Vorwindkurs Wing of Change Vorwindsegel sind unter Regatta-Sportlern ein ebenso heißes Thema wie unter Blauwasserseglern. Produkte gibt es viele – und einige heben sich deutlich von den anderen ab. So auch der Wingaker, wie Händler Lothar Weber aus Grödig bei Salzburg im Interview erklärt. Lieber Lothar, was ist der Unterschied zwischen dem Wingaker und anderen aerodynamischen Vorwindsegeln? Der Wingaker ist das optimierte Vorwindsegel mit Auftriebselement, entstanden aus einer ganzen Reihe von Entwicklungsschritten. Ein Segel mit Flügel, wer kam denn auf diese Idee? Die Idee hatte in den 1990er-Jahren Hartmut Schädlich, ein Berufsskipper. Aus der bloßen Idee entwickelte der diplomierte Luftfahrzeugtechniker Manfred Kistler mit Hilfe aufwändiger Windkanalversuche bei Daimler Benz das Parasail. Welches Prinzip steckt dahinter? Während beim frei umströmten Flügel des Parasails ein guter Teil der anströmenden Luft durch die Öffnungen im Segel verloren geht, leitet das Auftriebselement im Wingaker die anströmende Luft in idealer Weise nach unten um und erzeugt damit Auftrieb. Dieses Prinzip eines Flügels, der zum Vortrieb eines Spin nakers auch noch eine Auftriebskomponente beisteuert, wurde im Wingaker optimiert. Die Vorteile? Windkanalversuche bestätigten die überlegene Wirkungsweise dieser Idee mit einem verbesserten Luftwiderstandsbeiwert und damit besserer Performance. Ein weiterer Vorteil liegt in der sogenannten „single skin“-Bauform, also die Gestaltung des Auftriebselements aus nur einer Tuchlage: Beim Bergevorgang muss keine Luft entweichen, ein Win gaker lässt sich ebenso gut bergen wie ein herkömmlicher Spinnaker. Idealer Einsatzbereich? Gerade im Leichtwindbereich, also der Domäne des Spinnakersegelns, setzt der Wingaker neue Maßstäbe. Welche Referenzen … Die überlegene Leistung des Wingaker-Prinzips wurde schon bei diversen Wettfahrten unter Beweis gestellt, z. B.: Gesamtsiege MOCRA Kornati Cup 2019, 2018, 2016, 2015, 2014; ARC Transat lantik Regatta 2019 1. und 2. Platz Mul tihull B, 3. Platz Multihull A. Segeln mit Auftrieb vor dem Wind „ Der Wingaker ist das optimierte Vorwindsegel mit Auftriebselement.“ Lothar Weber, Händler weltweit. Wie nutzt du selbst Wingaker? Immer! Egal ob Urlaubsstörn, Überstellung oder Regatta: Ohne Wing - aker geht nix. Die Gutmütigkeit sowie die einfache Handhabung beim Setzen und Bergen mit dem Bergeschlauch ermöglicht mir den Einsatz auch bei unerfahrener Crew und selbst einhand. Der Wingaker ist erhältlich als „Performance“-Version für den ambitionierten Fahrten segler und in der „Performance Sport“-Version z. B. für den Regattasport. Bergeschlauch ist Option. è www.wingaker.com Die Kappe des Wingaker steuert zum Vortrieb auch eine Auftriebskomponente bei. 40 3/2020
SEGELYACHTEN Tipps, Trends & Neuheiten Elans Porsche ELAN GT6. Für sein neues Flaggschiff hat sich Elan Unterstützung aus Österreich geholt: Das Außen- und Innendesign der GT6 stammt vom in Zell am See ansässigen Studio F. A. Porsche, das für die Slowenen auch schon Ski gestaltet hat. Die 49 Fuß lange GT6 ist neben der sechs Fuß kürzeren GT5 das zweite Modell der Gran Turismo- Reihe, die für komfortabel ausgestattetes Cruisen in sportlich-eleganter Ausformung steht. Standardmäßig wird das neue Modell mit zwei Doppelkabinen und Nasszellen ausgeliefert. Das sehr aufgeräumt wirkende Deck (Schoten und Fallen laufen weitestgehend unter Deck) besitzt zahlreiche Stauräume, darunter eine begehbare Segellast im Bug und eine Dingi-Garage im Heck. è www.elan-yachts.com Attraktives vom Attersee A-YACHTS. Neben der bewährten a33 und der Konzeptstudie a39 hat A-Yachts auf der Boot Tulln auch die neue a27 vorgestellt. Bei den innovativen Daysailern werden hervorragende Segeleigenschaften und einfache Handhabung durch das italienische Styling sowie die Verwendung edler Baumaterialien wie Carbon ergänzt. Nach Ende der aktuellen Ausgangsbeschränkungen sind Probefahrten mit der a27 und a33 auf dem Attersee möglich. Bis dahin kann auf der Website der Werft schon einmal ein virtueller Rundgang gemacht werden. è www.a-yachts.info a33 im Heimatrevier. So fliegt der Kat. Günstig fliegen BEFOIL 16 SPORT. Mit der vor zwei Jahren erschienenen Befoil 16 setzte die in der Bretagne beheimatete Werft auf einen kleinen, foilenden Kat, der nicht auf Hochgeschwindigkeit, sondern auf einfaches Handling getrimmt ist. Nun wurde die Sportversion des fliegenden Zwergs vorgestellt. Leichtere Materialien sowie sportlichere Linien und Ausstattung sorgen dafür, dass sich beide Rümpfe ab einer Wind stärke von acht Knoten auf die Foils stellen. Der Basispreis ab Werft beträgt € 20.825,– netto, einen Händler in Österreich gibt es noch nicht. è www.befoil.com Großes Vorbild HYLAS H60. Hylas feierte auf der Miami Boat Show die Weltpremiere seiner H60, die für Taiwans Pre - mium werft die Mittelklasse markiert. Die Langfahrt-taugliche und von zwei Personen leicht zu bedienende Segelyacht wurde von der argentinischen Design-Legende Germán Frers entworfen und soll als Vorlage für Hylas’ neue Modelle in den nächsten Jahren glänzen. Die sehr luxuriöse Innenausstattung gestaltete das Mailänder Studio Hot Lab. Erhältlich ist die 18-Meter-Yacht mit drei oder vier Gästekabinen, dank Semi-custom- Bauweise kann gezielt auf Kundenwünsche eingegangen werden. è www.hylasyachts.com H60 rockt! FOTO: BILLY BLACK 3/2020 41
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