Glück und Unglück Pleiten, Pech 36 3/2022 Unser Mittelmeer-Experte Markus Silbergasser, geb. 1969 in St. Johann im Pongau, ist leidenschaftlicher Fahrtensegler und Segelblogger mit über 40.000 Seemeilen Erfahrung im Kielwasser.
und Ratten Blitzschlag, davonschwebendes Leichtwindsegel, unerwünschte Bordtiere etc.: Wer eine Segelyacht besitzt, kann nicht nur von schönen Naturerlebnissen und Segelabenteuern, sondern auch von kleineren und größeren Malheurs erzählen. Unser Mittelmeer-Experte Markus Silbergasser berichtet, was ihm auf den letzten 10.000 Seemeilen auf seiner Yacht passiert ist und was man aus den Missgeschicken lernen kann. Fotos MARKUS SILBERGASSER, MONIKA HIERATH UND ROBIN OLU Mittlerweile besitzen meine Lebenspartnerin Monika und ich unsere Segelyacht Nambawan seit zehn Jahren, und in der Zeit haben wir mit ihr gut 30.000 Seemeilen im Mittelmeer zurückgelegt. Zu Beginn vorwiegend in der Adria und im Ionischen Meer, danach aber auch viele Meilen weiter östlich bis in die Ägäis oder westlich bis zum Alborán-Meer. Auch wenn die schönen Erlebnisse bei Weitem überwiegen, sorgt der Besitz eines Boots auch für Situationen, die mich not amused zurückgelassen haben. Beim Blättern durch die Logbücher der letzten drei Jahre, in denen wir rund 10.000 Seemeilen unterwegs waren, stoße ich auf Ereignisse, die ich den Kategorien „Bosheit“ oder „Pech“ zuordnen würde. Dazu gehören beispielsweise der in einer abgelegenen griechischen Ankerbucht gestohlene Außenbord-Motor des Dingis, die in einer andalusischen Marina entwendeten Kugelfender oder der Blitzschlag zu Saisonende des vorigen Jahres, unter dem die gesamte Bordelektrik gelitten hat. DAVONSEGELN Zum Glück hatten wir es in den letzten Jahren nicht mit vielen Ärgernissen zu tun, in die man mehr oder weniger unverschuldet hineingerät. Häufiger sind da schon die Bedienungsfehler oder einfach nur Unachtsamkeiten, die zu Scherereien führen. Beim Segeln an sich passieren Fehler meist nur, wenn Skipper oder Crew außerhalb ihrer Komfortzone weilen oder nur kurz unaufmerksam sind. Auf einer Da tat das Vorwindsegel noch, was es sollte. Die Yacht als Wäscheleine: 100 m² Tuch wollen getrocknet werden. längeren Passage mit achterlichem Wind zum Beispiel hat einmal das Großsegel im Bereich der Salinge schamfilt. Wir hatten einfach die Großschot zu weit gefiert, sodass das Segeltuch Tag und Nacht mit der Saling Kontakt hatte und sich dadurch das robuste Tuch abscheuerte. Ich konnte die kleinen Unser sizilianischer Freund Salvatore half uns schließlich, das Segel zu warten. 3/2022 37
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