Portugal/Douro sich die stolze Handelsstadt an der Mündung des Douro in den Atlantik. Streusiedlungen, Wiesen und Wälder rücken ins Bild, gut eine Stunde später erhebt sich der Crestuma Staudamm aus den Fluten. Ich rufe den Schleusenwärter über Handy an. Irgendwo in dem grauen, 470 Meter breiten Betonband nimmt er den Anruf entgegen, ein paar Minuten später schaltet die Ampel über dem Sperrtor auf grün, das Portal öffnet sich und wir laufen in den 14 Meter hohen Schiffslift ein. „Alle Douro-Schleusen“, hatte uns Fernando versichert, „haben Schwimmpoller, damit sind die Schleusungen ein Kinderspiel.“ Tatsächlich, mit den automatischen Helferlein schweben wir zwar mit Nervenkitzel, aber ohne Stress nach oben. FALLHÖHE 35 METER! „Bem venido!“ Miguel, seines Zeichens Chef über die Liegeplätze der Cais de Entre-os-Rios, winkt uns an den Steg. „Bleibt ihr die Nacht?“, fragt er. Wir nicken. Er hilft beim Anlegen und deutet dann auf das Restaurant Ponte de Pedra am gegenüberliegenden Ufer. „Eine gute, landestypische Küche“, sagt er, „mit toller Aussicht auf den Douro.“ Dankend folgen wir der Empfehlung. Und lassen uns Thunfischpastete, Seehecht in Meeresfrüchtesauce und zum Nachtisch köstlichen, mit Schweineschmalz gebackenen Mandelkuchen servieren. Beschaulich auch das Frühstück am nächsten Morgen in der Plicht, bevor es flussaufwärts Richtung Barragem do Carrapatelo weitergeht. Der sperrige Zungenbrecher steht für den Superstar der Douro- Schleusen mit einer Steighöhe von sage und schreibe 35 Metern! Drei Stunden hinter dem Schiffslift-Everest liegt Peso da Régua. Das erste Signet dieses geschäftigen 10.000-Einwohner-Städtchens ist das berühmte Logo der Firma Sandeman. Überlebensgroß thront der Mann im schwarzen Umhang auf der Kuppe eines Weinbergs und süffelt genüsslich ein Gläschen Im Kontrollturm der Carrapatelo- Schleuse – Steighöhe 35 Meter! Vinho. Den Grundstock dazu legen die Römer. 800 Jahre später erobern die Mauren das Land und erklären den vergorenen Rebensaft zum Teufelszeug. Mit der Reconquista, der Fünf Schleusen zählt der Douro auf seiner schiffbaren Strecke (210 Kilometer). „ Die Mauren erklärten den vergorenen Rebensaft zum Teufelszeug.“ Quinta mit Weingärten an den Hängen des Douro. 34 3/2021
YACHTCHARTER UND KREUZFAHRTEN Historische Panorama kachel im Bahnhof von Pinhão, 125 Fluss- Kilometer westlich von Porto. Weinlese per Hand, Vinifizierung und Veredelung zum Portwein im Holzfass, so ist es der Brauch entlang des Douro. GERALD PENZL ist Buchautor, Skipper und Experte für Hausund Motorboot-Reisen Binnen und Meer è redaktion@ocean7.at Rückeroberung durch die Kreuz ritter, wird das Getränk wieder salonfähig. Einer seiner treuesten Konsumenten ist der Abt des Klosters von Lamego. Als weitgereister Mann will er auch in der Fremde nicht auf seinen Schlummertrunk verzichten. Um ihn haltbar zu machen, verschneidet er ihn mit Branntwein. Mitte des 18. Jh. verirren sich einige britische Kaufleute ins stille Douro-Tal. Interessiert probieren sie den unbekannten, süßlich-schweren „Priesterwein“ und finden ihn „very excellent“. Sie experimentieren mit dem Zeitpunkt des Verschnitts und legen so das Fundament für den Siegeszug des Vinho do Porto, des Portweins. FASS ÜBER BORD! Wie mühselig der Weg der Trauben vom Rebstock in die Flasche war – und ist – zeigt das Museu do Douro in Peso da Régua. Nach dem Besuch werfen wir einen Blick auf den malerischen Jahrhundertwende-Bahnhof, setzen uns dann ins Taxi und fahren nach Lamego zur Wallfahrtskirche Santuário Nossa Senhora dos Remédios. Getreu dem Motto „keine Gnade für die Wade“ kraxeln wir ihre gut 600 Stufen entlang sakraler Kachelbilder und steinerner Heiligenfiguren hinauf. Während in den Tabernas vor dem Gotteshaus die Männer beim Vinho den Tag zerreden (thematischer Dauerbrenner ist mit dem FC Porto ihr bester Fußballklub der Welt), schweift unser Blick über rundum schier endlose Weingärten. Die Physiognomie des Douro ändert sich. Hinter der Schleuse von Peso da Régua (28,5 Meter) wird der Fluss schmaler, seine Mäander enger. Ans Ufer schmiegen sich die Quintas der Weinbarone, Rebstöcke klettern wie Efeu die Hänge hoch, das Rattern eines kleinen Regionalzuges durchbricht die Stille. Bis zur Eröffnung der Dampf eisenbahn 1873 wurde der Vinho auf dem Wasserweg nach Porto transportiert. Die Sprung in die neue Saison 1 500 professionelle Vercharterer 15 000 Boote in über 180 Revieren MEHR ALS 10 JAHRE ERFAHRUNG UND LEIDENSCHAFT Unsere verbesserten Stornobedingungen Garantierte Rückerstattung mit zahlreichen Partnern bei: Grenzschließung Quarantänepflicht ab 7 Tagen Verbot der Freizeitschifffahrt Zahlungen an GlobeSailor sind insolvenzversichert FRAGEN SIE NACH +49 30 56795183 www.globesailor.de
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