Nautitech 46 Open Augenfällig die charakteristische Formgebung der Nautitech 46. Kat- Designer Marc Lombard hebt sich mit seinen präg nanten Linien von den eher rundlichen Formen der Konkurrenz deutlich ab. Distanzen in der Diagonale gut einzuschätzen. Dann ist der Arbeitsort auf der Flybridge ideal, wo man einen perfekten Rundumblick hat. Doch damit klettert auch der Großbaum weiter den Mast hinauf und verringert die Segelfläche. Man kann eben nicht alles haben im Leben! Bei der Fly-Version entfallen die beiden Steuerstände im Heck, somit steht noch mehr Freiraum für den bequemen Abstieg zu den Badehecks zur Ver fügung. FORMSACHE Augenfällig ist die charakteristische Formgebung der Nautitech 46. Schon länger hat sich Marc Lombard mit seinen prägnanten Linien von den eher rundlichen Formen der Kat-Konkurrenz abgehoben. Mit markanten Knicks und Kanten macht dieser Kat eine sportlichdynamisch gute Figur. Bei der Konstruktion erlauben diese Formen eine höhere Steifigkeit der Rümpfe und eine höhere Raumausnützung. Der Lombard-Trick: Auf Höhe der Wasserlinie werden die Rümpfe sichtlich schmäler. Der benetzte Teil verringert sich dadurch beträchtlich, die Hydrodynamik kann gesteigert werden. Das erklärt auch, wieso die Nautitech-Kats trotz vergleichsweise kleiner Segelfläche trotzdem eine sehr gute Performance im Segel modus haben. Bereits wenig Wind reicht fürs Vorwärtskommen, sehr schön auch das sensible Steuerfeeling selbst bei niedrigen Beaufortzahlen. Das Salonlayout wurde gegenüber den Vorgängermodellen optimiert. Neu schaut man beim Arbeiten in der vergrößerten Pantry nach achtern, aber das ist durchaus sympathisch und gewollt, da man dadurch mit den Leuten im Cockpit in regem Kontakt bleibt und das Auf- und Ab decken sich auf kürzeste Wege beschränkt. Auch bei der Einrichtung wurde nicht gegeizt und nur hochwertige Küchengeräte eingebaut. Die Navi-Ecke hat die Seite gewechselt und befindet sich jetzt an Steuerbord, optisch und praktisch schön gestaltet und sofamäßig mit einer Kurve um den Mast in den Sitzteil integriert. Von hier aus kann man auch gleich einen prüfenden Blick aufs Groß werfen, was den Lukenfenstern im Dach - teil zu verdanken ist. Hier kommt hochwertiges Wohnfeeling auf, elegante Chromstahllehnen an den Sofas und formschöne Schränke mit praktischen Fächern passen perfekt ins gepflegte Ambiente. Die Holzarbeiten profilieren sich mit runden Kanten, sehr schön passt der eher dunkel gehaltene Holzton zu den beigen Polster bezügen. Der ausklappbare 44 3/2020
„ Auf Höhe der Wasserlinie werden die Rümpfe sichtlich schmäler. Der benetzte Teil verringert sich dadurch beträchtlich, die Hydrodynamik kann gesteigert werden.“ Die Nautitech 46 Open in der Fly-Version steht für Open-Air-Abenteuer auf vielen Ebenen. Salontisch ist höhenverstellbar, dient also wahlweise als Coffee Table oder als Esstisch. Doch erst wenn man die Stufen zu den Lebensräumen in den beiden Kufen hinuntersteigt, erhöht sich die Achtung vor den Innengestaltern von Reseo Design. Kaum zu glauben, wie geschickt hier Raum geschaffen und ausgenützt wurde. Kein Engegefühl in den Doppelkabinen dank luftiger Seitenfenstern, sogar auf der Kopfseite bringt ein Lukenfenster noch mehr natürliches Licht in die Gemächer. Die Eignerkabine setzt sich in eine Art Homeoffice fort. Das Bad ist unterteilt durch eine Glasfront in Bad und Dusche, das Design glänzt hier mit zwei stylischen ovalen Waschbecken auf dunklen Holzmöbeln. Hohe Spiegelkästen verdoppeln effektvoll den Raumeindruck und die vielen Schränke und Ablageflächen lassen auch für die Damen an Bord keine Wünsche offen. ERFAHRUNGSSACHE Beim folgenden Rundgang wird fast überall klar, dass die Feedbacks aus der Praxis umgesetzt wurden. Über 200 Nautitech-Kats wurden bereits ausgeliefert, das ergibt einen respektablen Erfahrungspool, der den Bootsbauern in La Rochelle wichtige Verbesserungshinweise liefert. Insgesamt macht die 46er einen sehr ausgereiften Eindruck, auch das Bewegen an Bord ist eine „runde“ Sache, es gibt keine Engpässe oder kritischen Passagen zu meistern. Auch die Treppenstufen auf das Roof-Dach wurden verbessert, diese waren bei den alten Modellen noch etwas tricky. Das überdachte Cockpit (oder soll man sagen Wohnzimmer?) eröffnet Sitzplätze in Hülle und Fülle. Über den Daumen gepeilt können sich hier locker zwölf Personen niederlassen, mit Klappstühlen noch eine Handvoll mehr. Dementsprechend großzügig dimensioniert ist der Outdoor- Kühlschrank. Genauso souverän wurden auch die Relax-Zonen verfeinert. Der schöne Rundumblick aus dem Salon ist geblieben, das Switchen von außen und innen geschieht fast übergangslos. Die Genießer zone auf dem Vorschiff wurde mit zusätzlichen Polstern, Abstellfäche und Gläserhalter in einen einladenden Lounge-Teil verwandelt. Wer sich hier einmal niedergelassen hat, steht so schnell nicht mehr auf … KOMMANDOSACHE Auch dem arbeitenden Teil der Crew wird der Job nicht allzu 3/2020 45
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