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ocean7 3/2023

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Rund Island – ein Törn bis zum Rande des Polarkreises. Pelješac – die Küste der kroatischen Halbinsel ist reich an vinophilen Schätzen und Austern. Refit – nicht nur klassische Holzboote sind bei Bootbau Recht in Tribuswinkel gut aufgehoben. Der Weg zum Profi-Skipper – welche österreichischen Patente und Ausbildungsmöglichkeiten es gibt. Elan E6 – die derzeit schnellste und leichteste 47-Fuß-Serienyacht auf dem Markt soll sie sein. De Antonio D50 – die Newcomer-Werft aus Barcelona hat die Außenborder des Weekenders innen gut versteckt. Haie im Dienste der Wissenschaft – wie Tigerhaie die Vermessung von Seegraswiesen ermöglichen. Wasser-Fest – Tipps und Tricks für die sichere Wasserung der Yacht zum Saisonstart.

Langfahrt Stapellauf der

Langfahrt Stapellauf der Dream Hunter. Argentinien: Puerto Madero, beliebtes Hafenviertel in Buenos Aires. Mexiko: Blick von der gläsernen Aussichtsplattform am Mirador Del Faro auf die Skyline von Mazatlán. Im Panamakanal. Muschelernte-Fest auf Fidschi. ich einen Einheimischen, einen Deutsch-Brasilianer, der so empört über dieses betrügerische Verhalten war, dass er alle legalen Papiere in meinem Namen unterzeichnete. Ich fand einen geeigneten Platz am Fluss, mietete dort ein Haus und stellte die Arbeiter wieder ein. Inzwischen sprach ich genug Portugiesisch, um eine Bootswerft zu leiten. Das aber war nie meine Absicht gewesen. Im Gegenteil – ich hatte vor, das Leben in Brasilien zu genießen, Samba tanzen zu lernen und viel Zeit am Copacabana- Strand zu verbringen. Tatsächlich aber arbeitete ich über zwei Jahre lang mindestens zwölf Stunden pro Tag sechs Mal die Woche. Das hat sich allerdings bezahlt gemacht, denn seitdem kenne ich jeden Quadratzentimeter meiner Dream Hunter ganz genau. FLUCHT NACH ARGENTINIEN Wegen der Unterbrechung der Produktion verpasste ich dann doch die zwei-Jahres-Frist für die steuerfreie Ausfuhr der importierten Materialien, auch wurden meine Anträge auf Verlängerung bei den Behörden abgelehnt. Ich beschloss, im Schutz der Dunkelheit abzusegeln, also zu einem Zeitpunkt, an dem der Hafenkapitän tief schlafen sollte. Da das Schiff noch nicht zum Einhandsegeln bereit war, benötigte ich zwei Crewmitglieder für diese Nacht-und-Nebel-Aktion. Meine Segelfreunde trauten sich nicht, aber zwei Jagdfreunde stiegen ein. Durch einen Zufall – die Exportabteilung der Regierung hatte auf ein neues Computersystem umgestellt – druckte ein Angestellter die erforderlichen Ausfuhrdokumente aus. Unnötig zu sagen, dass ich jetzt in Eile war, den Papierkram zu erledigen, ehe der Zoll auf diesen Irrtum aufmerksam wurde. Da das nächste Ausland Argentinien war, segelten wir, ein US-Amerikaner, ein Brasilianer und ich, flott nach Buenos Aires. QUER DURCH DIE WELT Mitten in der Nacht hatten wir einen Sturm, der die Windgeschwindigkeit in Minuten von 20 auf 60 Knoten hochschnellen ließ. Das Ablaufen vor dem Umwetter nahm un sere ganze Konzentration in Anspruch – wir wechselten uns beim Steuern alle 30 Minuten ab. Als der Sturm nachließ, brachten wir den Fallschirmanker aus und schliefen für einen ganzen Tag. Nach einem Monat Aufenthalt in Buenos Aires segelten wir wieder nach Brasilien zurück und in Joinville konzentrierte ich mich darauf, die restlichen Arbeiten zu erledigen. Ich wollte meinen 46-Fuß- Katamaran Dream Hunter aufrüsten, um ihn einhand segeln zu können. Ein weiterer Grund dafür war damals auch, dass nach geltendem Seerecht ein Besatzungsmitglied am Ende des Törns das Recht hatte, vom Kapitän die Zahlung einer Überfahrt oder eines Fluges ins Heimatland zu verlangen. Danach segelte ich in die Karibik, blieb fünf Jahre dort, durchquerte den Panamakanal und segelte nach Mazatlán. Nach drei Jahren wollte ich die trüben Gewässer der mexikanischen Westküste verlassen und das noch weitestgehend unberührte blaue Wasser von Französisch- Polynesien erkunden. Nach drei Wochen auf dem Pazifik traf ich wohlbehalten, wenn auch sehr müde auf den Marquesas-Inseln ein. Ein Maximum von durchgehend 20 Minuten Schlaf war die Regel auf dieser Fahrt gewesen. Die Strapazen der Über- „ Ich beschloss, im Schutz der Dunkelheit abzusegeln, also zu einem Zeitpunkt, an dem der Hafenkapitän tief schlafen sollte.“ FOTO: SHUTTERSTOCK.COM – HENRIK DOLLE (1), ESKYSTUDIO(1), MARRIEDWANDERLUST(1) 32 3/2023

Dream Hunter unter Segeln im Südchine - sischen Meer. fahrt wurden mit der Schönheit der Marquesas, Tuamotus und Bora Boras weit mehr als nur wettgemacht. Sechs Monate später segelte ich nach Tonga und Fidschi, wo ich fünf Jahre verweilte, unterbrochen durch Fahrten nach Vanuatu, Australien und Neukaledonien. Ein Militärputsch in Fidschi mit neuen Visabeschränkungen zwang mich letztlich, Ausschau nach freundlicheren Gefilden zu halten. Ein australischer Segelfreund erzählte über die wirklich großzügigen Einwanderungsbestimmungen auf den Philippinen – und ich segelte sofort los. AHOI IN DER TAMBOBO BAY Die Fahrt dorthin verlief ereignislos, bis mich in der Straße von Surigao in tiefster Nacht während eines plötzlichen Sturmes ein Frachter beinahe kielunter genommen hätte. Ein Segelmanöver wäre vergebens gewesen, die beiden Dieselmotoren sprangen jedoch sofort an, sodass ich am Teller drehend eine schnelle 90-Grad-Wende direkt unter dem Bug des Frachters fahren konnte. Als ich in die Tambobo Bay einlief und dort den Anker warf, war ich zwar ziemlich am Ende meiner Kräfte, aber glücklich, am Leben zu sein. Kurze Zeit darauf sah ich die Taboo III auf einen Sandstrand zulaufen. Ich fuhr hinüber und stellte mich Wolfgang vor, der mich durch seine Bücher dazu inspiriert hatte, einen Katamaran zu bauen und um die Welt zu segeln. Seitdem sind wir Freunde.

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