Ocean7
Aufrufe
vor 6 Jahren

ocean7 4-2017

  • Text
  • Segelschiff
  • Yacht
  • Hafenkino
  • Paralympics
  • Jugendsegeln
  • Invictus
  • Motorboot
  • Yachtsanierung
  • Island
  • Skipperschein
  • Manaia
  • Weltumsegelung
  • Fahrtensegler
  • Fjords
  • Grindwal
  • Jubilaum
  • Bord
  • Segeln
  • Meeresspiegel
  • Kinder
Space Cowboy: Mit der S380-Segelyacht will Salona mehr Größe zeigen. Das tut sie auch, bleibt aber dennoch ein eleganter Reiter auf hoher See. Unbesiegbar: Testfahrt mit der Motoryacht 370 GT, dem Flaggschiff der italienischen Werft Invictus. Baby an Bord: Törn- und Familienplanung auf Langfahrt schließen einander nicht aus, das beweisen aktuell Jaqueline und Michael Wess. Wie das Meer so spielt: Der mittlere Wasserstand der Ozeane kann sich um wenige Millimeter, aber auch im Meterbereich innerhalb eines Jahrhunderts verändern. Freie Fahrt zu lieben Sorgen: Den Traum von der eigenen (gebrauchten) Yacht erfüllte sich Oliver Heun-Lechner aus Graz. Segel setzen unterm Gletscher: Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der in Kaprun beheimateten Crew-Tauern. Und noch viel mehr Wassersport-Tipps für Kids und Teens.

Schaufenster Operation

Schaufenster Operation Bloody Fjords Text Tahsin Özen | Foto Eliza Muirhead Seit Jahrhunderten treiben die Walfänger auf den dänischen Färöer-Inseln im Sommer wandernde Grindwale in flachem Wasser zusammen, um sie zu töten. Die Färinger behaupten, dass die Menschen ohne das Fleisch dieser Wale verhungern würden, daher dieses barbarische Brauchtum des „Grindadràp” (Grindwaltötung). Heute gibt es jedoch niemanden auf den dänischen Färöern mehr, der verhungern müsste, wenn keine Kleinwale mehr abgeschlachtet werden würden. Der Massenmord von ganzen Walfamilien und das unvorstellbare Leid, das diesen intelligenten Wesen zugefügt wird, sind daher gewissenlos. Trotz EU-Richtlinie, die den Mitgliedsstaaten jegliche Form der vorsätzlichen Störung, des Fangens oder Tötens von Walen verbietet, werden jedes Jahr im dänischen Protektorat der Färöer bis zu 1.000 Grindwale und Delfine auf ihren Wanderrouten gejagt und brutal getötet. Begründung: Die sich selbst verwaltenden Färöer sind zwar ein von Dänemark abhängiges Territorium, aber kein EU-Mitgliedsstaat und daher nicht an EU-Gesetze gebunden … Seit den 1980er-Jahren ist Sea Shepherd führend in seinem Widerstand gegen das brutale Ritual auf den Färöern, konnte hunderte Wale retten und die internationale Aufmerksamkeit auf das sommer - liche Morden lenken. Mit der neuesten Kampagne Operation Bloody Fjords verfolgt Sea Shepherd nun eine neue Strategie: Mit der formellen Unterstützung von 27 Abgeordneten des Europäischen Parlaments hat Sea Shepherd Niederlande erfolgreich eine Klage bei der Europäischen Kommission eingebracht – das Vertragsverletzungsverfahren wegen Unter - stützung des Abschlachtens von Grind- und anderen Walen gegen Dänemark wurde im Mai offiziell eingeläutet. „Es ist verboten, Wale und Delfine in Europa zu töten”, sagte Geert Vons, Direktor von Sea Shepherd Niederlande. „Durch die Unterstützung der Färöer bei der Tötung von Grind- und anderen Walen fördert Dänemark das Abschlachten und kommt seinen EU-Verpflichtungen nicht nach.” Die neue Strategie ist die Antwort auf zunehmende Einschränkungen durch die Färöer-Inseln. „In dem Versuch, die Gräuel des Grindadráp zu vertuschen, verweigern uns die färöischen Behörden die Einreise in ihr Land – doch in der Weise, wie sich das Schlachtfeld verlagert, ändern auch wir unsere Vorgehensweise, denn Sea Shepherd ist präsenter, stärker und entschlossener denn je, das blutige Gemetzel zu stoppen”, sagt Captain Alex Cornelissen, Geschäftsführer von Sea Shepherd Global. „Als Verein zum Schutz des Meeres sind wir auf Spenden und freiwillige Mitarbeiter angewiesen – wir freuen uns über jede Unterstützung”, ergänzt Reinhard Grabler, Obmann Sea Shepherd Österreich. www.seashepherd.at 6 4/2017

Im Visier: der Grindwal, ein Delfin In europäischen Gewässern ist der Grindwal in Küstennähe nur selten zu sehen, an den Faröer-Inseln ziehen jedoch im Sommer große Schulen vorbei. Hier finden sie ihre wichtigste Nahrung im Überfluss: Tintenfische, denen sie bis in 600 Metern Tiefe nachstellen können. Die Kommunikation in der Gruppe sowie die Echoorientierung erfolgt über ein umfangreiches Tonrepertoire mit Pfiffen. Die Weibchen sind mit sechs bis zehn Jahren geschlechtsreif, die Männchen erst im doppelten Alter. Das Weibchen kümmert sich durchschnittlich vier Jahre lang um den Nachwuchs, der im Sommer geboren wird. Ihr größter Feind: der Mensch als Jäger und Verschmutzer der Meere. Ironie des Schicksals: 2008 berichtete das Wissenschaftsmagazin New Scientist, dass die Gesundheitsbehörde der Färöer dazu aufgerufen hat, kein Fleisch von Grindwalen mehr zu essen, da es aufgrund der hohen Konzentration an Giftstoffen nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet ist … 4/2017 7

Erfolgreich kopiert!

Ocean7 Magazin

Blog

© 2017 by Ocean 7, Satz- und Druck-Team GmbH - Impressum und Privacy