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ocean7 4-2018

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Feuer & Eis: Nautische Erfahrungen im Revier der Liparischen Inseln. Ein Sommer wie damals: Die italienische Obere Adria boomt, auch unter Yachteignern. Serenissima: Venedig und die grüne Marina Certosa. Code 0: Der Leichtwind-Turbolader zwischen Genua und Spi. Solaris 55: Die Primadonna unter Segel, getestet an der Costa Smeralda. Comitti Venezia 28 Classic: Italienisch für Liebhaber. Zar 85 SL: Das Top-RIB von Formenti am Prüfstand auf der Donau.

Solaris 55 52

Solaris 55 52 4/2018 Die Solaris 55 ist nicht die kleine Schwester der 58. Im Gegenteil – so aus ge prägt und profiliert wie sie daherkommt, hat sie sich gleich einen festen und eigenständigen Platz in der Modellreihe erobert.

State of the Art Die Solaris-Yachten waren auf der Bootsmesse in Düsseldorf der absolute Hingucker: vier dunkelblaue Modelle von 47 bis 58 Fuß ruhten auf einem blauen Farbenmeer aus farbigen Glasstücken. Nach dieser Showtime segelten wir die brandneue 55er ein paar Monate später im Traumrevier vor Porto Rotondo. The show goes on! Text Stefan Detjen | Fotos Solaris Jetzt stehe ich am filigranen Carbonsteuerrad und rausche aus der Bucht. Nach der Landabdeckung durch die Inseln legt der Wind auf 15 Knoten zu. Die Segel stehen wie Messerschneiden knalldicht am Carbonmast, wir wollen dem nachfolgenden Fotoboot eine extreme Schräglage präsentieren. Trotzdem sind die Gäste an Bord in entspannte Gespräche vertieft, alles ganz easy. Die Solaris läuft wie auf Schienen, das Doppelruder macht einen perfekten Job. Im Hafen habe ich mich noch über den extremen Winkel gewundert, mit dem die GFK-Blätter mit Niroschaft vom achterlich sehr breiten Rumpf abstanden. Jetzt ist aber alles klar: Selbst bei diesem Krängungswinkel legt sich die Schönheit elegant auf die Chine und das eingetauchte Lee-Ruder sorgt auch weiterhin für perfekte Steuerkontrolle. In Zahlen ausgedrücktes Hochgefühl: 13,6 Knoten Wind, 9,6 Knoten Bootsspeed. Und das hart am Wind. Jetzt Groß auffieren, etwas abfallen – das sind die Momente, wo auch bei Skeptikern der Begeisterungsfunke überspringt. Ich schaue über das Deck mit dem betont flachen Aufbau und blicke in rundum zufriedene Gesichter. Gewendet wird im Handumdrehen, die Schoten laufen wie die Fallen und Reffleinen unter Deck ins Cockpit und werden in Textiltaschen gesammelt. Das Segelhandling wird über je zwei Winschen auf dem breiten Süllbord abgewickelt, die Großschot läuft über einen Block auf dem Cockpitboden zum Mast und von dort auf beiden Seiten zurück auf die entsprechende Winsch. Wer lieber einen konventionellen Traveller bevorzugt: No problem, für Kundenwünsche hat man bei Solaris immer ein offenes Ohr. Die serienmäßige Selbstwendefock macht mit ihren 106 Prozent das Seglerleben bei den Manövern gemütlich. Eine elektrische Winsch erleichtert das Handling bis in die Komfortzone. Glücklich ist, wer diese Yacht besitzt. An Bord ist der erwachsene Sohn der Eignerfamilie, der mir beim entspannten Halbwindsegeln die Gründe für die Wahl der Solaris erklärt. Da auch in Italien die Segelei hauptsächlich Männersache ist, haben sich Vater und Sohn nach verschiedenen Segelyachten, die jeweils von Kauf zu Kauf immer größer wurden, für die 55er entschieden. Zu zweit lässt sich die Solaris bequem segeln und trotzdem kann man ihr Potential voll entfalten. Regatten wolle man keine gewinnen, aber schnell und komfortabel unterwegs sein, das ja. Als reife und erfahrene Segler wussten sie genau, was sie wollten, und in Solaris fand man eine Werft, wo die Serienyacht schon fast wie eine Customyacht daherkommt. Der stilbewusste Junior verliebte sich auf Anhieb in die markanten Linien von Architekt Javier Soto Acebal und musste seinen Vater nicht lange überzeugen. Der Sinn für Schönheit und Eleganz liegt in der Familie … Aussen hui, innen wow Das gesamte Yachtkonzept ist aufs Wesentliche reduziert, nicht nur für Barfußsegler wie mich wurden alle Stolperfallen und Kanten wo immer möglich eliminiert. Die 55 segelt sich herrlich steif und verwindungslos, die Bauqualität der 4/2018 53

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