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ocean7 4/2019

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Griechenland: Segelrevier Korfu und umliegende Inseln von Erikousa bis Paxos im Ionischen Meer. Burgund: Vinophile Erfahrungen mit dem Hausboot entlang der Yonne. Exclusive Line: Dufours Flaggschiffe 56 und 63 im Vergleichstest in Kroatien. Galeon 500 Fly: Die neue Motoryacht aus Straszyn, probegefahren in Danzig. Sea Ray: Europas erste SLX 400 Outboard, getestet in Linz. E-Scooter im Trend: Die E-Twow Booster V im Redaktionstest. Ladies only: Skippertrainings mit Hildegard Etz. Kärnten Sail: Jugend-Ausbildung unter einem Dach. Wissenschaftliche Diagnose im Korallenriff: Gesund, krank oder tot?

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xxxxx xxxx Vielfältig und bunt – Steinkorallen aus mehreren Familien bilden dieses gesunde Riff, das von zahlreichen Fischarten und von wirbellosen Tieren besiedelt ist (Madivaru, Malediven, 2011). Diagnose im Korallenriff: Gesund, krank oder tot? Tropische Korallenriffe zählen zu den beliebtesten Urlaubszielen. Und das zu Recht, denn wir finden sie an malerischen Küsten, auf exotischen Inseln und vor traumhaften Stränden ferner Länder. Reiseveranstalter präsentieren sie als farbenprächtige Unterwasser-Landschaften in glasklarem Nass, umgeben von Schwärmen der buntesten Fische. Aber stimmt das auch? Für manche Riffe ja, für andere nicht. Damit stellt sich die Frage: Wie beurteilt man (auch als Laie) eigentlich den Zustand eines Korallenriffs? Text und Fotos Reinhard Kikinger 34 4/2019

Der Deckungsgrad mit lebenden Korallen ist entscheidend für die Riffentwicklung. In diesem Riff dominieren Tischkorallen der Gattung Acropora. Diese Korallen sind raschwüchsige Strukturbildner im Korallenriff, reagieren aber empfindlich auf zu hohe Wassertemperaturen und zählen dann zu den ersten Opfern der Korallenbleiche (Madivaru, Malediven, 2012). Taucherbrille und Flossen genügen, um sich einen ersten Eindruck der Unterwasserwelt zu verschaffen. Die meisten Menschen konzentrieren sich dabei auf Fische. Das ist verständlich, denn die Fische des Korallenriffs sind bunt, oft in Schwärmen und manchmal auch sehr groß. Adlerrochen, Mantas, Haie und große Zackenbarsche sind natürlich Eye-Catcher und werden auf Englisch oft als „flagship-species“ bezeichnet. Ihr Vorhandensein ist ein gutes Zeichen, aber nur ein Hinweis auf ein möglicherweise gesundes Riff. Entscheidender für den Riffzustand sind jedoch andere Parameter. Aber die sind auf den ersten Blick meistens nicht so auffallend wie die spektakulären Fische. STEINKORALLEN, DIE BAUMEISTER DES RIFFS Im Gegensatz zu den umherschwimmenden Fischen und den großen Muscheln, Schnecken und Krebsen sind die wichtigsten Tiere des Korallenriffs festsitzend und nur wenige Millimeter bis Zentimeter groß: die Korallenpolypen. Diese kleinen Tiere bilden Kolo nien, sogenannte Korallen stöcke. Und diese können in ihrer Gesamtheit jene gewaltigen Strukturen aufbauen, die wir Korallenriffe nennen. Das Korallenriff bietet mit seinen unterschiedlichen Licht-, Strömungs-, Nahrungs- und Strukturangeboten den Lebensraum für eine ungeheure Vielfalt an Riffbewohnern. Je artenreicher diese Riffgemeinschaft, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Riff in gutem Zustand befindet. In ökologisch degradierten Riffen, wie sie zum Beispiel nach großen Korallenbleichen auftreten, werden die toten Korallenstöcke erodiert und das vormals artenreiche und hoch struk turierte Riff verwandelt sich in öde Schutthalden. TOT ODER LEBENDIG – DAS IST DIE FRAGE Wer das erste Mal in einem Korallenriff schnorchelt oder taucht, hat bestimmt Schwierigkeiten, tote von lebenden Steinkorallen sofort zu unterscheiden. Dazu kommt, dass es viele Übergangsstadien dieser beiden Zustände gibt. Auch Korallen können krank werden, unter Stress leiden, von Fressfeinden geschädigt werden oder durch Raumkonkurrenz langsam absterben. Wer weiß, wie eine Steinkoralle aufgebaut ist, tut sich leichter, ihren Zustand zu beurteilen. Wie der Name sagt, bauen Steinkorallen ein steinhartes Skelett auf, den Korallenstock. Er besteht aus Aragonit, einer Form von Kalziumkarbonat. Ein dünnes, lebendes Korallengewebe überzieht den Stock, ver- Dieses Foto wurde zwei Jahre nach dem starken El Niño gemacht, der 1998 in weiten Teilen des Indischen Ozeans Korallenriffe schwer geschädigt hat. Zur Regeneration brauchen solche Riffe Zeit. Durch die in immer kürzeren Abständen auftretenden Hitzewellen fehlt jedoch öfter diese Zeit (Kuramathi, Malediven, 2000). 4/2019 35

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