Ocean Woman Safety-Check – oder wer hat die Schokolade gegessen? Die Segelsaison geht los! Zuerst Boatshow Tulln, dann Auswintern zu Ostern, dann Segeln, dann Einwintern. Das sind die wahren Jahreszeiten der SeglerInnen! In Tulln war eigentlich alles wie immer. Lang vermisste Gesichter, wunderschöner - Stand, mittelmäßiges Kaffee-Angebot, stickige Hallen. Also schnappte ich immer wieder zwischendurch Luft. Und siehe da, ich blieb bei der Vorführung der Sicherheitsfackeln hängen. Glühendes Rot, viel Rauch, viele Zuschauer. Ich stand neben den Toiletten (ganz neu!) und beobachtete die Outdoor-Vorführung für Sicherheitsmaßnahmen an Bord. Der Sicherheitsbeauftragte lächelte, während er eine Fackel nach der anderen zündete. Die Zuschauer applaudierten, die Kinder bekamen große Augen. Wie wäre das denn im Ernstfall? Applaus gäb es sicher keinen. Auf unserem Weltumsegelungs- Schiff wird und wurde Sicherheit natürlich großgeschrieben. Satellitentelefon und Epirb sind selbstverständlich, die Rettungsinsel auf einem Holzkatamaran vielleicht nicht unbedingt nötig, andererseits: wenn’s brennt? Trotz fehlender Schräglage hatten wir auf den großen Überfahrten Lifebelts und Sicherheitsgurte. Ungeschriebenes Gesetz an Bord: kein Pieseln über die Reling – egal ob auf Fahrt oder nicht. Segelmanöver in der Nacht immer zu zweit – ich würde kein Auge zukriegen in den Nachtfahrten, würde mein Skipper das nicht einhalten. Mit Kind an Bord war auch immer klar, dass gesagt wurde, wo man sich an Bord aufhält. Lange meldete sich Segelkind Finn ab, wenn er die Toilette aufsuchte – so auch in der Wiener Wohnung! SCHUSS IN DEN HOLZSTADEL Natürlich übten auch wir mit Notraketen zu schießen, bevor es auf große Fahrt ging. Ich erinnere mich noch gut an die bitterkalte, verschneite Nacht in Tirol im Haus meiner Schwiegereltern. Wir hatten abgelaufene Raketen samt Signalpistole für die Silvesternacht mitgenommen. Ich zielte in die Luft und durch den leichten Rückstoß erschrak ich derart, dass ich wenige Meter vor mir in einen Holzstadel schoss. Die Rakete glühte ca. drei Sekunden – nicht lange genug, um von einem Tanker gesehen zu werden, schoss es mir durch den Kopf. Aber kurz genug, um nicht die Feuerwehr rufen zu müssen. Also Üben kann nicht schaden. Apropos Feuer. Einmal, noch vor der Reise, platzte das Einlassventil des Petroleum-Ofens und eine Stichflamme setzte den Herd in Brand. Feuerlöscher und Feuerdecke waren sofort zur Hand, weil perfekt platziert, der Schaden war überschaubar. Der Schaum des Feuerlöschers war allerdings bis in die kleinsten Ritzen in der Kombüse verteilt. Heute koche ich auf dem Gasherd, die Gasflasche ist an Deck in einer Kiste verstaut. Das Aufund Zudrehen des Gashahns vor und nach dem Kochen ist so selbstverständlich wie der Abwasch. Das Signalhorn und unser schönes Conch-Schneckenhorn aus der Südsee finden oft Verwendung – zurzeit vor allem in Kroatien im Falle von „autopilotierten“ Yachten, deren Skipper unter Deck dösen. Ohnmachtssichere Rettungswesten, Bergeschlaufe mit schwimmfähigem Tau, Baywatch-Boje inklusive rotem Badeanzug, die Sicherheitsliste ist lang und lässt sich gut im Internet recherchieren, aber eines möchte ich noch erwähnen. Unsere Notfallbox! Ein wasserdichter Kanister, der im Fall der Fälle auf die Rettungsinsel mitzunehmen ist! Notraketen, Handfackeln, Kompass, GPS (mit Batteriebetrieb), Medikamente, Vitamintabletten, wasserdichte Taschenlampe, Angelzeug, kleiner Trinkwasseraufbereiter (geschätzte drei Tropfen Wasser mit Plastikgeschmack pro Stunde), Taschenmesser, Handfunkgerät mit Batteriebetrieb und natürlich Schokolade! Als wir in Neuseeland besagte Notfallbox warteten, öffnete ich den Schraubdeckel und traute meinen Augen nicht: Alles war da, nur nicht die Essensnotration – ein paar ranzige Erdnüsse ausgenommen. Hatte der Skipper doch tatsächlich während einer harten Nachtwache sämtliche Schokolade und Müsliriegel verputzt! Da hätten wir ganz schön gestaunt in der Rettungsinsel, nicht wahr, mein Captain? FOTO: H. SKRACH ALEXANDRA SCHÖLER ist Weltumseglerin, Sängerin, Regisseurin, Buchautorin und seit 2010 Ocean Woman. kolumne@ocean7.at Auch das Abfeuern von Notsignalen will geübt sein. 16 3/2023
REVIER Tipps, Trends & Neuheiten FOTO: ALEN SACIPI Süße Klänge REVIERTIPP. Ab der Marina Kastela in Split bietet Trend, Travel & Yachting nicht nur sehr interessante Charteryachten (wie z. B. einen Lucia- Kat oder einen Neel-Trimaran) an, sondern hat auch tolle Ankertipps parat – z. B. die Badebucht Przina auf der Insel Korčula, die als „Nachtigallbucht“ bekannt ist, da sich diese Vögel hier bis Juni am Abend einen Singwettstreit liefern. Sollte es wetterbedingt ungemütlich werden, kann man sich in die Bucht von Lovište verholen. Konoba- Tipp: Rato’s Grill auf der Insel Šćedro. Angebote für Juni/Juli: Katamaran Lucia 40 ab € 4.800,–, Trimaran Neel 47 ab € 5.670,– oder eine Jeanneau Sun Odyssey 419 ab 2.650,–. è www.trend-travel-yachting.com Man segle mit einem Neel Trimaran von Trend Travel & Yachting z. B. zu Rato’s Grill. FOTO: RESTAURANT UVALA VELI DOLAC Vinophil segeln ADRIA & WEIN. All jenen, die an den Ufern der kroatischen Weinanbaugebiete entlangschippern, bietet Pitter Yachtcharter mit seinen Charterbasen in Trogir und Split zwei ideale Ausgangshäfen. Neben guten Winzern gibt es hier besonders schöne Buchten und Sandstrände, die, wenn man mit der Familie unterwegs ist, für viel Abwechslung sorgen. Die Buchten um Kor čula z. B. bieten allesamt eine kleinefeine Infrastruktur. Auch das gegenüber auf der Halbinsel Pelješac liegende Orebić ist bei Yachties sehr beliebt. Ein Taxiboot und eine Fähre fahren von hier regelmäßig in die prächtige Altstadt von Korčula. Angebote: 1 Woche Charter Fountaine Pajot Astrea 42 im Mai ab € 2.532,– oder 1 Woche Dufour 430 im Juni ab € 3.217,–. è www.pitter-yachting.com Ab Trogir ab in den Süden. FOTO: XBRCHX/SHUTTERSTOCK.COM FOTOS: NÖ WERBUNG/MICHAEL REIDINGER Liegeplatzbuchung & Revierführer Mit Bestpreisgarantie online buchen Übers Wasser zum Floh. Per Boot ins Wirtshaus FLUSSTRANSFER. Der Floh in Langenlebarn ist eines der anerkannt besten Wirtshäuser im Wiener Umland. Von April bis Oktober bietet Vienna Boat Charter stimmungsvolle Boot-Transfers für bis zu zehn Personen von Wien zum Wirtshaus an, das über einen eigenen Steg an der Donau verfügt. Man kann eine oder beide Strecken nautisch nobilitieren, die Rückfahrt vom Floh nach Wien ist auch mit dem Zug oder Taxi möglich. è www.derfloh.at/boottransfer Liegeplätze Tickets für Nationalparks App gratis my-Sea.com
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