und stank nach abgebrannter Elektronik, worauf ich den Handfeuerlöscher beim Niedergang in der Hoffnung zurechtlegte, ihn nicht benutzen zu müssen. Nach Öffnen des Paneels fand ich die Rückmeldungsplatine und etliche Kabel verkohlt vor, einige Sicherungen waren gefallen, aber glücklicherweise kein Kabelbrand und damit keine unmittelbare Gefahr für Crew und Schiff. Blitzableiter vermögen einen Großteil der Energie abzuleiten, aber etliche KV Spannungsabfall erzeugen Überschläge durch Leitungen der Windmessanlage, Stromversorgung und Antennen durch den Mast in Kontrollpaneel und Geräte, wo Leuchtdioden, Kabel, Sicherungen und Verteilerplatinen in Rauch aufgehen und über Datenleitungen verbundene Geräte durch Überspannung gleich mitzerstört werden. Reste des Anemometers und geschmolzenes Kupfer fand ich morgens auf dem Vorschiff. NAHE DEM BLACKOUT Der entstandene Schaden war erheblich: Neben Topplicht, UKW- Antenne und Anemometer samt Mastverkabelung waren UKW- Funk, GPS samt Antenne und Display, Echolot, Windlupe, Speedometer, Sumlog, Navtex, Autopilot samt Steuerungscomputer, Radar samt Antenne, Kartenplotter, Schaltpaneel, Kühlschranksteuereinheit, Radio, Landstromladegerät und Regelung des Windgenerators ausgefallen. Die Batterien waren ok, ich konnte den Motor starten. Ankerwinde, Pumpen sowie Innenbeleuchtung waren bei dem Ereignis unbeschädigt geblieben, ich konnte am Morgen darauf an meinen Liegeplatz zurückkehren, wo ich umgehend die Versicherung Yacht-Pool kontaktierte, die den Schaden unbürokratisch abwickelte. HORST KAINZ ist Eigner einer Sunbeam 40 Baujahr 1999, der Apollonia II​, und Do-it-yourself- Experte an Bord. kolumne@ocean7.at Instandsetzung nach Blitzeinschlag im Mast. Neben viel Zeit braucht es auch einiges an Geld. Zuvor segelte ich bereits etwa 18 Jahre, teils als Gast, teils als Charterskipper oder auch auf meines Vaters Boot, wir wetterten Hagelstürme und Gewitter ab und hatten nie einen Blitzschlag. Auf Wetterereignisse durch Berichte und Beobachtungen kann man sich einstellen, es ist jedoch schwer möglich, einer Gewitterzelle zu entkommen oder einem Blitz auszuweichen. Vergleicht man die Höhe des Mastes mit den Höhen der Inseln oder den Distanzen auf dem Wasser selbst (eine Ladung sucht sich als Blitz den kürzesten Weg und geringsten Widerstand), so ist es schon ein sehr blöder Zufall, wenn es einen selbst erwischt. Ach ja, unsere Bordhymne seit damals: Thunderstruck von AC/DC. 44 4/2019

FOTO: SHUTTERSTOCK Neue Dream Yacht Charter- Basis in La Rochelle. PANORAMA Tipps, Trends & Neuheiten Maximales in Minimes ÜBERNAHME. Der in La Rochelle beheimatete Mitbewerber Rivage Location wurde von Dream Yacht Charter übernommen. Damit hat der weltweit größte Vercharterer sein Angebot nicht nur um eines der schönsten franzö sischen Segelreviere erweitert, sondern auch um eine feine Flotte. Im Yachthafen Port des Minimes liegen 27 Monohulls – darunter die RM-Serie von Fora Marine und First Yachten von Beneteau – sowie die zwei Kats Lucia 40 und Lagoon 380. Gebucht werden kann die neue Destination über den deutschen Partner Argos Yachtcharter, z. B. für diesen Sommer eine First 30 ab € 1.228,– oder eine Lagoon 380 ab € 2.730,–. è www.argos-yachtcharter.de Auf Tuchfühlung SEGELSENSOR. Der Sail-Sense von Spinlock ist ein kleiner, leichter Sensor, der auf das Segel befestigt wird, um die äußeren Einflussfaktoren auf das Segel zu messen und zu speichern. Aufgezeichnet werden u. a. UV-Einstrahlung, Einsatzzeit oder einwirkende G-Kräfte. Die Daten können über eine App am Smartphone eingesehen werden und geben Auskunft über den Segelzustand. è www.spinlock.co.uk Der Sail-Sense wird ans Segel genäht und geklebt. So stellte man sich in Europa die Eroberung Amerikas vor: Freudenfeuer der Urbevölkerung für die Konquistadores. Altes aus der Neuen Welt BUCHTIPP. Rund 100 Jahre nach der Entdeckung Amerikas begann der in Lüttich geborene und in Frankfurt ansässig gewordene Künstler Theodor de Bry Kupferstiche zu veröffentlichen, die den Hunger der Europäer nach Bildern aus der Neuen Welt stillen sollten. Inspiriert wurde de Bry von den Reiseberichten der berühmtesten Entdecker Nord- und Südamerikas. Wo Informationen und Bildmaterial fehlten, ließ der Künstler eigene Fantasie spielen. Die neun America- Bände, mit denen de Bry zum wichtigsten Reisebuch-Verleger seiner Zeit aufstieg, sind nun in einem wunderschönen und informativ kommentierten Reprint erschienen, der den Blick, den die Europäer einst auf die geheimnisvolle Welt jenseits des Ozeans hatten, hervorragend illustriert. Michiel van Groesen, Larry E. Tise: „Theodor de Bry: America“, Taschen Verlag, 376 Seiten, € 100,–. è www.taschen.com verlost 1 Exemplar! Teilnahme auf è ocean7.at W E M A K E T H E W O R L D S A I L ! S.A.Y.L. Margarethenweg 35 4020 Linz Dr. Reinhard Dietze Tel.: +43 680 4017885 Email: office@sayl.at TOPPER EUROPE Recht van ter Leede 30a 4143 LR Leerdam The Netherlands Email: info@wwsailing.com Tel.: +31 6 30927222

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