Saisonstart Wasser-Fest! Sie zählen schon die Tage, bis Ihr Boot wieder zu Wasser gelassen werden kann? Doch für einen reibungslosen Saisonstart sollte einiges an Pflege und Inspektion an Bord nicht zu kurz kommen. Hier einige nützliche Tipps, damit Sie Ihr Boot noch gut auf die nächste Saison vorbereiten können. Raus aus dem Wasser, rein in das Wasser. Schön, wenn es so einfach wäre. „Unsere Schadenstatistik belegt jedoch, dass beim Auswintern böse Überraschungen auf den Eigner warten können“, erklärt Barbara Schiesser von Pantaenius Österreich. „Mindestens 15 Prozent der bei uns registrierten Schäden, das sind in Summe etwa 1.000 pro Jahr, lassen sich auf mangelnde Pflege und Wartung zurückführen. Die Dunkelziffer dürfte etwas höher liegen. Den Saisonstart vernünftig zu vermeiden planen und Dieselpest vorzubereiten, halten wir deshalb für extrem wichtig.“ Leere oder defekte Batterien LEERE ODER DEFEKTE BATTERIEN Damit die Probefahrt im Frühjahr nicht aufgrund von Strommangel ins Wasser fällt, wollen Bordbatterien ordnungsgemäß 52 3/2023
gelagert werden. Gängige Blei-Batterien sollten nicht einfach aufgeladen werden und angeschlossen an Bord verbleiben, sondern mindestens abgeklemmt werden. Somit wird eine langsame Entladung durch unbekannte Verbraucher vermieden, die die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigt oder sie sogar zerstören kann. Hierzu immer zunächst den Minuspol abklemmen. Für die Lagerung eignen sich kühle, jedoch unbedingt trockene Keller- oder La - gerräume ohne größere Temperaturschwankungen. Frost sollte unbedingt vermieden werden. Sogenannte Erhaltungsladungen verlängern die Lebensdauer der Batterie und sorgen dafür, dass die angegebene Ladekapazität möglichst lange erhalten bleibt. Hierzu die Batterie einfach alle 2–3 Monate sowie kurz vor dem Wiedereinbau an Bord vollständig aufladen. Grundsätzlich ist die Entladung unter 50 Prozent für alle Blei-Batte rien schädlich und sollte unbedingt vermieden werden. Auch Lithium-Batterien sollten mit dem Minuspol zuerst abgeklemmt und an einem kühlen, jedoch frost freien und trockenen Ort gelagert werden. Ein dauerhafter Anschluss an ein Ladegerät ist unbedingt zu vermeiden, da die dabei stattfindenden Ladezyklen im oberen Kapazitätsbereich genau wie ein vollständiger Ladezyklus die Lebensdauer der Batterie verkürzen. Anders als Blei-Batte rien werden Lithium-Batterien zum Überwintern jedoch nicht vollständig ge laden. Die FOTO: SHCH/SHUTTERSTOCK.COM Herstellerempfehlungen schwanken zwischen etwa einem und zwei Dritteln der Ladekapazität. Tipp von Barbara Schiesser: Bei der Kontrolle der Batterie im Frühjahr immer auch den Sitz der Pol - klemmen sowie mögliche Korrosionsstellen prüfen. Wurde im Winter am Boot gebastelt, sollte zudem ein ausgeruhter Blick die Verkabelung begutachten. Sind neue elektrische Geräte sachgemäß installiert und Kabelquerschnitte ausreichend dimensioniert? Hier liegt die Brandgefahr! DIESELPEST VERMEIDEN Im Winterlager kann unter Umständen das Risiko steigen, dass das Kraftstoffsystem von der sogenannten Dieselpest befallen wird. Es handelt sich dabei um Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen im Wasser, das sich leicht im Dieseltank sammeln kann – entweder als Kondenswasser in einem nur teilweise gefüllten Tank oder im Fall von Biodiesel in Form kleinster Tröpfchen im Kraftstoff selbst. Der aus geschiedene Bioschlamm der Mikroorganismen kann Kraftstofffilter, Einspritzdüsen und andere Bauteile verstopfen, was das Risiko eines Motorausfalls birgt. Darum sind zwei wichtige Vorkehrungen am besten schon vor dem Einwintern zu treffen: Erstens sollte der Tank vor dem Einlagern möglichst komplett gefüllt werden, wenn die Lagerordnung dies zulässt. Und zweitens sollte diese letzte komplette Tankfüllung Achtung Rigg! Dieselpest vermeiden Der langsame Verfall: Korrosion durch fehlende Anoden Laufen die Fallen klar? Lösen sich irgendwo Drähte? Sind alle Bolzen mit Splinten ge sichert und sind die Wantenspanner schadenfrei? Für Segler gehört zum Saisonstart immer auch eine Sichtprüfung des Riggs. Das klappt am besten bei liegendem Mast. Auch wer sein Boot im Freilager überwintern lässt, ist gut beraten, den Mast zum Saisonende legen zu lassen, denn das erleichtert nicht nur die Prüfung, sondern reduziert auch deutlich die Belastungen für das Material. Wenn Verschleißerscheinungen, Korrosion oder Risse festgestellt werden, sollte ein Rigger hinzu gezogen werden. Ohnehin ist es sinnvoll, einen Fachmann in regelmäßigen Abständen mit einem Rigg-Check zu beauftragen. Leere oder defekte Batterien Wassereinbruch an Borddurchlässen 3/2023 53
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