Gut gerüstet „ Rettungswesten erhalten vom Hersteller eine Lebensdauerangabe von 10 Jahren, regelmäßige Wartung vorausgesetzt.“ Sollte die Weste über einen Life belt verfügen, muss dieser nach DIN EN ISO 12401 zertifiziert sein. Ein entsprechender Hinweis findet sich dann auf dem Gurt. Verfügt die Rettungsweste zwar über einen D-Ring, jedoch nicht über den Nachweis der Zertifizierung, ist der D-Ring unter keinen Umständen zum Einpicken an Bord zu verwenden, da davon ausgegangen werden muss, dass er der Belastung durch das Körpergewicht einer Person nicht standhält. Sind zwei D-Ringe vorhanden, müssen in jedem Fall sicherheitshalber beide zusammen genutzt werden. Natürlich muss auch das andere Ende der Lifeline oder Sorgleine stets an einer sicheren und festen Stelle an Bord eingepickt sein. Dazu eignen sich spezielle Ösen an Bord, die Haltegriffe an der Steuersäule oder an Deck, spezielle Strecktaue oder Wanten und Stage. Relingsdrähte eignen sich keinesfalls, da hier die große Gefahr besteht, beim Überbordgehen gegen die Außenhaut zu schlagen. Fallen, Schoten oder Steuerrad sind logischerweise aufgrund ihrer Beweglichkeit auszuschließen. WARTUNG VON AUTOMATIKWESTEN Rettungswesten erhalten vom Hersteller eine Lebensdauerangabe von zehn Jahren. Darüber hinaus droht eine Materialermüdung der kunststoffbeschichteten Gewebe und Formteile, die im Zweifel Leben retten müssen. Diese Frist setzt jedoch verpflichtend eine regelmäßige Wartung im Abstand von jeweils maximal zwei Jahren voraus. Mitgliedsfirmen stellen Service-Plaketten aus, die Monat und Jahr der nächsten fälligen Wartung dokumentieren und nicht nur zufällig an eine TÜV Plakette erinnern. Ab dem zehnten Jahr ist für Rettungswesten nur noch eine jährliche Verlängerung der Service- Plakette zulässig. Ist die Weste 14 Jahre alt, gibt es offiziell die letzte Wartung – danach hat sie ausgedient. Diese Wartungstermine nach Ablauf der Zehnjahresfrist können jedoch nur noch vom Hersteller selbst und von keinen Fremdfirmen mehr übernommen werden. Achtung: Der Auslösemechanismus einer Automatikweste wird von einer beim Kontakt mit Feuchtigkeit zerfallenden Tablette gesteuert. Hohe Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum kann dieser Tablette zusetzen. Langzeitsegler sollten daher auch in wartungsfreien Jahren mindestens einmal die Tablette überprüfen, Austauschtabletten sind für wenig Geld im Fachhandel erhältlich. Problematisch kann auch das Trocknen einer nass gewordenen Rettungsweste in der Sonne sein. Hierdurch kann die Tablette schrumpfen oder brüchig werden. Die korrekte Packweise bei einer aufblasbaren Rettungsweste ist von essenzieller Bedeutung für das ordnungsgemäße Auslösen im Notfall. Wenn eine unfreiwillig ausgelöste Rettungsweste also wieder klargemacht werden soll, bietet die Bedienungsanleitung detaillierte Hinweise. Bei Unsicherheit wende man sich an seinen Fachhändler, der die Weste gegen geringe Gebühr für Materialkosten klarmacht. SCHWIMMT DIE NOCH ODER KANN DIE WEG? Re- und Upcycling ist ein Thema, dem sich erfreulicherweise viele Menschen auf dem Wasser verpflichtet fühlen. Einige Hersteller bieten die Möglichkeit, Schutzhülle und Schwimm körper separat voneinander zu kaufen bzw. zu ersetzen. Das schont Ressourcen und spart am Ende des Tages sogar den einen oder anderen Euro. Checkliste zum Rettungswesteneinkauf · Geplanter Einsatz: 100/150/275 Newton · Feststoff oder aufblasbar · Benötigte Passform und Bewegungsfreiheit · Möglichkeit zur Befestigung von Schrittgurt und Lifeline · Möglichkeit zur Integration von Seenotsendern Weitere nützliche Informationen rund um das Thema Sicherheit an Bord auf der Pantaenius-Homepage: è www.pantaenius.com/at-de 58 3/2022
Höchstseeyacht SEGELYACHTEN Tipps, Trends & Neuheiten NEUES FLAGGSCHIFF I. Mit der Ocea nis Yacht 60 stellt Beneteau beim Cannes Yachting Festival im September sein neues Blauwasser- Flaggschiff vor. Die neue Hochseeyacht ersetzt die Oceanis 62, soll aber trotz der fehlenden 70 cm Außenlänge dieselben Innenraummaße haben. Das Außendesign ist dem der Oceanis Yacht 54 sehr ähnlich, einschließlich des standardmäßigen Großschotbogens, des niedrigen Freibords und des flachen Kajütdachs. Die Werft konzentriert sich auf ein Layout mit drei Kabinen und drei Badezimmern, bietet diese aber in zwei Ausführungen an: Nussbaum (Standard) und helle Eiche (Option). è www.masteryachting.com Auf großem Fuß mit der Oceanis Yacht 60. Chefkat NEUES FLAGGSCHIFF II. Die Luxus- Katamaran-Werft Privilège rundet mit der Signature 650 seine luxuriöse Modellreihe nach oben hin ab. Das neue Flaggschiff ersetzt die Serie 640 und wartet mit einem neuen Deckdesign und Interieur auf. So wurde z. B. das Cockpit tiefer und auf eine Stufe mit dem Salon gelegt, die Flybridge vergrößert und das Rigg mit einem 50 cm höheren Mast und einem 30 cm längeren Baum versehen. Erhältlich ist der 19,50 m lange Luxuskat mit vier oder fünf Kabinen mit jeweils separater Nasszelle. è www.hanseyachtsag.com/privilege/ Mit 19,5 m die größte Signature.
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