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ocean7 4/2019

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Griechenland: Segelrevier Korfu und umliegende Inseln von Erikousa bis Paxos im Ionischen Meer. Burgund: Vinophile Erfahrungen mit dem Hausboot entlang der Yonne. Exclusive Line: Dufours Flaggschiffe 56 und 63 im Vergleichstest in Kroatien. Galeon 500 Fly: Die neue Motoryacht aus Straszyn, probegefahren in Danzig. Sea Ray: Europas erste SLX 400 Outboard, getestet in Linz. E-Scooter im Trend: Die E-Twow Booster V im Redaktionstest. Ladies only: Skippertrainings mit Hildegard Etz. Kärnten Sail: Jugend-Ausbildung unter einem Dach. Wissenschaftliche Diagnose im Korallenriff: Gesund, krank oder tot?

Teststrecke Must have?

Teststrecke Must have? Redaktions- Test Rock‘n Roller Während man in Deutschland noch diskutiert, gehören sie hierzulande schon zum Straßenbild und flitzen in Kroatien in vielen Marinas herum: hippe E-Scooter, die z. B. den Weg vom Steg zum Hafenkapitän lustig verkürzen. So weit und doch so nah: mit dem E-Twow flott von A nach B in der Marina Punat. In der Marina Frapa näherte sich mir Geronimo Schiedlbauer mit so einem Ding auf Kollisionskurs, suchte aber nur den Kontakt. „Magst testen, das ist das neueste Modell, macht süchtig …“, lachte er – und nach einer ersten skep tischen Minute beschlagnahmte ich den E- Twow Booster V gleich für meinen gesamten beruflichen Frühjahrsmarathon: Werftführung bei Bavaria, Skippertraining bei Blue-2, Me dienbetreuung bei der Pantaenius Alpe Adria Sailing Week, Pressetörn ab Pula. Und Geronimo, E-Twow- Zur Bavaria-Werftführung gerollert. Händler für Kroatien, sollte Recht behalten: Ich fuhr jeden erdenklichen Meter damit. Leider auch Strecken, die durchaus in Gehreichweite gewesen wären. Aber auch Wege, die ich sonst wohl mit dem Auto bestritten hätte. Immerhin schaffen die Top-Modelle 36 km/h (in Österreich natürlich nur die erlaubten 25) und passen in jeden vernünftigen Kofferraum bzw. in die Backskiste. Der höhere Preis gegenüber anderen Marken rechtfertigt sich durch Qualität, Langlebigkeit und Servicenetz in Kroatien. Ja, das rockt. Zur Yacht am Pitter-Steg gerollert. E-Twow S2 Master Booster Plus S Booster V Leistung 450 W 500 W 500 W Top-Speed 25 km/h 36 km/h 36 km/h Max. Reichweite 40 km 35 km 40 km Gewicht 10,9 kg 11,1 kg 11,3 kg Preis ab € 749,– 899,– € 999,– Händler: Geronimo Schiedlbauer, The New Movement d.o.o., Tel. +43 664 884 664 00 è www.e-twow.hr Zum Blue-2-Skippertraining gerollert. Roller von Pantaenius-GF Conny Schifter entführt. FOTOS: UDO REICHMANN (3), MARCUS SCHLICHTING (1), TAHSIN ÖZEN (1) 16 4/2019

Ocean Woman Sehnsucht nach Griechenland „Happy the man, who, before dying, has the good fortune to sail the Agaean Sea.“ Ich kann ihm nur beipflichten, dem sympathischen Alexis Zorbas bzw. seinem Schöpfer Nikos Kazanzakis. Wichtige Korrektur: Happy ist natürlich auch die Frau! Und ich war das ganz gewiss, als ich zu meinem ersten Segel abenteuer nach Griechenland aufbrach. Vor 20 Jahren. Der Skipper damals an Bord ist heute mein Ehemann. Erster Liebesurlaub! Treffen auf Korfu im alten Fischerhafen. Ich direkt aus Wien vom Operettensommer, er tiefgebräunt vom Chartern im Ionischen Meer. Erstmals lag vor mir unsere Risho Maru, eingenistet zwischen bunten Fischerbooten. Sie schien mir riesig. Ich zog meine Schuhe aus und für den Rest des Urlaubs nicht mehr an. Der Törn war paradiesisch. Paxo, Anipaxos, Parga, Preveza, Levkas, Kastos, Kephalonia, und nicht zu vergessen Ithaka, einer der Geburtsorte von Odysseus, oder? Alles unter Spinnaker. Glatte See, blauer Himmel, Eleniko-Kaffee am Morgen, Ouzo am Abend. Segeln, easy und entspannt, erzählte ich wieder zu Hause zwischen erstem und zweitem Akt. Mein Kostüm zwickte etwas um die Taille (Moussaka, Stiffado, calamari fritti?), meine Nase schälte sich und mein, von einer Winsch malträtierter kleiner Zeh, schmerzte im Tanzschuh. FOTO: SHUTTERSTOCK ALEXANDRA SCHÖLER ist Weltumseglerin, Sängerin, Regisseurin, Buchautorin und seit 2010 Ocean Woman. kolumne@ocean7.at FOTO: STEFAN HARING Ein Jahr später rund Peloponnes. Ich war bereit mit Sonnenbrille, Buch und Sonnenhut. Überraschung! Nach zwei Tagen klammerte ich mich abwechselnd an Skipper und Reling, Wind, Wellen, Sturm, Orkan! Mani – zu viel Gegenwind, weiter durch die Nacht, weil Ankerplätze zu unsicher, endlich um drei Uhr Früh ein Hafen. Erleichtert in die Koje plumpsen, am nächsten Morgen Flaute und zum Trocknen an Leinen hängende Oktopusse. Gythio. Ich hatte überlebt. Weiter! Drei Wochen später durch den Kanal von Korinth zurück ins Ionische Meer. Abstecher ins glutheiße Delphi, Golf von Korinth – tausende rote Quallen im Fahrwasser der Risho. Das Schiff blieb danach einige Jahre in Preveza in der Marina und ich bei meinem Skipper. Bis heute. Mit allen Salzwassern gewaschen, dachte ich. Weltumsegelung war noch in weiter Ferne, schon eher war ein Junior-Skipper auszumachen. Mit neun Monaten erstmals am Schiff. Schneidender Wind, weiße Gischt, kurze, steile Wellen. Unbeeindruckt lernte Finn das Stehen am Steuerrad. Typisch griechisch: Zum Trocknen an Leinen hängende Oktopusse im Hafen von Gythio. Und dann das Wrack im Seegras mit Amphoren-Scherben, die kleinen Hafenmolen mit den unbequemen blauen Sesseln ganz am Wasser, die unfertigen, günstigen Marinas, entspannte Griechen, guter Salat, Retsina, die gegen den gleisenden Himmel strahlenden Inseln mit den weißen Häuschen, die knorrigen Olivenbäume, Aristophanes in Epidauros, der Leuchtturm auf Kastos Pistazien auf Egina, Fallböen auf Kythira, Motorrollerfahren auf Paros, zu Fuß auf die Choras im Dodekanes. Den Segen des Popen für eine gute Woche. Der um vier Uhr früh singend aufs Meer hinaus fahrende Fischer auf Kalamos. Griechenland hatte mich gepackt. Natürlich, das ist 20 Jahre her! Und vieles war anders geworden, als wir von unserer Weltreise heimkehrten und das Ionische Meer durchsegelten. Viele Charterschiffe. Mehr Tourismus. Aber immer noch die Griechen. Die Sehnsucht packt uns jedes Jahr. Vielleicht werden die Marinas ja wieder günstiger. Die griechische Musik! Sie verfolgt uns bis in den neunten Wiener Bezirk. In der Taverna Gyros gibt‘s immer wieder Live-Musik-Abende. Der Bouzouki-Spieler sitzt knapp vor unserem Tisch und singt den Blues der Griechen: Rembetiko. Unser Vorspeisenteller vibriert im Takt. Vom Nebentisch erhebt sich ein griechisches Paar und wiegt sich zwischen den Tischen im Tanz. Am Ende des Abends tanzen alle den Sirtaki vor der Bar. Der Koch aus Kreta führt an. Der Chef aus Thessaloniki macht den Schluss, dazwischen Griechen und sehnsüchtige Österreicher. Männer und Frauen. Happy. καληνύχτα! 4/2019 17

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