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ocean7 3/2023

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Rund Island – ein Törn bis zum Rande des Polarkreises. Pelješac – die Küste der kroatischen Halbinsel ist reich an vinophilen Schätzen und Austern. Refit – nicht nur klassische Holzboote sind bei Bootbau Recht in Tribuswinkel gut aufgehoben. Der Weg zum Profi-Skipper – welche österreichischen Patente und Ausbildungsmöglichkeiten es gibt. Elan E6 – die derzeit schnellste und leichteste 47-Fuß-Serienyacht auf dem Markt soll sie sein. De Antonio D50 – die Newcomer-Werft aus Barcelona hat die Außenborder des Weekenders innen gut versteckt. Haie im Dienste der Wissenschaft – wie Tigerhaie die Vermessung von Seegraswiesen ermöglichen. Wasser-Fest – Tipps und Tricks für die sichere Wasserung der Yacht zum Saisonstart.

Boten der Meere Die

Boten der Meere Die Bahamas. Diese Inselgruppe südöstlich der Vereinigten Staaten zählt mehr als 700 Inseln, von denen nur wenige bewohnt sind. Ihr Name leitet sich von der Benennung durch spanische Seefahrer ab, die diese Gewässer „Baja Mar“ nannten, ein „flaches Meer“, was die Topographie dieser Meeresregion sehr gut beschreibt. Im Lauf der Zeit entstand der gegenwärtige Name „Bahamas“ aus der ursprünglichen Bezeichnung. Sandbänke, die perfekte Voraussetzungen für den Aufwuchs von Seegräsern bieten. Es war daher schon lange bekannt, dass es hier große Bestände von Seegras gibt. Aber deren genaue räumliche Ausdehnung war unerforscht, da es sich um ein sehr großes Gebiet handelt. Auch Satelliten schaffen es nicht, Seegraswiesen verlässlich zu kartieren, da sie schwer von Algenbeständen zu unterscheiden sind und durch Sedimentation auch fälschlicherweise als Sandflächen interpretiert werden können. Die Videos der Hai-Kameras zeigten, dass sich die Haie über weite Flächen dichter Seegraswiesen bewegten. Nach Auswertung aller Daten, die auch das Monitoring vorhergehender Tauchgänge und Interpretationen von Satellitenbildern umfassten, stellte sich heraus, dass die Bahamas über das weltweit größte Seegras-Ökosystem verfügen, dessen Ausdehnung etwa 92.000 km 2 beträgt. LEICHTER GESAGT ALS GETAN Wie stattet man einen Raubfisch von drei Meter Länge mit einer Kamera aus? Wie kann man seine Wanderungen und Positionen feststellen? Wie kommt man an die aufgezeichneten Daten heran? 15 Tigerhaie wurden mit Leine und Kreishaken gefangen und an der Tigerhai über Phytalbestand. Algen und Seegräser finden auf den flachen Sandbänken im lichtdurchfluteten Wasser der Bahamas beste Lebensbedingungen. Ein Grund, warum auch für Spitzenprädatoren wie Tigerhaie dieser Lebensraum interessant ist, sind Meeresschildkröten. Diese Weidegänger stehen auf dem Speisezettel der Tigerhaie. Seite des Forschungsbootes gesichert. Dort wurden Geschlecht und die morphometrischen Daten erhoben sowie Blutproben genommen. Eine Capture-Recapture-Marke wurde an der Basis der Rückenflosse angebracht. Einige der Haie wurden mit einem akustischen Sender versehen, der den Aufenthaltsort der Tiere verriet. An einigen Haien wurden Popoff-Satellitentags angebracht, die Schwimmtiefe und Wassertemperatur maßen, nach ihrer Ablösung zur Wasseroberfläche aufstiegen und Die Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, wird bis zu 140 cm lang und bis zu 200 kg schwer. Sie ernährt sich hauptsächlich von Seegräsern und Algen. Ihr alter Name Suppenschildkröte weist auf ihre kulinarische Verwendung hin. Diese Tiere können lange ohne Nahrung überleben und dienten früher als lebender Schiffsproviant. Ende des 19. Jh. war diese Art durch Bejagung am Rand des Aussterbens, wozu auch die Haute Cuisine mit der international gefragten Schildkrötensuppe beitrug. Seit 1988 steht die große Schildkröte durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unter Schutz und die Bestände erholen sich. Davon profitieren auch Tigerhaie, da Meeresschildkröten Teil ihrer Nahrung sind. die Daten an Argos-Satelliten übermittelten. Auch diese Daten wurden zur Kalkulation der Aufenthaltsorte der Haie genützt. DIE KAMERA Das Kernstück zur Erfassung der Ökosystem-Typen, die von den Haien durchschwommen wurden, waren die Kameras. Die kleinen Camcorder, verpackt in auftriebsfähigem Material, wurden an den Rückenflossen der Haie befestigt und so positioniert, dass die Optik nach vorne gerichtet war. „ Durch zwei kleine Bohrlöcher in der Rückenflosse wurden zwei biologisch abbaubare Kabelbinder gezogen, um die Kamera zu fix ieren.“ 48 3/2023

Track length (m) 2.000 3.000 4.000 5.000 27 26 FOTO: C. MITTERMEIER, A. GALLAGHER, TIGER SHARK STUDY, KAUST.EDU.SA, GALEOCERDO CUVIER (1), SHUTTERSTOCK.COM – BLUEORANGE STUDIO (1), NICOLASVOISIN44(1), SERGEY NOVIKOV(1) Seegras-Monitoring auf den Bahamas. Linke Seite: dichter Bestand des Seegrases Thalassia testudinum und Vermessung einer Erosionskante mit freiliegendem Rhizom. Rechte Seite: Tigerhai über Seegrasbestand von Syringodium filiforme und Aufnahme einer am Tigerhai montierten Kamera. Markierter Tigerhai. Daten über Wassertemperatur und Schwimmtiefen werden über Satellit übertragen, nachdem sich die Sensoren vom Hai gelöst haben und zur Wasseroberfläche aufgestiegen sind. Eine Stachelmakrele ist nahe der Schwanzwurzel zu sehen. Die raue Haut der Haie ist bei Stachelmakrelen beliebt, um sich daran zu reiben. Durch zwei kleine Bohrlöcher in der Rückenflosse wurden zwei biologisch abbaubare Kabelbinder gezogen, um die Kamera zu fix ieren. Damit sie nach einiger Zeit vom Tier wieder freikam, wurde ein Zeitauslöser zwischen Kamera und Kabelbinder angebracht, der durch Korrosion nach etwa 24 Stunden die Verbindung löste. Das Kameragehäuse stieg durch seinen Auftrieb an die Wasseroberfläche. Um dort auch gefunden werden zu können, war jedes dieser Pakete mit Antennen versehen, sodass die driftenden Kameras entweder über Satelliten oder über UKW-Funk geortet werden konnten. Latitude –79 –78 –77 –76 –75 –74 Longitude Longitude Tag ID Bahama Banks und Tigerhaie. Oben: Startpositionen der mit Kameras ausgestatten Haie. Unten: Satellitengestützte Auswertung der Routen, die von den markierten Haien geschwommen wurden. 25 24 23 22 Latitude 181740 181741 181742 181743 181744 n979 n981 n988

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